Lisa Hahner will in Frankfurt wieder angreifen
Internationale Stars, deutsche Spitzenklasse und ein „wunderbares Rennen für Breitensportler“ – das sind die Komponenten, die der Frankfurt Marathon auch in diesem Jahr (27. Oktober) vereinen will. „Dazu haben wir den schönsten Zieleinlauf der Welt“, sagte Renndirektor Jo Schindler bei der ersten Pressekonferenz in Frankfurt. Lisa Hahner (run2sky.com), die im Vorjahr in der Mainmetropole ihr Marathon-Debüt feierte, will auch in diesem Jahr wieder angreifen.
Sie hatten die erste öffentliche Vorschau extra auf den Sommer verschoben, um bereits fixe Verpflichtungen bekannt geben zu können. Dann machten die Nationalverbände aus Afrika den Verantwortlichen für den Frankfurt Marathon mit ihren WM-Nominierungen aber einen Strich durch die Rechnung.Sorgen um die internationale Konkurrenzfähigkeit müsse man sich aber trotzdem nicht machen: „Es gibt genug begabte Läufer. Und ich bin optimistisch, dass wir ein ähnlich gutes Feld wie im letzten Jahr zusammenkriegen“, so Schindler.
Spitzensport-Kandidaten im Aufgebot
Rund drei Monate vergehen noch, bis in Frankfurt am 27. Oktober der erste Startschuss fällt. „Wir sind gespannt. Bis dahin wird sich noch eine Menge tun“, kündigte Schindler an. Die Frankfurter wollen Qualität anbieten. Schindler: „Wir setzen wieder auf den internationalen Spitzensport“.
Bereits zugesagt haben die Kenianer Vincent Kipruto, Gilbert Kipruto Kirwa und Caroline Cheptanui Kilel. Vincent Kipruto gewann in Daegu (Südkorea) vor zwei Jahren WM-Silber. Gilbert Kipruto Kirwa bei den Männern (2009) und Caroline Cheptanui Kilel bei den Frauen (2010) haben sich schon in die Siegerliste des Frankfurter Marathons eingetragen.
„Ein Mosaikstein nach dem anderen“, heißt die Devise der Rennleitung, auch die WM in Moskau (Russland) wird genau beobachtet: Vielleicht sei bei denjenigen, die vorzeitig aufgeben, noch ein Kandidat für Frankfurt dabei.
Lisa Hahner setzt auf Angriff
Den Traum von einem WM-Start musste Lisa Hahner (RUN2SKY.com) beim Hamburger Marathon begraben: In 2:31:49 Stunden verpasste sie die DLV-B-Norm (2:30:30) um weniger als 90 Sekunden. Die 23-Jährige, im Vorjahr in Frankfurt schnellste deutsche Läuferin (2:31:28), richtet ihren Fokus nun auf den Lauf in der Mainmetropole.
Hier debütierte sie 2012 über die Marathon-Distanz. „Ein Traum“, blickt Lisa Hahner gerne zurück, „ein besseres Debüt hätte ich mir nicht wünschen können“. Ihr großes Ziel, die WM-Teilnahme, ist passé – „da war ich natürlich enttäuscht“, gab die Athletin zu. Von ihrem Sturz beim Hamburg Marathon, den sie trotz Schürfwunden am Knie beendete, hat sie sich erholt. „Jetzt greife ich in Frankfurt an."
Sören Kah will die EM-Norm
Bei den deutschen Männern ragte im letzten Jahr Sören Kah (LG Lahn-Aar Esterau) mit 2:13:57 Stunden heraus. Die bisherige Saison des 31-Jährigen läuft dagegen eher schlecht bis sehr schlecht: Vor vier Wochen hat sich der Läufer schon zum zweiten Mal am Knie operieren lassen.
„Sehr realistisch“ sei es dennoch, dass er auch in diesem Jahr in Frankfurt startet. „Es geht stetig bergauf“, sagte Kah bei der Pressekonferenz – drei Monate vor dem Marathon: „Die Zeit wird ausreichen“. Als Ziel gibt Kah die EM-Norm für Zürich (2014), die sich im Rahmen seiner Bestleistung bewegen dürfte, aus. Die konkreten Einzelnormen werden laut Bundestrainer Wolfgang Heinig erst im September festgelegt.
Start eine Stunde später
Wie alle anderen Topläufer dürfen Kah und Hahner dieses Jahr eine Stunde länger schlafen: Die Rennleitung hat den Start auf 10.30 Uhr – nach hinten – verlegt. Darum hatte der Hessische Rundfunk wegen einer Überschneidung mit dem Formel1-Rennen in Indien gebeten. „Das ist für niemanden problematisch“, meinte Jo Schindler.
Bewährt haben sich die Starts in drei Wellen. Daran wolle man festhalten, nur die Zeitdifferenz soll von zehn auf sieben Minuten verringert werden. Knapp 12.000 Marathon-Finisher halten aus dem letzten Jahr als Maßstab her. „Die Siegerzeiten der Männer und Frauen addiert, waren wir 2012 der achtschnellste Marathon der Welt“, betonte Schindler. „Diesen Weg wollen wir weitergehen“.