Lena Malkus: "Gold mit WM-Norm ist Hammer"
Lena Malkus (SC Preußen Münster) bewies enorme Nervenstärke. Im Finale der U23-Europameisterschaften sprang die 19-Jährige im allerletzten Versuch zu Gold in WM-Norm von 6,76 Metern. Im Interview spricht die deutsche U23-Meisterin über positive Erinnerungen im Stadion in Tampere, einen stabilen Anlauf und einen enorm starken sechsten Versuch.

Lena Malkus:
Das weiß ich auch nicht so genau. Das ging plötzlich wie von alleine. Aber ich habe einfach an mich geglaubt. Meine Trainerin Elke Bartschat und ich, wir haben immer gesagt, dass das heute mein Tag ist. Dass das jetzt wirklich wahr geworden ist, ich kann es gar nicht fassen. Gold mit WM-Norm, das ist Hammer.
2009 haben Sie in diesem Stadion bereits Gold bei den europäischen Jugendspielen geholt. Die Anlage liegt Ihnen offenbar.
Lena Malkus:
Daran habe ich auch direkt gedacht, als ich hier am Mittwoch zum ersten Mal seit 2009 wieder reingekommen bin. Diese positiven Erinnerungen haben mir nochmal einen zusätzlichen Schub und Sicherheit gegeben.
Sonst haben Sie immer den ein oder anderen ungültigen Versuch dabei, aber heute überraschten Sie mit einer konstanten Serie. Jeder Sprung gültig, jeder über 6,45 Meter. Haben Sie Ihren Anlauf verändert?
Lena Malkus:
Verändert nicht, aber wie verrückt geübt. Mit Gegenwind und Rückenwind und überhaupt. Das hat wirklich geholfen, wie man heute gesehen hat.
Dabei sind Sie mit einem angerissenen Außenband hier her gekommen. Haben Sie das im Wettkampf gemerkt?
Lena Malkus:
Nein, da schalte ich den Kopf aus. Einfach loslaufen und drauf. Auch als ich vor dem letzten Versuch am Anlauf stand, habe ich das komplett ausgeknipst. Da habe ich mir einfach nur gesagt, ‚Lena, gib‘ noch einmal alles‘.
Das haben Sie dann auch gemacht und sich damit nicht nur Gold, sondern auch die Fahrkarte zur WM nach Moskau geschnappt. Hatten Sie diese Weite, 6,75 Meter, die ganze Zeit im Hinterkopf?
Lena Malkus:
Zu Beginn der Saison auf jeden Fall. Aber dann wollte und wollte die Weite nicht fallen. Ich hatte damit im Kopf schon abgeschlossen, das hat mir auch eine gute Portion Lockerheit gegeben. Stattdessen habe ich mich lieber auf andere Dinge konzentriert. Meinen Anlauf zum Beispiel. Ich muss jetzt auch erstmal sehen, wie ich das mit der WM genau mache. Denn eigentlich habe ich da Uni-Prüfungen in Psychologie. Aber meine ersten großen Weltmeisterschaften, die will ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Der Bericht zum Wettkampf
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