Leverkusen - Highlights der weiblichen Jugend
Der DLV-Nachwuchs kämpft an diesem Wochenende bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Leverkusen um Medaillen, gute Platzierungen und starke Ergebnisse. leichtathletik.de hat für Sie die einzelnen Disziplinen verfolgt, und sagt Ihnen, wer am Sonntag bei der weiblichen Jugend top war.
60 Meter
Alexandra Burghardt siegt in starken 7,42 Sekunden
Es wurde ein Duell erwartet über 60 Meter der weiblichen Jugend zwischen der Titelverteidigerin Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund) und Annika Drazek (TV Gladbeck), doch dieses Duell gab es für die Zuschauer nicht zu sehen. Statt dessen schob sich die B-Jugendliche Alexandra Burghardt (LAZ Inn) in starken 7,42 Sekunden an die Spitze. Deutsche Jahresbestzeit und fünftschnellste Zeit bei den Frauen. Danach ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Zweite wurde Annika Drazek, die sich ebenfalls auf 7,45 Sekunden verbessern konnte. Einen schlechten Start erwischte Stefanie Pähler. Sie wird über ihren dritten Platz in 7,53 Sekunden enttäuscht sein. il
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Alexandra Burghardt:
"Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich wollte ins Finale kommen und um eine Medaille laufen, aber die Goldene war für mich zu weit weg. Ich habe mich aber wirklich gut gefühlt und der Lauf war perfekt. Ich kann es noch gar nicht glauben. Mal schauen, ob ich jetzt in Hamburg laufe, weil ich damit gar nicht geplant habe. Im Sommer steht für mich die U18-WM in Lille auf dem Plan."
200 Meter
Anna-Lena Freese knapp über Rekord
Dass es schnell werden würde, war bei der Besetzung der 200-Meter-Finals klar. Aber mit solch einer Zeit hatten wohl die wenigsten gerechnet. Anna-Lena Freese vom FTSV Jahn Brinkum bog als Erste auf die Zielgerade ein, gefolgt von der Dortmunderin Stefanie Pähler, die zuvor bereits Bronze über 60 Meter gewonnen hatte. Beide stürmten dem Ziel entgegen und letztlich war es die erst 17 Jahre alte Anna-Lena Freese, die als erste das Ziel erreichte. In 23,96 Sekunden blieb sie nur fünf Hundertstelsekunden über der deutschen B-Jugend-Hallenbestleistung von Lara Hoffmann. „Unter 24 Sekunden - daran habe ich gar nicht gedacht. Deshalb wusste ich auch gar nicht, wo die deutsche B-Jugend-Bestleistung liegt“, sagte Anna-Lena Freese nach dem Wettkampf noch immer verwundert. Silber ging an Stefanie Pähler (24,11 sec) vor Martina Riedl (SC Vöhringen; 24,36 sec). ah
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Anna-Lena Freese:
„Ich bin bei den Norddeutschen Meisterschaften 24,21 Sekunden gesprintet. Da dachte ich, wenn alles klappt, könnte ich eine Zeit um 24,16 Sekunden laufen. Unter 24 Sekunden - daran habe ich gar nicht gedacht. Deshalb wusste ich auch gar nicht, wo die deutsche B-Jugend-Bestleistung liegt. Für mich war es heute ein neues Gefühl, von Anfang an richtig Druck zu machen und trotzdem am Ende noch Kraft zu haben.“
400 Meter
Christina Zwirner wird Favoritenrolle gerecht
Es war ein klarer Start-Ziel-Sieg für die Jahresbeste und DM-Zweite des Vorjahres, Christina Zwirner vom TV Erkelenz. Nach 150 Metern musste sie ein wenig Gas geben, um als Erste in die zweite Runde zu gehen, dann zeigte sie der Konkurrenz die Hacken. In Abwesenheit der Mitfavoritin Sonja Mosler (TV Herkenrath), die im Vorlauf die zweitbeste Zeit hingelegt hatte, holte sich die Blondine souverän den Titel. Ihre Zeit: 55,17 Sekunden. Zweite wurde Sabrina Häkele (LG Filder), die für die zwei Runden 56,36 Sekunden benötigte. Platz drei ging an Marie Fröbe (LAC Erdgas Chemnitz; 56,60 sec). sb
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Christina Zwirner:
„Ich war heute ein wenig angeschlagen, habe seit zwei Tagen eine Halsentzündung. Deswegen geht die Zeit in Ordnung, obwohl ich eigentlich gerne unter 55 Sekunden gelaufen wäre. Dass Sonja Mosler nicht dabei war, war natürlich schade. Ich habe heute Morgen erfahren, dass sie mit 39 Grad Fieber im Bett liegt. Ein wenig Druck habe ich als Favoritin schon gespürt, aber wenn man als Favoritin gewinnt, ist es dann umso schöner. Ich stecke zwar gerade im Vorabi, aber wahrscheinlich starte ich in zwei Wochen trotzdem beim Länderkampf in Hamburg.“
800 Meter
Lisa Ollesch siegt nach starkem Schlussspurt
Lisa Ollesch (TV Wattenscheid 01) ist als Schnellste angereist und hat mit 2:09,68 Minuten im Vorlauf bewiesen, dass sie mit Recht an der ersten Stelle der Bestenliste steht. Im Finale lieferte sie sich einen spannenden Kampf mit Felizitas Müller (TS Ottendorf) in 2:11,05 Minuten. Auf den letzten 150 Metern zündete Lisa Ollesch dann jedoch den Turbo und konnte den Sieg in 2:10,42 Minuten nach Hause fahren. Felizitas Müller holte sich glücklich die Silbermedaille und der dritte Platz ging an Luna Udelhoven (LAV Bad Godesberg) in 2:11,92 Minuten. „Das war wirklich schwieriger als gestern und ich war richtig nervös, aber glücklich“, sagte die glückliche Siegerin im Ziel. il
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Lisa Ollesch:
„Das war wirklich schwieriger als gestern. Ich kam nicht so gut ins Rennen und war auch wirklich nervös, aber ich kann mich eigentlich immer auf meinen Schlussspurt verlassen. Hätte ich jetzt noch mit der Zeit von gestern gewonnen, dann wäre es perfekt gewesen. Jetzt bin ich aber eigentlich noch nervöser als vorher, weil meine Zwillingsschwester gleich noch im 1.500 Meter-Finale steht. Ich hoffe, dass wir heute zusammen feiern können. Ansonsten hoffe ich zum Hallen-Länderkampf zu dürfen und im Sommer werde ich wohl eher wieder die 1.500 Meter laufen.“
1.500 Meter
Isabell Ollesch macht’s der Schwester nach
Lange Zeit sah es nach einem Start-Ziel-Sieg für Gesa-Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) aus. Die deutsche Jugendrekordhalterin über 3.000 Meter Hindernis setzte sich sofort an die Spitze des Feldes und die Konkurrenz hatte Probleme zu folgen. Mitfavoritin Isabell Ollesch (TV Wattenscheid 01), mit der zweitbesten Zeit gemeldet, war zunächst eingekeilt und konnte sich erst drei Runden vor Schluss auf Position zwei vorschieben. Dann setzte sie als einzige Läuferin zur Aufholjagd an. 100 Meter vor dem Ziel hatte sie zur Frankfurterin aufgeschlossen, auf der Zielgerade hatte sie dann den besseren Schlussspurt. Mit neuer Bestleistung von 4:21,01 Minuten konnte sie sich ebenso über den deutschen Meistertitel freuen wir ihre Zwillingsschwester Lisa über 800 Meter nur eine halbe Stunde zuvor. Gesa-Felicitas Krause belegte in ebenfalls sehr guten 4:22,99 Minuten Platz zwei, Dritte wurde Lisa Jäsert (SC Magdeburg; 4:26,76 min). sb
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Isabell Ollesch:
„Ich habe das Gefühl, ich bin die ganze Zeit durchgesprintet - das war so schnell! Beim Start wurde ich weggedrängt, deswegen kam ich erst spät nach vorne. Meine Schwester und ich sind über unterschiedliche Strecken gestartet, weil wir beide unbedingt gewinnen wollten. Das geht ja nicht, wenn wir über dieselbe Strecke antreten. Dass Lisa über 800 Meter gewonnen hat, hat mich ganz schön unter Druck gesetzt, denn ich wollte natürlich nachziehen. Heute Abend wird erst mal gefeiert!“
4x200 Meter
Köln auf den letzten Metern
Dresden gelang der beste Start in die abschließenden 4x200-Meter-Staffeln. Schon beim ersten Wechsel lag das sächsische Quartett vorn vor dem Wattenscheider und dem Kölner Quartett. Während sich die Kölnerinnen an ihren nordrhein-westfälischen Konkurrentinnen vorbeischoben, behaupteten sich die Dresdnerinnen an der Spitze. Aber schon beim letzten Wechsel hatte Köln zu Wattenscheid aufgeschlossen. Auf der Gegengeraden kam dann der erste Angriff auf die Spitze. Schulter an Schulter sprinteten die Kölner und die Dresdner Schlussläuferin über die Zielgerade - mit dem besseren Ende für die „Fast-Lokalmatadorinnen“ aus Köln. Sie siegten in 1:39,23 Minuten vor Dresden (1:39,26 min) und dem TV Wattenscheid 01(1:40,21 min). ah
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Weitsprung
Tilia Udelhoven überflügelt die Spezialistinnen
Die sprungkräftigen Damen machten es spannend! Die Führung im Wettbewerb wechselte ständig: Zuerst legte die Jahresbeste Lena Malkus (LG Ratio Münster) mit 6,19 Metern vor, dann setzte sich Tilia Udelhoven (LAV Bad Godesberg) mit 6,21 Metern an die Spitze, und schließlich konnte überraschend auch die B-Jugendliche Julia Gerter (LAZ Gießen) mit einem Satz auf 6,35 Meter in den Medaillenkampf eingreifen. Lena Malkus kam ihr mit 6,33 Metern noch gefährlich nah, doch Tilia Udelhoven hatte sich die meisten Körner aufgespart. Im letzten Versuch landete die Siebenkämpferin und Fünfte der U20-WM erst bei 6,40 Metern. So weit war sie zuvor weder im Freien noch in der Halle gesprungen. Julia Gerter freute sich über Silber, Lena Malkus gewann Bronze. sb
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Tilia Udelhoven:
„Es war richtig spannend heute! Wir haben uns alle gegenseitig hochgepusht. Wären die anderen nicht dabei gewesen, wäre ich heute sicher nicht so weit gesprungen. Bei den Mehrkampf-Meisterschaften in Frankfurt habe ich nicht teilgenommen, da war ich noch nicht so spritzig. Für die Einzelmeisterschaften habe ich mich dann mit meinem Vater, der auch mein Trainer ist, speziell vorbereitet. Heute am zweiten Tag ist definitiv DM-Feeling aufgekommen. Der Sprung auf 6,40 Meter war vom Gefühl her super.“
Diskuswurf weibliche Jugend A
Anna Rüh ärgert die Favoritinnen
Eigentlich war das gar nicht ihr Wettkampf, und eigentlich gehörte Anna Rüh (SC Neubrandenburg) auch nicht zu den Favoritinnen um Shanice Craft (MTG Mannheim), der Jugend-Olympiasiegerin des letzten Jahres und Kristin Pudenz (SC Potsdam). Doch im letzten Versuch passte dann plötzlich alles und die Scheibe landete erst nach 53,35 Metern! Ihre erste Goldmedaille und das nachdem Anna Rüh gestern im Kugelstoßen knapp an den Medaillen vorbei geschrammt ist. „Wow, ich bin überwältigt und super glücklich, dass der Wettkampf noch so ein Ende genommen hat“, sagte die Siegerin. Silber sicherte sich mit 52,42 Metern Kristin Pudenz. Shanice Craft musste sich mit der Bronzemedaille und 50,98 Metern begnügen. ilZum Video-Interview
Anna Rüh:
"Der Wettkampf war eigentlich gar nicht gut. Ich bin überhaupt nicht reingekommen und mit der Weite bin ich auch nicht sehr zufrieden. Aber der letzte Versuch hat dann gepasst und so habe ich total überraschend gewonnen. Das ist mein erster Titel und deswegen bin ich auch super glücklich. Gestern bin ich schon nur Vierte im Kugelstoßen geworden und wollte eigentlich 16 Meter stoßen, deswegen wollte ich heute unbedingt gut sein. Ich hoffe jetzt auf die Nominierung zum Hallen-Länderkampf in Hamburg und im Sommer möchte ich voll angreifen bei der U20-EM in Tallinn. Ich habe Shanice Craft geschlagen und das heißt ja schon was."
Hammerwurf weibliche Jugend A
57,81 Meter für Julia Tieken
Als Favoritin reiste sie an, und mit der Goldmedaille um den Hals fuhr Julia Tieken (Hallesche Leichtathletik Freunde) wieder nach Hause. 57,81 Meter reichten locker zum Sieg. Zweite wurde Svenja Kern (LG Eintracht Frankfurt) mit 54,24 Metern. Im letzten Jahr hätte diese Weite zum Sieg gereicht. Über die Bronzemedaille freute sich Lea Jaschke (LG Ratio Münster) mit 49,56 Metern. „Anfangs lief es nicht so, aber dann hat es geklappt und ich habe mein Ziel die 57 Meter zu werfen, erreicht“, sagte Julia Tieken. il
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Julia Tieken:
"Anfangs lief es nicht so gut, aber das Ziel war 57 Meter zu werfen und das habe ich ja geschafft. Ich wusste, dass ich hier heute gewinnen kann und freue mich, dass es so deutlich geklappt hat. Jetzt fahre ich ins Trainingslager nach Portugal und bereite mich auf den Sommer vor. Da muss ich Bestleistung werfen, denn das ist genau die Norm für die U20-EM in Tallinn."
Speerwurf
Janice Waldvogel gelingt der Goldwurf
Zwei Werferinnen bestimmten im Speerwurf das Geschehen. Laura Henkel (SC Potsdam) warf gleich im ersten Versuch 51,25 Meter und zog damit als Führende vor Janice Waldvogel (TV Lenzkirch) in das Finale ein. Dort war es allerdings die ein Jahr jüngere Janice Waldvogel, die im vorletzten Versuch noch einmal einen starken Versuch auspackte. Mit 53,65 Metern schob sie sich vor Laura Henkel, die auch im letzten Durchgang nicht mehr kontern konnte. Zweimal warf Janice Waldvogel über 50 Meter - einmal gelang dies Laura Henkel. Bronze sicherte sich Carina Neumann (TB Tailfingen) mit 43,95 Metern. ah
Janice Waldvogel:
„Am Anfang war es richtig schlecht, und ich hatte sogar Angst, dass ich gar nicht in den Endkampf komme. Aber im dritten Versuch kam dann zum Glück die Erlösung und dann ging es bergauf. Ich habe mich schon über die 50 Meter gefreut, und dann kamen sogar noch 53,65 Meter. Das ist eine neue Bestleistung, die lag davor bei 51,45 Metern. Dass ich gewonnen habe, kam schon ganz schön überraschend. Eigentlich war ja Laura Henkel die Favoritin.“
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