Lena Malkus fliegt immer weiter
Der braune Zopf hüpfte. Lena Malkus (LG Ratio Münster) sprang wie ein Gummiball auf der roten Kunststoffbahn auf und ab. „Ich fass‘ es nicht, ich fass‘ es nicht“, stammelte die 17-Jährige. Der Grund für derartige Fassungslosigkeit: Die A-Jugendliche hatte nicht nur Gold bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Bremen geholt, sondern sprang mit 6,70 Metern die DLV-B-Norm (6,67 m) für die Weltmeisterschaft in Daegu (Südkorea; 27. August bis 4. September).
<xml> <w:worddocument> <w:view></w:view></w:worddocument></xml> „Was da grad passiert, ich weiß es auch nicht so genau“, sagt die Münsteranerin, die sich im Vergleich zum Vorjahr bereits um satte 26 Zentimeter gesteigert hat. Ihr Super-Sprung auf 6,65 Meter in Weinheim - er war kein Ausrutscher. „Ich mache mir nicht mehr soviel Stress“, erklärt die Schülerin eines Sport-Gymnasiums in Münster. Locker, entspannt und frei im Kopf - das Rezept scheint aufzugehen und die Konkurrenz in Deutschland ist gewarnt. Nur die Deutsche Meisterin Bianca Kappler (LC Rehlingen) sprang in diesem Jahr weiter.Dabei setzte sie sich auf dem Weg zu Gold noch zusätzlich unter Druck. Nach 6,40 Metern im vierten Versuch schallte ein lautes „Lena, Abmarsch“ von der Tribüne. Trainerin Elke Bartschat schickte ihre Vorzeigeathletin zur Staffel. Vorlauf über 4x100 Meter: „Das war geplant“, sagt Lena Malkus. Und der Einsatz lohnte sich, legte sie als Läuferin auf der Gegengerade doch den Grundstein, dass ihr Team den Vorlauf gewann und souverän ins Finale am Sonntag einzog.
Lösbares Luxusproblem
Damit steht Deutschlands größte Nachwuchshoffnung im Weitsprung vor einem echten Luxusproblem, hat Lena Malkus doch die Möglichkeit bei der U20-EM in Tallinn (Estland; 21. bis 24. Juli) und womöglich auch bei der WM in Daegu zu starten. Bei der U23-EM in Ostrava (Tschechische Republik; 14. bis 17. Juli) dürfte sie jedoch aufgrund ihres Jahrgangs fehlen.
„Einen genauen Plan habe ich noch nicht im Kopf, aber ich habe meiner Trainerin versprochen, bei der U20-EM zu starten.“ Doch das Blitzen in ihren Augen, es verrät, Südkorea wäre eine Reise wert. Damit der Traum von ihrer ersten WM-Teilnahme wahr werden kann, müsste sie die B-Norm (6,67 m) noch einmal bestätigen und auf den einen Startplatz, der darüber vergeben wird, hoffen.
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