Liu Xiang der große Star der Asienspiele
Am Sonntag (21. November) beginnen in Guangzhou (China) die Leichtathletik-Wettbewerbe im Rahmen der Asienspiele, die wie die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre durchgeführt werden und in Asien einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Olympiaden haben.
Daher ist es auch keine Überraschung, dass die Meldelisten für die 47 Leichtathletik-Wettbewerbe die Namen von fast allen international bekannten Athleten aus den Ländern dieses Kontinents enthalten. Insgesamt sind 625 Aktive (392 Männer und 233 Frauen) aus 41 der insgesamt 45 Mitgliedsverbändedes asiatischen Leichtathletik-Verbandes gemeldet.
Die Chinesen, die mit Hürdensprinter Liu Xiang den großen Star der Veranstaltung in ihren Reihen haben, stellen mit 71 Athleten das größte Kontingent, während auch Indien und Japan mit 61 bzw. 59 Teilnehmern in fast allen Wettbewerben um die Medaillen kämpfen werden. Einer Hochrechnung zufolge hat Japan die besten Aussichten, gefolgt von China. Lediglich aus den Verbänden von Bhutan, Brunei, Jordanien sowie Pakistan sind nach den Meldelisten keine Leichtathleten am Start.
Klare Favoritenrollen
In 35 Wettbewerben werden die Gewinner der Asienspiele 2006 in Doha (Katar) versuchen, ihre Titel in diesen Disziplinen zu verteidigen, darunter Maryam Yusuf Jamal (Bahrain), die sowohl über 800 als auch über 1.500 Meter als Doppelsiegerin des Jahres 2006 erneut auf beiden Distanzen als Favoritin anzusehen ist.
Eine weitere überragende Athletin dieser Saison, Olga Rypakova (Kasachstan), geht als klare Favoritin im Dreisprung sowie als Mit-Favoritin im Weitsprung an den Start, nachdem sie vor vier Jahren noch den kontinentalen Titel im Siebenkampf gewonnen hatte.
Mehrere Tage ausverkauft
Wie bei allen kontinentalen Meisterschaften in Asien gibt es auch bei diesen Asienspielen die üblichen kleinen Teilnehmerfelder in vielen Wettbewerben der Frauen, wo die Dominanz der Athletinnen aus den beiden führenden Ländern (China und Japan) deutlich größer ist als bei den Männer-Wettbewerben, in denen bekanntlich in vielen Disziplinen die Athleten aus den Golf-Ländern um die Medaillen kämpfen, die insbesondere bei Ländern wie Bahrain und Katar aus afrikanischen Ländern „importiert“ wurden, um die ansonsten eher bescheidenen Medaillenbilanzen dieser Verbände aufzubessern.
Die Leichtathletik-Wettkämpfe werden im Aoti Main Stadion in Guangzhou durchgeführt und für mehrere Abendveranstaltungen ist das Stadion bereits ausverkauft. Unter anderem am 24. November, wenn der große Star und Publikumsliebling der einheimischen Fans, Liu Xiang, versuchen wird, seinen Titel über 110 Meter Hürden zu verteidigen, sowie an den beiden letzten Tagen mit vielen interessanten Entscheidungen.
Nur wenige Absagen
Sowohl die erste als auch die beiden letzten Entscheidungen fallen aber auf den Straßen von Guangzhou, wenn am Sonntagmorgen (21. November) beim 20 Kilometer Gehen der Männer die ersten Medaillen verteilt und am Samstag (27. November) die Marathonläufe der Männer und Frauen den Abschluss dieser Spiele bilden.
Unter den wenigen bekannten Athleten, die bei den Asienspielen fehlen, sind Hindernis-Weltrekordler Saif Saaed Shaheen (Katar), die Japaner Daichi Sawano (Stabhochsprung) und Koji Murofushi (Hammerwerfen) sowie die kasachische Hochspringerin Marina Aitova.