Liu Xiang bleibt in China
Auf dem Aeroport in Peking herrschte Ausnahmezustand. Als Liu Xiang, Olympiasieger und Weltrekordler im Hürdensprint, die Gangway lockeren Schrittes hinunter ging, wurde er mit lautstarkem Applaus gebührend empfangen. Wang Qishan höchstpersönlich, Oberbürgermeister von Peking und Präsident des Olympischen Organisationskomitee 2008, gratulierte ihm im Namen des chinesischen Volkes zu seinem Triumph.
Liu Xiang bleibt seiner Heimat treu (Foto: Chai)
In Athen hat der Jungspund eine historische Leistung vollbracht. Mit 21 holte er die erste Goldmedaille in der Leichtathletik überhaupt. Seine männlichen Kollegen sind in der Vergangenheit leer ausgegangen. Mehr als einmal Bronze war ihnen nicht vergönnt.Nach seinem phänomenalen Weltrekord im finalen Rennen, bei dem er die elf Jahre alte Höchstmarke von Colin Jackson (12,91 sec) eingestellt hatte, war schon spekuliert worden, dass Liu Xiang künftig in die USA gehen würde, um mit den besten amerikanischen Hürdensprintern zu trainieren. "Nein, das ist nicht geplant", beendete er das Fragespiel der Journalisten, "ich werde weiterhin hier mit meinem Coach zusammen arbeiten."
Weg nach Peking
Shuyong Feng, Cheftrainer der chinesischen Nationalmannschaft, nahm die frohe Botschaft freudig zur Kenntnis. Liu Xiang, sein sportliches Aushängeschild, bleibt daheim, um sich vor Ort auf die Olympischen Spiele 2008 vorzubereiten.
Nach den beiden Silbermedaillen bei der WM in Paris 2003 und der Hallen-WM in Budapest 2004, als ihm Allen Johnson, der in Athen im Zwischenlauf stürzte, noch im Weg stand, feierte Liu Xiang im Olympiastadion den größten Erfolg seiner jungen Karriere.
Die Zukunft gehört ihm. 2008 ist er gerade mal 25. Wetten, dass der Mann aus Fernost dann einer der ganz heißen Favoriten ist...