Lisa Ryzih und Jennifer Oeser holen Bronze
Ein paar Minuten nach Mitternacht stand es fest. Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) und Siebenkämpferin Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatten es am Samstag beim „TV total Turmspringen“ von ProSieben in der Münchner Olympia-Schwimmhalle auf das Treppchen geschafft.

Der Finalsprung, ein Eineinhalb-Vorwärtssalto mit dem Schwierigkeitsgrad 2,5, brachte ihnen 62,25 Punkte ein. Danach stand für Jennifer Oeser fest: „Wir wechseln die Sportart, ganz einfach.“ Der Ansage folgte aber unmittelbar das Veto von Lisa Ryzih, so dass die Leichtathletik-Fans doch keine Abwanderung der Top-Athletinnen befürchten müssen.
Übertroffen wurde das Gespann im alles entscheidenden Durchgang nur von Beachvolleyballerin Ilka Semmler und Actionmodel Miriam Höller (69,30) sowie TV-Moderator Peter Imhof und Musiker Joey Kelly (67,20).
Auf einen Versuch kommt es an
Für Siebenkämpferin Jennifer Oeser, die das "Schwein vom Rhein" als ihr Maskottchen in wassergerechtem Outfit mitgebracht hatte, war der Auftritt in der ausverkauften Schwimmhalle eine ganz neue Erfahrung: „Ich war so nervös. Das ist etwas ganz anderes. Hier gibt es am Ende nur einen Versuch und keine drei.“
Gemeinsam mit Lisa Ryzih zeigte sie aber bekannte Wettkampfqualitäten. Das Duo zitterte sich nach 39,75 Punkten im ersten Sprung mit 47,40 Zählern aus Runde zwei in das Finale der besten Fünf, um dort dann mit 62,25 Punkten im alles entscheidenden Moment die beste Leistung abzurufen.
Das größte Pensum aller 25 Akteure spulte in dem mehr als vierstündigen Programm Lisa Ryzih ab. Insgesamt sechsmal erklomm sie den Turm, denn auch in der Einzelkonkurrenz hatte sie es wie der Münchner Stabhochspringer Tim Lobinger in das Finale geschafft. Dabei kämpfte Moderator Matthias Opdenhövel „gefühlte 250 Mal“ mit der Aussprache ihres Nachnamens, so dass er ihr schließlich ein Versprechen abrang: „Nächstes Jahr bin ich verheiratet.“
Tim Lobinger beisst ins Wasser
Ganz andere Sorgen hatte zu fortgeschrittener Stunde Tim Lobinger. Der Haudegen brachte seinen Finalsprung, einen Doppelauerbach-Salto mit einem Schwierigkeitsgrad von 4,5, nicht mehr gestreckt ins Wasser und spürte danach vor allem sein Unterkiefer und noch eine dunkle Stimme: „Das war schön mit Stil ins Wasser gebissen.“ 59,40 Punkte gab es trotzdem.
Das reichte zwar nicht für das Podest, aber es war genug, um im Einzel-Duell der Stabhochsprung-Asse Lisa Ryzih (51,30) auf Platz fünf zu verweisen. Diese war trotzdem zufrieden: „Das Finale war das Ziel.“ Den Sieg holte sich überraschend TV-Kommissarin Alexandra Rietz vor Turner Fabian Hambüchen.
Tim Lobinger (links hinten) sowie Jennifer Oeser und Lisa Ryzih (vorne Mitte) mischten beim "TV total Turmspringen" mit (Foto: Pro7)