Lena Malkus - "Ich schaue nicht auf Weiten"
Am 6. August wurde Lena Malkus 17 Jahre alt. Viel Zeit zum Feiern blieb der Münsteranerin jedoch nicht. Schon am nächsten Tag trat sie bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Ulm im Weitsprung an und sprang dort mit 6,34 Metern zum Titel in der Jugend B. Am Donnerstag (12. August) geht es dann weiter zu den Olympischen Jugendspielen nach Singapur. Im Interview mit leichtatletik.de spricht die Deutsche B-Jugendmeisterin in der Halle und im Freien über die Favoritenrolle in Singapur und ihre Ziele für die Zukunft.
Lena Malkus, 6,34 Meter und der Deutsche B-Jugend-Meistertitel, keine schlechte Generalprobe für Singapur...Lena Malkus:
Ja, das stimmt. Ich war in Ulm wirklich nicht weit weg von meiner Bestleistung und bin sehr zufrieden. Das war eine gelungene Generalprobe für die Olympischen Jugendspiele.
Ist es Ihnen schwer gefallen, sich auf die Deutschen Jugend-Meisterschaften zu konzentrieren, wenn der Höhepunkt eine Woche später stattfindet?
Lena Malkus:
Auf keinen Fall. Deutsche Meisterschaften sind immer etwas Besonderes. Und wie man sieht, habe ich das ja auch ganz gut hinbekommen. Der Fokus liegt natürlich auf Singapur. Darauf habe ich auch mein Training ausgelegt.
Sie sind letztes Jahr beim Olympischen Festival der europäischen Jugend in Tampere (Finnland) Bestleistung gesprungen, dann in diesem Jahr bei der europäischen Ausscheidung für die Olympischen Jugendspiele in Moskau (Russland) erneut. Brauchen Sie die internationale Konkurrenz, um weit zu springen?
Lena Malkus:
Es sieht fast so aus. Hochkarätige Konkurrentinnen motivieren mich sehr. Ich steigere mich mit den Leistungen der anderen und kann immer dann meine Bestleistung abrufen, wenn es darauf ankommt.
Mit einer Weite von 6,44 Metern reisen Sie als Nummer eins zu den Olympischen Jugendspielen. Keine andere U18-Springerin sprang in diesem Jahr weiter. Mit welchen Zielen fahren Sie nach Singapur?
Lena Malkus:
Als erstes will ich natürlich das Finale erreichen und dann setze ich einfach auf mein gezeigtes Können.
In Ulm gingen am Ende 6,34 Meter in die Ergebnisliste ein. Sie haben bei fast allen Ihren Versuchen viel verschenkt. Wie weit können Sie denn derzeit springen?
Lena Malkus:
Über Weiten mache ich mir generell keine Gedanken. Ich springe einfach. Der Rest kommt dann automatisch.
Sie hätten auch in Moncton (Kanada) bei der U20-WM springen können. Warum fiel die Entscheidung auf Singapur?
Lena Malkus:
Dadurch, dass ich bei den Ausscheidungskämpfen in Moskau dabei war, war die Entscheidung eigentlich gefallen. Nach der Juniorengala in Mannheim habe ich noch ein bisschen gehofft, dass ich doch auch noch mit nach Moncton kann, aber da gab es dann ein klares Nein vom DLV. Beides wäre wahrscheinlich einfach auch zu viel gewesen.
Was denken Sie, wie weit man in Singapur für eine Medaille springen muss?
Lena Malkus:
6,40 bis 6,50 Meter wird man schon springen müssen. Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf Singapur, schließlich sind dort auch viele Sportler anderer Sportarten vereint und es gibt ein extra Kulturprogramm für uns Athleten.
Sie sind gerade erst 17 Jahre alt geworden. Mit einer Weite von 6,44 Metern fehlt jedoch auch nicht mehr viel auf die nationale Spitze bei den Erwachsenen. Welche Ziele haben Sie für die nächsten Jahre?
Lena Malkus:
Mein großer Traum ist natürlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen. London 2012 wird wahrscheinlich noch einen Tick zu früh kommen, aber wer weiß.
![]() Lena Malkus wird unter Druck gesetzt Jugend-DM in Ulm |
![]() Lena Malkus: "Gute Generalprobe für Singapur" Jugend-DM in Ulm |