Leverkusen - Highlights der weiblichen Jugend
Der DLV-Nachwuchs kämpft an diesem Wochenende bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Leverkusen um Medaillen, gute Platzierungen und starke Ergebnisse. leichtathletik.de hat für Sie die einzelnen Disziplinen verfolgt, und sagt Ihnen, wer am Samstag bei der weiblichen Jugend top war.
3.000 Meter GehenCharlyne Czychy unangefochten
Es war ein einsamer Wettkampf an der Spitze des Feldes für die Potsdamerin Charlyne Czychy. Direkt nach dem Start hatte sie bereits einige Meter Vorsprung und baute diesen kontinuierlich aus. Nach einem Drittel der Strecke überrundete sie bereits die ersten Konkurrentinnen. Nach 13:36,17 Minuten feierte die 18-Jährige ihren dritten Titel in Folge unter dem Hallendach. „Nächste Woche starte ich noch bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig und danach beim Länderkampf in Hamburg. Da kann ich noch einmal bei anderer Konkurrenz zeigen, dass ich noch schneller gehen kann“, zeigte sie sich kämpferisch. Nach gut einem Kilometer setzte sich Laura Schröter (LG Vogtland) aus dem Feld der Verfolgerinnen ab und sicherte sich letztlich in 14:59,09 Minuten Silber vor Charlotte Miriam Kobus (SC Potsdam; 15:07,01 min). ah
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Charlyne Czychy:
„Einerseits ist es schon gut, wenn man weiß, man muss sich nur auf sich selbst konzentrieren und nicht auf die anderen achten. Andererseits ist es mir natürlich schon wichtig, nicht nur zu gewinnen, sondern auch eine gute Zeit zu gehen. Klasse, dass ich jetzt das dritte Mal in Folge gewonnen habe, ich muss sagen, mir gefällt die Favoritinnenrolle. Aber ich bin trotzdem jedes Mal aufgeregt, weil ich ja mit mir selbst kämpfe. Und 3.000 Meter sind für uns ja eher Kurzdistanz, da muss man von Anfang an Tempo machen und darf sich nicht ausruhen. Man versucht immer, seine Bestzeit zu verbessern, heute war es keine neue Bestmarke. Aber ich starte nächste Woche bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig und danach beim Länderkampf in Hamburg. Da kann ich noch einmal bei anderer Konkurrenz zeigen, dass ich noch schneller gehen kann.“
60 Meter Hürden
Franziska Hofmann wollte es unbedingt
Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) war mit der schnellsten Zeit gemeldet und zischte im Vorlauf in 8,66 Sekunden auch als Schnellste über die Hürden. Doch im Halbfinale war es die Potsdamerin Nadja Bahl, die 8,50 Sekunden sprintete und als Flotteste in das Finale einzog. „Das hat mich noch einmal total angespornt“, sagte Franziska Hofmann, die dann die Tipps ihres Trainers annahm und die kleinen Fehler am Start noch ausmerzte. „Ich wusste, dass ich die Zeit auch laufen kann“, war sie sich sicher. Und sie konnte es sogar noch schneller. In 8,41 Sekunden - einer neuen persönlichen Bestleistung - gewann sie Gold. Nadja Bahl wurde in 8,49 Sekunden Zweite, Bronze ging an Lena Zelichowski (LG Kreis Gütersloh 09; 8,61 sec). ah
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Franziska Hofmann:
„Ich wollte heute unbedingt die Zeit bestätigen, mit der ich gemeldet war. Das war mir letzten Sommer nicht gelungen. Ich wollte es heute einfach und war so motiviert. Im Zwischenlauf war Nadja Bahl besser als ich, das hat mich noch einmal total angespornt. Ich wusste, dass es da an meinem Start lag, dass ich hinter ihr war. Aber ich war mir auch sicher, dass ich genauso schnell laufen kann. Die Zeit war persönliche Bestleistung - was will ich mehr?“
Dreisprung
Fenja Hublitz siegt im spannenden Duell
Einen spannenden Wettkampf gab es im Dreisprung der weiblichen Jugend zu sehen. Julia Dieckmann (TV Gladbeck) zeigte eine konstante Serie (12,51, 12,63 , 12,64, 12,65 m) und wurde erst nach dem vierten Versuch von Fenja Hublitz (TV Langen) mit 12,78 Meter verdrängt. Im Laufe des Wettkampfes konnte sich diese sogar noch auf eine neue Hallenbestleistung von 12,95 Meter steigern und Julia Dieckmann den Titel entziehen „Das war wirklich ein spannender und toller Wettkampf. Ich bin super glücklich“, sagte die Siegerin. Dritte wurde Lena Saathoff (SV Georgsheil) mit einer tollen Weite von 12,53 Metern. il
Fenja Hublitz:
"Das war wirklich ein spannender und toller Wettkampf. Ich bin super glücklich. Am Anfang bin ich nur schwer in den Wettbewerb reingekommen und dann ist der Knoten geplatzt. Ich hätte jetzt ruhig noch mehrere Sprünge haben können. Nächste Woche starte ich jetzt noch bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig und schaue, ob ich nochmal die 13 Meter knacken kann, so wie im Freien. Die Konkurrenz mit Julia Dieckmann spornt mich an. Im Sommer möchte ich jetzt die 13 Meter stabilisieren und zur U20-EM."
Hochsprung
Nele Hollmann steigert sich auf 1,85 Meter
Bei 1,83 Metern hatten Nele Hollmann (TSV Hagen 1860) und Melina Brenner (LG Wipperfürth) die Hochsprunganlage für sich. Nele Hollmann meisterte diese Höhe im dritten Anlauf und holte sich damit nach dem deutschen Freiluft-Titel auch den Titel in der Halle. Doch damit nicht genug: Auch die anschließend aufgelegte Höhe von 1,85 Metern übersprang sie und steigerte damit ihre persönliche Bestleistung um drei Zentimeter. Erst bei 1,87 Metern war Endstation. Die ein Jahr jüngere Melina Brenner riss die Latte bei 1,83 Metern zwei Mal nur sehr knapp, lief dann aber beim dritten Versuch unter der Latte durch. So gingen für die 1,85-Meter-Springerin schließlich 1,81 Meter und Platz zwei in die Ergebnislisten ein. Dritte wurde Vivian Gregg (TSV Hagen 1860), die noch der B-Jugend angehört, mit neuer Bestleistung von 1,78 Metern. sb
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Nele Hollmann:
„Letztes Jahr war ich während der Hallensaison verletzt, aber dieses Jahr hatte ich eine richtig gute Vorbereitung. Nur mein erster Wettkampf lief nicht so gut, dann bin ich eigentlich immer konstant 1,82 Meter gesprungen. Im letzten Training vor den Deutschen Meisterschaften habe ich sogar 1,80 Meter überquert, deswegen hatte ich für den Wettkampf schon auf eine neue Bestleistung gehofft. Dass ich als Deutsche Jugendmeisterin hier angetreten bin, hat mich nicht gestresst. Meine Trainerin Brigitte Kurschilgen hat mir ganz gut den Druck genommen. Beim U20-Länderkampf in Hamburg werden Melina und ich starten. Das ist für mich jetzt noch das Bonbon.“
Stabhochsprung
Lilli Schnitzerling pokert am besten
Bis einschließlich 4,00 Meter war Lilli Schnitzerling ohne Fehl und Tadel und führte gemeinsam mit ihrer Vereinskollegin Desiree Singh von der LG Lippe-Süd den Wettkampf an. Lediglich die Zweibrückerin Michaela Donie war zu diesem Zeitpunkt noch im Wettkampf verblieben, die Medaillen verteilt. Michaela Donie flog dann über 4,05 Meter, Lilli Schnitzerling und Desiree Singh ließen diese Höhe aus und pokerten. Zuerst sah es so aus, also ob sie sich verpokert hätten, denn beide rissen zweimal. Doch im dritten Anlauf war es Lilli Schnitzerling, die kleine Springerin mit dem markanten weißen Helm, die als einzige Athletin über diese Höhe segelte. Michaela Donie und Desiree Singh scheiterten dreimal an dieser Marke und gewannen mit 4,05 bzw. 4,00 Metern Silber und Bronze. Gold jedoch holte sich Lilli Schnitzerling, die sich anschließend dreimal vergeblich an 4,20 Metern versuchte. „Im Training war ich topfit, aber in den bisherigen Wettkämpfen lief es nicht so gut. Deswegen bin ich mit etwas gemischten Gefühlen angereist“, sagte sie. Doch die gemischten Gefühle änderten sich nach dem Sieg schnell: „Das ist ein total geiles Gefühl, unbeschreiblich!“ ah
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Lilli Schnitzerling (LG Lippe-Süd):
„Ich bin richtig gut in den Wettkampf reingekommen. Nach 3,70 Metern habe ich 3,80 Meter ausgelassen, um Kräfte zu sparen. Ab vier Metern waren wir dann nur noch zu dritt und es ging ans Pokern. Desiree Singh und ich haben uns für 4,10 Meter entschieden und mussten dann nachziehen, als Michaela Donie die 4,05 Meter gesprungen war. Meine beiden ersten Versuche über 4,10 Meter waren schon knapp, und im dritten Versuch hat dann alles gepasst. Im Training war ich topfit, aber in den bisherigen Wettkämpfen lief es nicht so gut. Deswegen bin ich mit etwas gemischten Gefühlen angereist. Im vergangenen Sommer war ich verletzt und konnte nur Lauftraining absolvieren. Deswegen ist es jetzt umso schöner, dass es gleich mit meinem ersten Titel geklappt hat. Das ist ein total geiles Gefühl, unbeschreiblich!“
Kugelstoß
Lena Urbaniak siegt gegen starke Konkurrenz
Das war ein hochkarätiges Feld im Kugelstoßen der weiblichen Jugend. Im letzten Jahr ging der Titel mit nur 14,89 Metern an Shanice Craft (MTG Mannheim). Diese Weite pulverisierte Lena Urbaniak (LG Filstal) mit 15,99 Metern und revanchierte sich für den verpassten Titel im vergangenen Jahr. Spannend wurde es im Kampf um die Plätze zwei und drei. Am Ende hatte Kristin Zaumsegel (TuS Jena) mit 15,76 Metern zwei Zentimeter Vorsprung auf Shanice Craft. Selbst die Vierte Anna Rüh (SC Neubrandenburg) hätte mit ihren 15,66 Metern im letzten Jahr gewonnen. „Das war wirklich so ein mega starkes Feld hier und deswegen bin ich sehr glücklich, gewonnen zu haben. Schade, dass der letzte Versuch ungültig gewesen ist, der war nochmal über die 16 Meter hinaus“, sagte die glückliche Siegerin. il
Lena Urbaniak:
„Ich war wirklich total aufgeregt und bin auch mit einer Weite von 13 Metern in den Wettkampf gestartet. Dann habe ich jedoch schnell meine Linie gefunden und hatte einen tollen Wettbewerb. In diesem Jahr wollte ich einfach mein Ding machen und nicht darauf achten, was die anderen machen. Wir hatten ja auch ein super starkes Feld hier und ich war stets gefordert. Nächste Woche starte ich jetzt noch bei den Deutschen Hallen-Mmeisterschaften in Leipzig und eine Woche später beim Länderkampf in Hamburg, und im Sommer ist natürlich die U20-EM das große Ziel. Aber jetzt habe ich in drei Wochen erstmal mein Abitur. Ich bin ganz erstaunt, dass ich trotzdem so gute Werte erziele.“
Diskuswurf weibliche Jugend B
Rebecca Katharina Müller siegt überraschend
In diesem Jahr hieß es für die Diskuswerferinnen der weiblichen Jugend B in die großen Fußstapfen von Shanice Craft (MTG Mannheim) zu treten, der Siegerin des letzten Jahres (52,58 m). Heiße Anwärterin auf den Titel war Katinka Urbaniak (LG Filstal), die mit einer Saisonbestleistung von 45,83 Metern die Meldeliste anführte. Am Ende machte ihr jedoch Rebecca Katharina Müller (TSG Niederrodenbach) mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 44,66 Metern einen Strich durch die Rechnung. „Das war wirklich eine riesen Überraschung für mich, denn mit dem Titel hätte ich nun wirklich nicht gerechnet“, sagte die glückliche Siegerin. Katinka Urbaniak musste sich mit enttäuschenden 43,88 Metern und dem Silberrang zufrieden geben. Dritte wurde Sarah Mesloh (TV 1861 Bad Ems) mit 42,29 Metern. il
Rebecca Katharina Müller:
„Das ist wirklich eine riesen Überraschung für mich, denn Katinka Urbaniak war die klare Favoritin. Dass ich sie schlage und damit meinen ersten Titel geholt habe, ist wirklich ein tolles Gefühl. Eigentlich habe ich noch Halsschmerzen, und das hat mich im Training zurückgeworfen, aber jetzt habe ich trotzdem eine neue Bestleistung geworfen. Im Sommer möchte ich jetzt zur U18-WM in Lille (Frankreich).“
Hammerwurf weibliche Jugend B
Vanessa Pfeifer überrascht mit Bestweite
Im Hammerwurf der weiblichen Jugend B hatte Vanessa Pfeifer (1. SV Gera) als einzige Athletin die 50-Meter-Marke fest im Griff. Gleich im ersten Versuch schleuderte sie den Hammer auf eine neue persönliche Bestweite von 51,22 Metern. Titelverteidigerin Susen Küster (Hallesche LA-Freunde) machte es im fünften Durchgang noch einmal spannend, als sie sich mit 51,70 Metern kurz an die Spitze setzte. Doch Vanessa Pfeifer konnte dagegen halten: Im letzten Versuch gelang ihr die Siegweite von 53,13 Metern. Gleich vier Mal konnte sie im Wettbewerb die 50-Meter-Marke überbieten. Mit gebührendem Abstand von fast fünf Metern folgte die drittplatzierte Nina Dirks vom SV Holtland, der eine Weite von 46,89 Meter gelang. sb
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Vanessa Pfeifer:
„Ich hatte mir für heute vorgenommen, eine Medaille zu gewinnen. Aber ich hätte nie erwartet, dass es so gut laufen würde! Vor dem Wettkampf heute habe ich erst ein einziges Mal über 50 Meter geworfen. Und dann schaffe ich gleich im ersten Versuch eine neue Bestleistung. Mit der Siegweite von 53,13 Meter bin ich voll zufrieden. Es war gut, dass Susen sich zwischendurch steigern konnte, das hat mich angespornt und mir noch einmal den nötigen Druck gegeben.“
Speerwurf weibliche Jugend B
Christin Hussong wird Favoritenrolle gerecht
Aus dem Training heraus konnte Christin Hussong (TV Thaleischweiler) mit 49,56 Metern ihren Titel verteidigen. Fünf Versuche hätten ihr dabei zum Titel gereicht und machten ihre Dominanz in der weiblichen Jugend B deutlich. „Ich wollte eigentlich die 50 Meter werfen, aber naja, so habe ich eben meinen Titel verteidigt, das ist auch gut“, bemerkte die Siegerin. Zweite wurde mit 46,33 Metern Denise Arendt (LBV Phönix Lübeck) vor Madlin Dossow (SC Potsdam) mit 44,77 Metern. il
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Christin Hussong:
„Eigentlich wollte ich heute die 50 Meter werfen, aber naja, so habe ich eben meinen Titel verteidigt, das ist auch gut. Zumal ich mit fünf meiner Würfe gewonnen hätte. Wir haben keine Halle, und deswegen habe ich nur einmal vorher im Training geworfen und einmal in Kienbaum. Jetzt mal schauen, wie die weibliche Jugend A sich präsentiert, vielleicht werde ich ja für den Hallen-Länderkampf in Hamburg nominiert. Ansonsten möchte ich bei der U18-WM in Lille eine Medaille. Nach meinem vierten Rang bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur will ich jetzt das jetzt unbedingt.“
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