Leistungssport: DLV intensiviert Zusammenarbeit
Die Leistungssportanalyse 2013, die Jahresplanung 2014 und die Intensivierung der Zusammenarbeit an den 17 Bundesstützpunkten waren zentrale Themen der Zusammenkunft mit den Vizepräsidenten Leistungssport der DLV-Landesverbände und den Vertretern der Spitzensportvereine. Mehr als 50 Vertreter kamen am vergangenen Wochenende in Darmstadt zusammen. Gastgeber war die Olympische Leichtathletik im DLV.
Auf besonderes Interesse stießen die Analysen. Das Jahr 2013 konnte mit seinen großen Erfolgen bei den Weltmeisterschaften in Moskau (Russland), aber ebenso bei den internationalen Nachwuchsmeisterschaften der U23 in Tampere (Finnland) und der U18 in Donetsk (Ukraine) erneut zeigen, dass die im zurückliegenden Zyklus eingeleiteten strukturellen Veränderungen im Trainerbereich und insbesondere die Personalentwicklungsmaßnahmen an den Bundesstützpunkten greifen.„Athleten verantwortungsvoll zum Erfolg führen ist die Mission, die von allen im Spitzensport Verantwortlichen getragen werden muss. Im Zentrum der Arbeit steht der Athlet und sein kompetenter Trainer, begleitet von einem Team, das auf den unterschiedlichen Ausbildungsetappen im langfristigen Leistungsaufbau tätig wird“, führte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen in einem Referat aus.
Erstaunliche Entwicklung
Das Prinzip sei die kompetenzorientierte Führung und Kommunikation. Sie ist durch Offenheit, Wertschätzung und Vertrauen und klare Verantwortungszuordnung geprägt. Jeder bringe sein trainingsmethodisches und fachspezifisches Know-How in klar definierten Ausbildungsetappen ein.
Unter diesem Prinzip und der konsequenten Umsetzung der vertikalen Trainerstrukturen an den 17 Bundesstützpunkten hat sich in den zurückliegenden Jahren in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, Vereinen und Olympiastützpunkten eine erstaunliche Entwicklung vollzogen. Die Abstimmungsprozesse in der Trainingsarbeit zwischen Vereins-, Landes-Stützpunkt- und DLV-Bundestrainern zeigt eine konsequente Ausrichtung an gemeinsamen Zielen im langfristigen Trainingsaufbau.
In diesem Kontext stand auch die sehr offene und konstruktive Diskussion mit allen Beteiligten zu den Nominierungsrichtlinien 2014, den Kaderkriterien und den wieder eingeführten Mindestleistungen zu den Deutschen Hallen- und Freiluftmeisterschaften.
Das Nominierungsprinzip der erweiterten Finalchance für die DLV-Nationalmannschaften wird von den DLV-Partnern getragen, ebenso die eingeleitete Neuformierung der DLV-Nationalmannschaft über die U23-Europameisterschaft mit der im kommenden Jahr verstärkten Integration von jungen Athleten in das EM-Team für Zürich (Schweiz).
Mindestleistungen zur DM-Quali begrüßt
Die „Neueinführung“ der Mindestleistungen zugunsten der bisherigen A/B-Normen bei den anstehenden Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig wurde von den Vizepräsidenten, Sportwarten und Vereinsvertretern einstimmig begrüßt, ebenso wie die Vorschläge der Olympischen Leichtathletik zu den Mindestleistungen, die sich in den Lauf- und Sprintdisziplinen an einer Teilnehmergröße von bis zu 30 Athleten und in den technischen Disziplinen an bis zu 14/16 Athleten orientieren. Die Vorschläge werden in der Sitzung des Bundesausschusses Leistungssport am 12. Dezember endgültig abgestimmt und anschließend in den DM-Ausschreibungen veröffentlicht.
Die aktuell in den Gremien des DOSB geführte Diskussion zu den Kaderkriterien für die A- und B-Kaderathleten und deren vorläufige Ergebnisse wurden von allen kritisch gesehen. Platzierungsergebnisse seien kein hinreichendes Kriterium für die adäquate Förderung von perspektivreichen Kaderathleten. In der aktuellen Diskussion ist beabsichtigt, die A-Kaderzugehörigkeit ausschließlich an die Platzierungsergebnissen (Eins bis Acht bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen) zu binden.
Klare Position zur Förderung
Thomas Kurschilgen führte hierzu aus, dass der Leistungssport im DLV eine klare Position vertrete: „Die Förderung von Athleten in den Bundeskadern muss sich an altersbezogenen Zielstellungen orientieren, bedarf einer Prozessbetrachtung der Leistungsentwicklung und darf sich nicht nur auf stichtagsbezogenen Kriterien beziehen."
Die Tagung war ein weiterer Schritt die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Partnern im Leistungssport des DLV zu fördern. Es bestand Einigkeit darin, die Tagung im kommenden Jahr um einen Tag zu erweitern, um in kleineren Workshop-Runden die wichtigsten Elemente des Strukturplans Leistungssport im DLV, die Kaderstruktur/-förderung, das Personalkonzept, die Bundesstützpunktkonzeption sowie die strategischen Ausrichtungen im Gesundheitsmanagement, im Psychologietraining und in der trainingswissenschaftlichen intensiv miteinander zu diskutieren und zu besprechen.