Mohammed Mourhit gibt Marathon-Debüt in Rotterdam
Ein Doping-Sünder sucht sein Glück auf hartem Asphalt. Mohammed Mourhit, der Europarekordler über 3.000 Meter, 5.000 Meter und 10.000 Meter, feiert am 10. April sein Marathon-Debüt in Rotterdam. Nach einer verkorksten Bahnsaison sucht er nun sein Glück auf neuem Terrain.
Mohammed Mourhit sucht sein Heil nun in der Flucht auf die Straße (Foto: Crespel)
Mit einer Halbmarathon-Zeit von 1:01:54 Stunden beim City-Pier-City-Loop in Den Haag vor zwei Wochen deutete der 34-jährige Belgier an, dass er gut vorbereitet ist für seinen Einstand über stramme 42,195 Kilometer.Wer einmal dopt, dem glaubt man nicht! Mohammed Mourhit, 2002 bereits wegen EPO-Missbrauchs mit einer zweijährigen Sperre belegt, war im vergangenen Sommer schon wieder angeklagt. Nach dem Super-Grand-Prix-Meeting am 16. Juli in Madrid, wo er über 3.000 Meter (18. in 8:04,02 Minuten) startete, wurde in seiner A-Probe erneut das Blutdopingmittel Erythropoetin nachgewiesen. Doch vier Monate später tauchten in der B-Probe nur noch geringe Mengen der verbotenen Substanz auf. Mohammed Mourhit kam ungeschoren davon.
Vorbelastet
Die Analysedifferenz hat ihn letztendlich vor einer lebenslangen Sperre bewahrt, denn als Wiederholungstäter hätte ihn die IAAF endgültig aus dem Verkehr gezogen.
Mohammed Mourhit, ein gebürtiger Marokkaner mit belgischem Pass, war vorbelastet. Denn nach einem unangekündigten Doping-Test am 5. Mai 2002 wurden in seiner Urin- und Blutprobe Erythropoetin (EPO) und ein Diuretikum, ein zur Verschleierung gebräuchliches Entwässerungsmittel, gefunden. Daraufhin brummten sie ihm eine dreijährige Sperre auf, die dann auf zwei Jahre reduziert wurde. Erst im Mai 2004 durfte er wieder laufen.
Schleppendes Comeback
Das Comeback lief allerdings eher schleppend an. Für die Olympischen Spiele in Athen konnte er sich nicht qualifizieren. Von seinen Glanzzeiten, als Mohammed Mourhit zwei Mal in Folge Cross-Weltmeister (2000 und 2001) wurde und mit Europarekorden über 3.000 Meter (7:26,62 min), 5.000 Meter (12:49,71 min) und 10.000 Meter (26:52,30 min) brillierte, die noch heute gültig sind, war er jedenfalls meilenweit entfernt.
Jetzt begibt sich Mohammed Mourhit auf die Straße der Leiden. Ob ihm da ähnliche Erfolge gelingen wie auf der Bahn oder im Gelände? Ob er der Vergangenheit davon laufen kann?