Leslie Djhone - Mit altem Coach zu neuem Erfolg
Es war ein Seuchenjahr, wie er selber sagt, mit Pleiten, Pech und Pannen in rascher Folge. Leslie Djhone, 2003 noch Weltmeister mit der 4x400-Meter-Staffel Frankreichs, schaut nach vorn und nicht zurück. Alte Erfolge zählen nicht mehr. Neue Wege will er beschreiten. Mit seinem bewährten Trainer: Francois Pépin, dem er nach langer Denkpause weiterhin sein Vertrauen schenkt.

Leslie Djhone will wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren (Foto: Chai)
Die Entscheidung hat er lange hinausgezögert. Leslie Djhone mag Francois Pépin, der ihn jahrelang geformt und zum französischen Landesrekord (44,64 sec) geführt hat. Den treuen Wegbegleiter mochte er nicht vor den Kopf stoßen. Doch hieß es noch vor Wochen, dass Leslie Djhone nicht abgeneigt sei, in die USA gehen. Möglich sei eine Kooperation mit Clyde Hart, dem Erfolgscoach aus Texas, der auch den amtierenden Weltmeister Jeremy Wariner betreut.Eine andere Option war die Zusammenarbeit mit Renaud Longuèvre, eine Idee, die auch dem Technischen Direktor des Französischen Leichtathletik-Verbands gefallen hätte. "Das", ließ Franck Chevalier verlauten, "wäre eine gute Lösung." Renaud Longuèvre ist der Trainer von Ladji Doucouré, dem Weltmeister über 110 Meter Hürden.
Entscheidung gegen die Doppellösung
Leslie Djhone, ein Modellathlet mit 1,87 Meter Körpergröße und 75 Kilo Gewicht, favorisierte anfangs die Doppellösung: Francois Pépin sollte sich weiterhin um die physischen und Renaud Longuèvre um die technischen Belange kümmern. Ein Athlet, zwei Trainer! Diese Variante funktioniert auch bei Eunice Barber, die in Reims mit Claude Monet kooperiert und in den USA mit Bob Kersee.
Aber davon ist nicht mehr die Rede. "Ich bleibe bei Francois Pépin", redete Leslie Djhone Klartext, "und werde nicht acht Jahre, in denen wir gut zusammengearbeitet haben, über Bord werfen nur wegen einer schlechten Saison." Der 24-jährige Franzose geht hoch motiviert ins Wintertraining. An den Französischen Hallen-Meisterschaften wird er teilnehmen, um im April bei den "Penn Relays" in den USA sein Freiluftdebüt zu geben.
Allerdings trainiert Leslie Djhone künftig nicht in der gleichen Gruppe wie Marc Raquil, denn zwischen ihm und dem Staffelkollegen der WM 2003 herrscht mittlerweile ein frostiges Klima. Francois Pépin trennt die einstigen Freunde, die sich 2003 noch so gut verstanden hatten. Leslie Djhone hat bereits angekündigt, dass die Europameisterschaften 2006 in Göteborg sein primäres Ziel sind. Dort hofft der WM-Fünfte von 2003 auf den Titelgewinn - Marc Raquil freilich auch.