Leichtathletik in Leverkusen gesichert
Mit dem Schwung von drei WM-Medaillen gehen die Leichtathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London in eine finanziell gesicherte Zukunft.
Durch ein „Netzwerk von Sponsoren und Förderern“, so Leichtathletik-Abteilungsleiter Joachim Strauss, sei es gelungen, die Lücken zu schließen, die nach der Reduzierung des Engagements der Bayer AG ab 2010 bei Deutschlands erfolgreichstem Leichtathletik-Club drohten.Der Leverkusener Chemie-Konzern hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, die Mittel für die Spitzensportförderung jenseits des Profi-Fußballs deutlich zu kürzen. 3,5 Millionen Euro wurden laut Bayer-Sportbeauftragtem Jürgen Beckmann in den unterschiedlichen Sportarten mit 27 Vereinen eingespart.
Das neue Sponsoring-Konzept hatte bereits 2008 das Aus für den Basketball-Bundesligisten Bayer Giants Leverkusen bedeutet. Ab 2010 sind auch die Bayer-Leichtathleten betroffen. Dennoch stellte Jürgen Beckmann klar, dass Bayer der größte Sponsor der Leichtathletik in Leverkusen bleibe.
"Die Lichter gehen nicht aus"
„Die Lichter gehen hier sicher nicht aus. Auf jeden Fall bis 2012 können wir hier weitermachen wie bisher“, erklärte Joachim Strauss auf einer Pressekonferenz in Leverkusen. Mit Ausrüster adidas habe der Club einen langfristigen Vertrag bis 2012 geschlossen, der dazu beiträgt, dass weiterhin Weltklasse-Athleten für Bayer an den Start gehen.
Bei den Weltmeisterschaften in Berlin hatten Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius, die Siebenkampf-Zweite Jennifer Oeser und Sprinterin Cathleen Tschirch als Mitglied der Bronzestaffel einen kompletten Medaillensatz für den TSV Bayer 04 Leverkusen geholt.
Mehr öffentliche Gelder
Ab 2010 fließen verstärkt öffentliche Gelder in die Leverkusener Leichtathletik, die vor allem zur Nachwuchsförderung genutzt werden sollen. Das Land Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) werden sich mehr als bislang am Unterhalt der Leichtathletik-Anlagen in Leverkusen und an der Finanzierung der elf hauptamtlichen Trainer beteiligen.
Mit diesen Mitteln konnte in Leverkusen eine neue Stelle geschaffen werden. Ab 2010 soll ein so genannter „Koordinator“ die Trainer von Verwaltungs- und Managementaufgaben entlasten, so dass sie sich auf die Arbeit mit den Athleten konzentrieren können.
Dennoch muss der TSV Bayer 04 Leverkusen mit Stabhochspringer Malte Mohr einen prominenten Abgang hinnehmen. Der 23 Jahre alte WM-Teilnehmer wird sich der Trainingsgruppe von Tim Lobinger bei der LG Stadtwerke München anschließen. Das gab TSV-Geschäftsführer Paul-Heinz Wellmann am Rande der Pressekonferenz bekannt und kündigte gleichzeitig an, diesen Herbst "ein oder zwei junge deutsche Top-Athleten" neu an den Verein zu binden.