Lilli Schwarzkopf glänzend gestartet
Die Siebenkampf-Bühne im proppenvollen Olympiastadion gehörte am Freitagvormittag ganz Jessica Ennis. Mit 2.249 Punkten nach den ersten beiden Disziplinen hat die Britin in London (Großbritannien) ihren Weg zu ihrem ersten Olympiasieg eingeschlagen. Aus deutscher Sicht überzeugte vor allem Lilli Schwarzkopf.
Die Athletin der LG Rhein-Wied liegt mit 2.102 Punkten auf Rang sieben und im Quervergleich bereits 50 Punkte über ihrer Bestleistung, die sie 2008 in Ratingen mit 6.536 Punkten markiert hatte. Auf den 100 Meter Hürden stellte Lilli Schwarzkopf mit 13,26 Sekunden eine neue Bestleistung auf, im Hochsprung stellte sie diese mit 1,82 Metern ein.Die WM-Dritte Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), im Vorfeld vom Verletzungspech verfolgt, sammelte am ersten Vormittag mit 13,42 Sekunden und 1,80 Metern 2.040 Punkte und liegt damit auf Platz 14. Nicht nach Wunsch lief es bei der Neubrandenburgerin Julia Mächtig, die 14,54 Sekunden über die Hürden lief und dann mit 1,68 Metern nur einen mäßigen Hochsprung zeigte. 1.733 Punkten brachten nur Platz 38.
Unter dem frenetischen Jubel ihrer Landsleute bestach Jessica Ennis bereits im Hürdenwald mit einer Zeit von 12,54 Sekunden. So schnell war noch nie eine Mehrkämpferin im Rahmen eines Siebenkampfs unterwegs gewesen, obendrein war es britischer Landesrekord. Im Hochsprung legte die Favoritin 1,86 Meter nach. Mit 2.249 Punkten führt sie im Zwischenklassement vor der US-Amerikanerin Hyleas Fountain (2.224) und ihrer jungen Teamkollegin Katarina Johnson-Thompson (2.146).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied):
Ich trainiere schon seit Ewigkeiten auf diesen Moment und ich hätte nicht gedacht, dass ich nach 2009 noch einmal eine Chance bekomme. Dank an den Verein. Ich möchte diese Chance nutzen. Ich hoffe, dass am Ende alles gut für mich ausgeht. Es läuft hervorragend. Ich hätte auch gerne die 1,86 Meter genommen. Es ist schon lange her, dass ich diese Höhe auf dem Ständer liegen hatte. Die Hürden davor waren fantastisch. Ich bin recht gut gestartet und es fühlt sich sehr gut an. Jetzt muss ich die Pause überstehen. Ich bin mit einem persönlichen Ziel hierhin gekommen. Wenn die Leistung stimmt, kann ich auch die Atmosphäre genießen. Momentan sieht es ganz gut aus. Ich fühle mich ganz gut. Es ist wichtig, dass es ein runder Wettkampf wird. Es ist schon lange her, dass es für mich rund gelaufen ist.
Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Für die Voraussetzungen war es völlig in Ordnung. Natürlich sind meine Bestleistungen schon ein Stück weit weg. Aber das wusste ich vorher. Im Moment geht es vom Fuß her, aber mir fehlt die ganze Vorbereitung. Mit Sicherheit spielt auch der Kopf eine Rolle. Ich bin hier rangegangen und hab wirklich gesagt: Ich gebe mein Bestes. Die Vorzeichen standen nicht gut. Jetzt versuche ich einfach das Beste daraus zu machen. Ich versuche zu sagen: Ich habe es wirklich ins Olympiastadion geschafft. Es war lange Zeit ein Fragezeichen, ob ich hier überhaupt an den Start gehen kann. Von daher versuche ich wirklich, das auch zu genießen.
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