| Interview

Lena Urbaniak: „Es macht keinen Sinn, zu betrügen“

2014 war das Jahr für Lena Urbaniak (LG Filstal). Die 22-Jährige wurde hinter Vize-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) Deutsche Vizemeisterin und stieß in Zürich (Schweiz) als EM-Achte in die europäische Spitze vor. Bei der Kugelstoß-Gala in Gammertingen zählt sie am Sonntag (11. Januar) zu den Sieganwärterinnen. „Wir freuen uns auf Gammertingen“, sagte die Sportsoldatin und Management-Studentin unter der Woche im Pressegespräch auf der Alb.
Ewald Walker

Lena Urbaniak, wie ist Ihre Situation nach einer überaus erfolgreichen EM-Saison?

Lena Urbaniak:

Die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen recht gut. Wir haben im Training mit meinem Trainer Peter Salzer einiges verändert und sind natürlich gespannt, wie sich dies nach fast einem halben Jahr auswirkt.

Was haben Sie denn geändert?

Lena Urbaniak:

Wir haben erstmals mit schweren Kugeln (Anm. d. Red.: fünf und sechs Kilo) gearbeitet, das war schon eine richtige Schufterei. Dann haben wir auch im Sprintbereich Akzente gesetzt. Vor dem Saisonauftakt in Gammertingen, auf den wir uns sehr freuen, sind wir natürlich gespannt, wie das alles anschlägt.

Was sind Ihre Ziele für 2015?

Lena Urbaniak:

Ein wichtiges Ziel ist die Universiade in Südkorea. Bis zur WM in Peking ist sicher ein weiter Weg.

Wie sind Ihre berufliche Voraussetzungen für den Leistungssport?

Lena Urbaniak:

Ich bin seit 2011 bei der Sportförderguppe der Bundeswehr und zuletzt zum Stabsunteroffizier befördert worden. Man kann sich nicht 365 Tage nur ums Kugelstoßen drehen. Deshalb habe ich auch noch ein Fernstudium Internationales Management in Ansbach angefangen. In der Situation komme ich ganz gut zurecht mit dem Leistungssport.

Man hat zuletzt attraktive Fotos von der Kugelstoßerin Lena Urbaniak gesehen….

Lena Urbaniak:

Ja, wir haben im Stuttgarter Olympiastützpunkt ein Foto-Shooting zwischen Kraftmaschinen und Kugeln gemacht. Das Ergebnis hat mir ganz gut gefallen.

Hat es im Frauen-Kugelstoßen nicht dahingehend eine Wandlung gegeben, dass sich die Protagonistinnen zu attraktiven Athletinnen entwickelt haben?   

Lena Urbaniak:

Das Kugelstoßen ist technisch und athletisch moderner geworden, von biomechanischen Gesichtspunkten stark bestimmt. Wir haben im Ring nicht mehr die Grizzlie-Bären wie früher, die sich dreimal wöchentlich rasieren müssen.

Das hat ja wohl auch mit Doping zu tun…

Lena Urbaniak:

Es ist immer schwer einen allgemeinen Verdacht oder ein Urteil zu äußern, wie jetzt im Zusammenhang mit den Berichten aus Russland. Ich habe meine Bestleistung von 17,84 Meter jedenfalls sauber erzielt und ich werde auch weiterhin sauber bleiben. Für mich macht es jedenfalls keinen Sinn, zu betrügen. Ich glaube, dass ich sauber über 18 und vielleicht auch 19 Meter stoßen kann.  

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