Streckenrekord beim Frankfurt-Marathon gebrochen
Luminita Zaituc (LG Braunschweig) hat beim 22. Eurocity Marathon Messe Frankfurt die Olympia-Norm für Athen unterboten (2:30:00 h) und nach 2001 zum zweiten Mal das Rennen gewonnen. In 2:29:41 Stunden blieb sie bei guten Bedingungen allerdings deutlich über ihrem eigenen Streckenrekord von 2:26:01 Stunden. Bei den Männern war der Rekord dagegen fällig. 2:09:28 Stunden benötigte der 33-jährige Boaz Kimaiyo (Kenia) für die 42,195 Kilometer und unterbot damit die alte Bestmarke von Henry Cherono (Kenia; 2:10:40 h). Für die Zeit unter 2:10 Stunden gab es zu den 12.500 Euro Siegprämie noch 15.000 Euro Sonderprämie.
Kann für Olympia planen: Luminita Zaituc. (Foto: Voss)
Die Braunschweigerin Luminita Zaituc lief vom ersten Meter an auf Sieg. Von ihren Konkurrentinnen war nichts zu sehen. Mit ihren Tempomachern legte sie ein flottes Tempo vor, die Zwischenzeiten (10 km in 34:11 min, 15 km in 50:44 min) deuteten auf eine Endzeit um 2:26 Stunden hin. Doch dann kamen die Schwierigkeiten. Bei Kilometer 35 musste sie anhalten und die Muskulatur lockern. Fortan kämpfte die 35-Jährige gegen den müden Körper, der sich mit Krämpfen gegen das Weiterlaufen wehrte, und die von hinten wieder näher kommende Konkurrenz. Doch letztlich verwirklichte sie ihre beiden Ziele, unterbot die Olympia-Norm und gewann das Rennen. Es war der zwölfte Sieg einer Deutschen in der 22-jährigen Geschichte des Frankfurt Marathons. Zweite wurde die Russin Larissa Malikova (2:32:59 h), Dritte die Schweizerin Claudia Oberlin (2:35:15).Männer immer auf Rekordkurs
Stets auf Rekordkurs war die Männer-Spitze. Die rot gekleideten Pacemaker führten die weiß gekleideten Favoriten des Rennens zu 64:38 Minuten an der Halbmarathonmarke. Vier Kilometer weiter waren alle Tempomacher ausgeschieden und die Top-Läufer mussten alleine arbeiten. Sieben waren noch über. Der jüngste von ihnen, Marwa Dickson aus Tansania, gerade 21 Jahre alt, machte sich vorübergehend um das Tempo verdient.
Bei Kilometer 30 setzten sich dann die beiden Kenianer Benjamin Itok und Boaz Kimaiyo ab. Kimaiyo schien jedoch mehr Kraft als sein Gegner zu haben. Itok holte seine kleinen Rückstände aber immer wieder auf. Sieben Kilometer vor dem Ziel verlor er dann endgültig den Anschluss und wurde am Ende Vierter (2:11:54 h).
Leonid Shevtsov kam auf den letzten Metern
Auf den letzten Kilometern musste Boaz Kimaiyo trotzdem noch um den Sieg bangen, denn der Russe Leonid Shvetsov kam ihm wieder bedrohlich nahe. Nur 20 Meter Rückstand waren es auf der Ziellinie, die sich auf einem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle befand. Das entsprach fünf Sekunden. 2:09:33 Stunden wurden für ihn gestoppt. Damit verpasste er den russischen Rekord (2:09:16 h) um 17 Sekunden. Dritter wurde der Kenianer Paul Kiptanui (2:11:12 h). Als bester Deutscher erreichte Sebastian Bürklein vom TV Wattenscheid 01 nach 2:18:04 Stunden den Zielteppich.
Insgesamt waren 13.320 Läufer, Handbiker und Inliner in Frankfurt am Start – knapp 1000 weniger als im Rekordjahr 2002. Organisationschef Jo Schindler freute sich trotzdem: "Es ist alles aufgegangen, was wir uns gewünscht haben. Wir haben eine super Siegerzeit. Unter 2:10 Stunden war ja unser erstes Ziel. Es ist immer schwierig, wenn man bei so einem Ziel auf Dritte, sprich die Athleten, angewiesen ist. Aber es hat ja geklappt."
Laola-Welle in der Festhalle
Froh, das Ziel überhaupt erreicht zu haben, war Luminita Zaituc: "Ich hatte am Ende Krämpfe, weil ich einfach zu schnell angegangen bin. Deshalb waren die letzten Kilometer auch so anstrengend", sagte sie. "Der Einlauf in die Festhalle war der pure Wahnsinn. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl gewesen." An der Strecke sahen rund 100.000 Zuschauer das Rennen, mehrere Tausend warteten in der Festhalle auf die Teilnehmer und begrüßten sie mit Laola-Welle und ohrenbetäubendem Lärm.
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