Lilli Schwarzkopf wirft sich auf Platz sieben
Die Paderbornerin Lilli Schwarzkopf startete am zweiten Tag des Mehrkampf-Meetings in Götzis (Österreich) wieder einmal eine Aufholjagd besonderer Güte. Als beste Deutsche beschloss sie am Sonntag den Siebenkampf auf Platz sieben. Der Sieg ging an die Russin Tatyana Chernova.

Nach 650 Metern zündete Tatyana Chernova noch einmal den Turbo und zog auch an der bis dahin in diesem Lauf Führenden, Lilli Schwarzkopf, vorbei. Mit dem Lauf-Sieg in 2:12,11 Minuten machte sie den Siebenkampf-Erfolg in sehr guten 6.618 Punkten perfekt. Zuvor hatte sie mit 6,78 Metern im Weitsprung und 53,51 Metern im Speerwurf bereits hervorragende Ergebnisse erzielt.
Lilli Schwarzkopf mit hervorragendem Speerwurf
Die Plätze zwei und drei gingen an die Ukrainerin Lyudmila Blonska (6.570 Punkte) und die Russin Anna Bogdanova (6.452 Punkte). Die Russin war als Führende in den zweiten Tag gegangen, hatte aber mit 37,65 Metern im Speerwurf wertvolle Punkte verloren.
Mit einem sehr guten zweiten Tag katapultierte sich Lilli Schwarzkopf noch an die Spitze des DLV-Feldes. Mit ausgezeichneten 54,35 Metern im Speerwurf machte sie zehn Plätze gut und hielt den damit erzielten siebten Platz auch bis nach den abschließenden 800 Metern. „Die 54 Meter im Speerwurf musste ich heute unbedingt noch einmal sehen“, sagte Lilli Schwarzkopf nach dem Wettkampf. 6.316 Punkte standen für sie letztlich zu Buche. „Auf dem Ergebnis lässt sich aufbauen“, sagte die 24-Jährige, der es wichtig gewesen war, den Wettkampf als beste Deutsche zu beenden. „Vielleicht bin ich damit schon mit einem Bein im Team für Olympia.“
Bestleistung für Julia Mächtig
Überaus zufrieden war die Neubrandenburgerin Julia Mächtig, die bis vor den 800 Metern noch beste Deutsche gewesen war. Mit der neuen persönlichen Bestleistung von 6.282 Punkten belegte sie in der Endabrechnung Rang acht. „Das war ein rundum gelungener Wettkampf“, erzählte sie danach begeistert und ist optimistisch im Hinblick auf das Mehrkampf-Meeting in Ratingen in drei Wochen. „Da war ich bisher immer am fittesten.“
Einen versöhnlichen Abschluss fand auch noch die Leverkusenerin Jennifer Oeser, die über 800 Meter in 2:13,78 Minuten eine neue persönliche Bestleistung aufstellte und mit 6.189 Punkten Zwölfte wurde. „Es ist wenigstens beruhigend, dass ich die Norm schon einmal habe und die dritt- und nicht viertbeste Deutsche bin“, sagte sie. „Der zweite Tag hat mir noch einmal ein bisschen Selbstvertrauen gegeben für Ratingen. Die Form ist generell da, jetzt muss ich nur noch an ein paar Kleinigkeiten arbeiten.“
Sonja Kesselschläger will es besser machen
Ebenfalls über der Norm von 6.130 Punkten lag in der Endabrechnung Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg) als 16. (6.134 Punkte), die in Ratingen aber noch einmal zulegen will und auch muss, wenn sie zu den Olympischen Spielen möchte. „Ich weiß, dass ich das, was ich gestern gemacht habe, besser und dass ich stärker sein kann“, ist sich die 30-Jährige sicher.
Mit Tränen in den Augen kam die Leverkusenerin Christine Schulz von der Ehrenrunde der Siebenkämpferinnen. Mit 6.070 Zählern sortierte sie sich auf Platz 19 ein. „Ich war so lange verletzt und bin deswegen total zufrieden, auch wenn nicht alles optimal lief“, erzählte sie strahlend. „Ich wollte einfach gesund durchkommen und Spaß haben.“ Zwar sei die Olympia-Norm auch im Hinterkopf gewesen, die will sie nun aber noch einmal in Ratingen angreifen. „Das erwartet ja eigentlich niemand von mir. Das ist vielleicht gar nicht so schlecht.“
„Dort wird es ein heißer Kampf um die Olympia-Tickets“, weiß DLV-Disziplintrainer Klaus Baarck. „Lilli hat nach dem heutigen Ergebnis gute Voraussetzungen“, sagt er. Durch ist aber noch keine Mehrkämpferin, zu denen in Ratingen wahrscheinlich auch wieder die Paderbornerin Claudia Tonn stößt, die in Götzis nach einer Knie-Operation noch fehlte.
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