Linda Stahl wirft Olympia-Norm
Speerwurf-Europameisterin Linda Stahl hat beim Meeting in Rhede mit 62,23 Metern die Olympia-Norm abgehakt. Die Leverkusenerin musste sich am Donnerstagabend nur der Chinesin Li Langwei (62,50 m) geschlagen geben. Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) siegte überlegen auf den 400 Metern und unterbot in 52,13 Sekunden erneut die EM-Norm.

Zu Beginn des Wettbewerbs hatte die Leverkusenerin noch Probleme. Keiner der ersten Versuche flog über die 60-Meter-Marke. „Zu Beginn war ich zu verkrampft. Beim letzten Versuch bin ich dann schnell angelaufen und hab einfach draufgehauen“, erzählte sie. Zum Sieg reichte diese Weite jedoch nicht. Die Chinesin Li Langwei hatte bereits im ersten Durchgang mit 62,50 Metern vorgelegt. Asienmeisterin Lu Huihui aus China wurde mit 61,31 Metern Dritte.
Die sieben chinesischen Speerwerferinnen absolvierten am Donnerstagabend den entscheidenden Ausscheidungswettkampf für die Olympischen Spiele. Das dritte Ticket dürfte sich demnach die Viertplatzierte Du Xiaowei (60,29 m) gesichert haben.
Esther Cremer erneut unter EM-Norm
400-Meter-Läuferin Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) unterstrich ihre gute Form und setzte sich deutlich gegen die nationale und internationale Konkurrenz durch. In 52,13 Sekunden erfüllte sie zum zweiten Mal die EM-Norm (52,15 sec) und rannte die drittbeste Zeit ihrer Karriere.
„Mit der Zeit bin ich zufrieden. Das Rennen war zwar nicht so gut wie in Rehlingen, weil ich zwischen 100 und 200 Metern zu viel nachgedacht habe. Aber in der Zielkurve und hinten raus habe ich mich frisch gefühlt“, sagte Esther Cremer, die an Pfingsten in Rehlingen die EM-Norm bereits in starken 51,76 Sekunden unterboten hatte.
Die 400 Meter der Männer dominierte Isaac Makwala aus Botswana in 45,89 Sekunden vor Shaun de Jager (Südafrika, 46,01 sec). Der Deutsche Hallenmeister Miguel Rigau (LT DSHS Köln) steigerte seine Saisonbestzeit auf 46,88 Sekunden und wurde Achter.
Katja Demut testet für Helsinki
Drei Versuche und nur 13,84 Meter reichten Dreispringerin Katja Demut (LC Jena) zum Sieg vor der Chinesin Li Yanmei, die 13,80 Meter anbot. „Die Form stimmt eigentlich. Aber ich hatte technische Probleme. Wenn ich die in den Griff bekomme, kann es sehr weit gehen“, erklärte sie.
Die deutsche Rekordhalterin hat mit dem Satz auf 14,21 Meter in Wesel die EM-Norm bereits in der Tasche und nutzte das Meeting in Rhede als Test für Helsinki (Finnland). Die ersten drei Versuche sind dort entscheidend, um sich für das Finale zu qualifizieren, was Katja Demut bei den vorherigen Großereignissen verpasst hatte.
Den nächsten Angriff auf die Olympia-Norm startet die mehrfache Deutsche Meisterin am kommenden Wochenende in Mannheim. Dort sind sechs Versuche geplant. Die Deutsche Hallenmeisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) musste sich mit 13,58 Metern und Platz vier zufrieden geben. Dritte wurde die Südafrikanerin Charlene Henning (13,62 m).
Alyn Camara fliegt auf Platz drei
Im Weitsprung-Wettbewerb der Männer wurde der Leverkusener Alyn Camara mit im ersten Versuch erzielten 7,92 Metern Dritter. Visser Zarck aus Südafrika siegte mit 8,12 Metern vor dem Chinesen Yun Zhiming (8,09 m).
„Das war ein gelungener Formtest für die Deutschen Meisterschaften. Ich bin immer noch etwas zu dicht am Brett, versuche aber, das bis zur DM abzustellen“, sagte Alyn Camara, der den Testwettkampf mit drei Versuchen beendete. Bei der DM möchte er sich mit einem Platz unter den ersten Drei endgültig das Olympia- und EM-Ticket sichern.
Im Wettbewerb der Frauen holte sich die Asienmeisterin Mayookha Johny aus Indien bei einsetzendem Regen mit 6,60 Metern den Sieg vor Sophie Krauel (LC Jena), die sich bei ihrem zweiten Wettkampf nach zweieinhalb Jahren auf 6,37 Meter steigerte.
Friederike Hohlgrebe schlägt Favoritinnen
Knapp geschlagen geben musste sich der Leverkusener Sprinter Aleixo Platini Menga über 200 Meter. Der Südafrikaner Thuso Mpuang war mit 20,78 Sekunden um eine Hundertstelsekunde schneller unterwegs. Bei den Frauen siegte die Wattenscheiderin Maike Dix mit deutlichem Abstand in 23,68 Sekunden.
Eine Überraschung gab es über die 400 Meter Hürden der Frauen: Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) und die Friedbergerin Christiane Klopsch verfehlten das Ziel EM-Norm (56,30 sec) und mussten sich Friederike Hohlgrebe geschlagen gegen.
Die Kölnerin verbesserte sich um zwei Sekunden auf 57,74 Sekunden und konnte den Angriff von Fabienne Kohlmann (58,00 sec) auf der Zielgeraden abwehren. Christiane Klopsch beendete das Rennen nach starker erster Hälfte frühzeitig.
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