LG Olympia Dortmund setzt auf den Nachwuchs
Mit Gabi und Birgit Rockmeier beenden die beiden verbliebenen Leistungsträgerinnen der LG Olympia Dortmund ihre Karriere. Schon 2004 ging die nationale Dominanz der Dortmunder Sprinterinnen zu Ende, da holten sie den letzten Meistertitel mit der 4x100-Meter-Staffel. Nun steht der Verein vor einem Neuanfang.

Uli Kunst ist neuer Trainer in Dortmund (Foto: Müller)
Mit dem Rücktritt der Rockmeier-Zwillinge, die dem Verein acht Jahre lang die Treue hielten, endet bei der LGO auch ein vereinspolitisches System. "Es ist für uns nicht mehr möglich, leistungsstarke Athleten einzukaufen", sagt Jörg Lennardt, Präsident der LG Olympia Dortmund. Nachdem in den vergangenen Jahren Sponsorengelder wegfielen, sind die Kassen nicht mehr so gut gefüllt. Deshalb sollen die freigewordenen Gelder zum Teil in den eigenen Nachwuchs gesteckt werden. Im Frauensprint setzt der Verein dabei besonders auf Johanna Kokot, in der Halle Sechste der Deutschen Meisterschaften über 60 Meter, und die Deutsche Hochschulmeisterin in der Halle über 200 Meter, Maike Dix.
Außerdem hat Katchi Habel das Training wieder aufgenommen. Sie studiert seit einem Jahr Medizin an der Universität Bochum. Der Sport spielte nur noch eine Nebenrolle. Nun möchte sie zu alter Leistungsstärke zurückfinden. Als Jugendliche lief sie die 100 Meter in 11,39 Sekunden, das ist aber sechs Jahre her.
Uli Kunst neuer Trainer
Neben dem Nachwuchs investiert die LG Olympia Dortmund vor allem in Trainer. Erstmals wurde mit Uli Kunst wieder ein hauptamtlicher Trainer verpflichtet. "Wir haben gehört, dass er aus Singapur zurückkehrt und ihn sofort angesprochen", sagt Jörg Lennardt.
In dem Inselstaat in Südostasien war Uli Kunst zwei Jahre lang Nationaltrainer. In der LGO trainiert er nun die Sprinterinnen. "Wir wollen mit den eigenen Athletinnen wieder eine gute Staffel aufbauen", erklärt der 56-jährige. Neben Katchi Habel, Johanna Kokot und Maike Dix wird in dieser Staffel noch eine Nachwuchsathletin stehen. "Damit sollten wir schon in der kommenden Saison wieder weiter vorne sein."
Das könnte dann leistungsstarke Athleten nach Dortmund ziehen. "Gute Athleten scharen sich um gute Trainer", benennt Jörg Lennardt das neue Konzept. Das soll nicht nur im Frauensprint funktionieren, sondern auch im Lauf- und Langsprintbereich. Auch dort möchte die LG Olympia Dortmund wieder nach vorne.
In zwei Jahren zurück an die Spitze
In diesem Bereich wird ebenfalls auf Athleten aus den eigenen Reihen gesetzt. Für die Langstrecken soll außerdem eine Vollzeit-Trainerstelle geschaffen werden. Pierre Ayadi hat zunächst eine halbe Stelle bekommen, die soll aber noch aufgestockt werden. "Neben Steffen Co, Ansgar Varnhagen und Christophe Chayriguet haben wir im Laufbereich einen starken Nachwuchs", sagt der LGO-Präsident.
Im Frauensprint und im Langsprint der Männer sollen in den nächsten zwei Jahren wieder LGO-Athleten in den Einzelfinals bei Deutschen Meisterschaften stehen. In den Staffeln könnte schon früher wieder eine Medaillen rausspringen. "Mit Uli Kunst und Thomas Kremer als Trainer sind wir auch dort auf einem guten Weg", meint Jörg Lennardt.