Linet Masai beendet äthiopische Siegesserie
Die Kenianerin Linet Masai hat am Samstagabend bei der WM in Berlin die Erfolgsserie Äthiopiens über 10.000 Meter beendet. Fünfmal in Folge waren äthiopische Läuferinnen seit 1999 die Schnellsten gewesen, diesmal fing die Kenianerin Linet Masai (30:51,24 min) noch auf der Ziellinie die Äthiopierin Meselech Melkamu (30:51,34 min) ab, die bereits siegessicher die Arme hochriss.
In gemächlichem Tempo waren die Läuferinnen gestartet und absolvierten ihre ersten sieben Kilometer in jeweils rund 3:08 Minuten. Fast das gesamte Feld lag zu dieser Zeit noch nah beisammen als ein afrikanisches Quintett für eine enorme Tempoverschärfung sorgte.Den 2:55,98 Minuten, die die Äthiopierinnen Meseret Defar, Wude Ayalev und Meselech Melkamu sowie die beiden Kenianerinnen Linet Masai und Grace Momanyi für Kilometer acht benötigten, konnte keine weitere Läuferin folgen. Die türkische Europarekordlerin Elvan Abeylegesse stieg zu diesem Zeitpunkt aus, die starke Russin Liliya Shobukova, die zwischenzeitlich geführt hatte, fiel immer weiter zurück und wurde letztlich in 32:42,36 Minuten 19.
Kenianerinnen sorgen für Tempo
Linet Masai und Grace Momanyi sorgten abwechselnd für das Tempo, Meselech Melkamu und Meseret Defar, in diesem Jahr die schnellsten Läuferinnen über diese Distanz und nach der verletzungsbedingten Absage ihrer Landsfrau Tirunesh Dibaba Top-Favoritinnen, hielten sich stets taktisch klug an Position zwei und drei.
Erst zu Beginn der letzten Runde ging Meseret Defar an die Spitze, hinter ihr Meselech Melkamu und Linet Masai, die kurz vor dem Ziel an ihr vorbeisprinteten. Siegessicher riss Meselech Melkamu, die in diesem Jahr zur zweitschnellsten Frau über diese Distanz aufgestiegen war, die Arme hoch. Die Rechnung hatte sie jedoch ohne die grazile Linet Masai gemacht, die sich auf den letzten Metern noch an ihr vorbeischob und letztlich durch den verfrühten Jubel ihrer Kollegin mit einer Zehntelsekunde Vorsprung gewann.
Meseret Defar nur Fünfte
"Ich habe vor dem Rennen gedacht, dass ich Dritte, vielleicht sogar Zweite werden würde. Aber als auf der Zielgeraden die Lücke zu den beiden Äthiopierinnen so klein war, habe ich alles gegeben", sagte Linet Masai nach dem Rennen.
Meseret Defar, die zuvor noch nicht ausgeschlossen hatte, sogar Weltrekord laufen zu können, blieb letztlich nach 30:52,37 Minuten nur der fünfte Rang. Sie musste noch die Äthiopierin Wude Ayalew (30:51,95 min), die Bronze gewann, und die Kenianerin Grace Momanyi (30:52,25 min) vorbeiziehen lassen.
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