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Lena Malkus steigert sich auf 6,54 Meter

Weitspringerin Lena Malkus (SC Preußen Münster) sorgte am Sonntag bei den westdeutschen Meisterschaften in Dortmund für das Highlight. Im sechsten Versuch flog sie auf 6,54 Meter und verbesserte damit ihre erst eine Woche alte Bestweite um fünf Zentimeter.
Peter Middel

Die Vorbereitungen auf die Hallensaison verliefen für die neue Weitsprung-Titelträgerin  alles andere als optimal. So musste die frühere U20-Europameisterin und Siegerin der Olympischen Jugendspiele aufgrund von Problemen mit dem Oberschenkelbeuger das geplante Trainingslager in Südafrika absagen. Zu allem Überfluss schmerzte Anfang Januar auch noch ihr Oberschenkelstrecker.

Trotz des Ausfalls einiger wichtiger Trainingseinheiten ließ sich die Psychologie- Studentin jedoch nicht aus der Ruhe bringen. „Ausschlaggebend für mich heute war, dass ich meinen Anlauf umgestellt habe. Mit dieser Änderung bin ich hervorragend zurecht gekommen,“ strahlte die Athletin von Elke Barschat, die in Dortmund die Hallen-EM-Norm nur um einen Zentimeter verpasste.

Große Freude herrschte auch bei Lisa Kurschilgen (TV Wattenscheid 01), die sich als Zweite um einen Zentimeter auf 6,31 Meter verbesserte und damit Vizemeisterin wurde. „Technisch ist noch nicht alles okay, aber ich will mich nicht beschweren,“ erklärte die junge Wattenscheiderin, die bisher eine viel versprechende Hallensaison hinlegte. Auch Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) machte mit 6,30 Metern einen respektablen Satz nach vorne.

Inna Weit meistert Dreikampf

Düsseldorf, Karlsruhe und Dortmund: Inna Weit (LC Paderborn) absolvierte vier Rennen innerhalb von vier Tagen. Die 60 Meter fegte die 27-Jährige in 7,40 Sekunden herunter und lag damit vor ihrer Teamkollegin Janina Kölsch (7,43 sec) und der Dortmunderin Katharina Grompe, die sich einer siebenmonatigen, verletzungsbedingten Wettkampfpause mit 7,44 Sekunden wieder zurückmeldete.

„Dafür, dass ich heute Morgen erst um drei Uhr von Karlsruhe nach Hause gekommen bin, ist das eine Superleistung für mich. Hinzu kam, dass wir aus irgendwelchen Gründen 15 Minuten am Start warten mussten. Da war die Konzentration für mich hinüber,“ berichtete die Physiotherapeutin.

Auf die Frage, ob vier Rennen innerhalb von vier Tagen nicht etwas viel waren, antwortete Inna Weit: „Ich hätte an diesen Tagen ohnehin trainiert. Jetzt weiß ich, wo ich stehe. Bei den Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe werde ich auf jeden Fall über 60 Meter starten. Mein 200-Meter-Start ist dagegen noch fraglich.“

Zwei 60-Meter-Sieger

Über 60 Meter der Männer war der Einlauf so knapp, dass die Kampfrichter die zeitgleichen Maximilian Ruth (TV Wattenscheid 01) und Robert Polkowski (LT DSHS Köln) in 6,77 Sekunden  jeweils auf Platz eins setzten. Beide gehören dem Jahrgang 1994 an und sind damit in diesem Jahr noch in der U23-Klasse  startberechtigt.

Maximilian Ruth verbesserte sich im Finale um eine Hundertstelsekunde. Robert Polkowski blieb eine Hundertstel über seiner bisherigen Bestzeit. „Mein Start war im Endlauf schwach. Da musste ich auf den letzten Meter richtig knautschen,“ sagte der Deutsche Vizemeister über 100 Meter, der sich wie Maximilian Ruth in diesem Jahr die U23-EM in Tallinn (Estland) zum Ziel gesetzt hat.

Rigau zufrieden, Menga hadert

Recht spannend gestaltete sich die Entscheidung über 200 Meter. Mit einem starken Finish konnte sich Michael Rigau (LT DSHS Köln) in 21,76 Sekunden vor Titelverteidiger Aleixo Platini Menge (TSV Bayer 04 Leverkusen, 21,79 sec) durchsetzen.

„Nach meinem Länderkampfeinsatz in Glasgow fehlte mir heute ein wenig die Frische. Dies machte sich bei mir vor allem in der Anfangsphase negativ bemerkbar, Hinten heraus war ich mit meiner Vorstellung zufrieden,“ erklärte Rigau, der bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe bei der 400-Meter-Titelvergabe ein ernsthaftes Wörtchen mitreden möchte. Schließlich war er auf dieser Distanz 2012 schon einmal Meister und 2014 Vizemeister.

Überhaupt nicht mit sich zufrieden war Aleixo-Platini Menga, der deutlich über seiner Hallenbestzeit von 20,92 Sekunden blieb. „Irgendwie war ich heute überpaced und konnte meinen Turbo nicht richtig zünden. Nun gilt es für mich, Ruhe zu bewahren. Ich werde mich umgehend mit meinen Trainern Hansjörg Thomaskamp und Ronald Stein zusammensetzen und Ursachenforschung betreiben,“ kündigte der Deutsche 200-Meter-Hallenmeister von 2012 an.

Christina Haack mit Luft nach oben

Bei den Frauen hatte Christina Haack (TV Wattenscheid 01) bereits eine Woche zuvor mit Zeiten von 7,38 Sekunden über 60 Meter und 23,90 Sekunden über 200 Meter angedeutet, dass in diesem Jahr wieder mit ihr zurechnen ist. Die 27 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirtin bei der Stadt Recklinghausen verbesserte auf der langen Sprintstrecke ihre persönliche Jahresbestzeit auf respektable 23,82 Sekunden und ließ damit der Kölnerin Friederike Möhlenkamp (24,01 sec) keine Chance.

Trotzdem übte Christina Haack nach ihrem Erfolg Selbstkritik. „Wenn ich meine Trainingswerte und meine augenblicklichen 60-Meter-Zeiten hochrechne, müsste ich eigentlich schneller sein. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden, 2011 habe ich die Hallensaison mit 23,91 Sekunden begonnen und bin hinterher Deutsche Hallenmeisterin geworden.“

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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