Letzte russische Olympiatickets verteilt
Mit erneut bemerkenswerten Leistungen endeten am Sonntag die Russischen Meisterschaften in Kazan. Nicht zuletzt die Ergebnisse im Hoch- und Weitsprung der Frauen sowie die Resultate im Dreisprung der Männer bieten dem Russischen Leichtathletik-Verband Anlass zur Hoffnung auf Edelmetall bei den Olympischen Spielen in Peking (China; 15. bis 24. August).
Gleich zwei Athletinnen bewältigten im Hochsprung 2,03 Meter. Russische Meisterin wurde Vize-Weltmeisterin Anna Chicherova vor Olympiasiegerin Yelena Slesarenko. Beide Springerinnen teilen sich nun mit Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) Platz zwei der Weltjahresbestenliste. Auf dem dritten Platz landete Svetlana Sholina mit übersprungenen 1,98 Meter.In Abwesenheit der Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tatyana Lebedeva, die am Samstag den Dreisprung-Wettbewerb für sich entschieden hatte und für Olympia bereits gesetzt ist, ging der Sieg im Weitsprung mit 6,86 Metern an Tatyana Kotova. Oksana Udmurtova (6,73 m) und Anna Nazarova (6,69 m) reihten sich dahinter auf den Plätzen zwei und drei ein. Die Weltjahresbeste Lyudmila Kolchanova, die bisher als einzige Springerin jenseits der 7-Meter-Marke landete, wurde mit mit 6,50 Metern lediglich Fünfte.
Tatyana Tomashova bleibt unter vier Minuten
Für das beste Ergebnis in den Laufentscheidungen sorgte Tatyana Tomashova, die über 1.500 Meter nur knapp an der Weltjahresbestzeit vorbei schrammte. Für die Weltmeisterin von 2005 blieb die Uhr bei 3:59,42 Minuten stehen. Yulia Fomenko (4:00,57 min) und Anna Alminova (4:02,02 min) dürfen als Zweit- und Drittplatzierte vermutlich mit ihr die Reise nach Peking antreten.
Auf der 200 Meter-Strecke werden Anastasiya Kapachinskaya (22,77 sec), die auch über 400 Meter qualifiziert ist, sowie Aleksandra Fedoriva (22,87 sec) die russischen Farben vertreten. Yuliya Chermonshanskaya (22,95 sec) kann ebenfalls auf eine Nominierung hoffen.
Geschwisterpaar im Diskuswurf für Peking qualifiziert
Im Diskuswurf der Frauen sicherte sich Olympiasiegerin Natalya Sadova, die gerade erst eine Dopingsperre abgesessen hat, mit 65,64 Metern den russischen Titel. Hinter ihr belegte Europameisterin und Weltjahresbeste Dariya Pischalnikova (63,64 m) den zweiten Platz. Auch Svetlana Saykina übertraf mit 61,03 Metern als Dritte die 60 Meter-Marke.
In der Männerkonkurrenz sorgte Bogdan Pischalnikov dafür, dass seine Schwester nicht allein zu den Olympischen Spielen fahren muss. Er gewann den Wettbewerb mit 64,18 Metern und deutlichem Vorsprung auf Nikolay Sedyuk (59,35 m) und Aleksandr Borichevtskiy (57,98 m).
Dreispringer machen es den Frauen nach
Ähnlich wie die russischen Frauen am Samstag zeigten auch die männlichen Dreispringer, dass sie bereits in Olympiaform sind. Gleich fünf Athleten landeten jenseits der 17 Meter. Der beste Sprung des Tages gelang dem Olympia-Dritten Danil Burkenya mit 17,48 Metern, der sich damit dem Weltjahresbesten Phillips Idowu (Großbritannien) bis auf zehn Zentimeter annäherte. Die weiteren Tickets für Peking sicherten sich aller Voraussicht nach Aleksandr Petrenko (17,43 m) und Igor Spasovkhodskiy (17,36 m).
Die letzten Laufentscheidungen in den Männer-Konkurrenzen waren die 200 und 1.500 Meter. Auf der kürzeren Strecke blieb Roman Smirnov mit 20,78 Sekunden als einziger Sprinter unter der 21-Sekunden-Marke. Über 1.500 Meter holte sich der 38-jährige Vyasheslav Shabunin in 3:40,96 Minuten den russischen Meistertitel.