Liu Xiang soll es für China richten
Der chinesische Verband schickt 53 Athleten zu Olympia nach London (Großbritannien; 3. bis 12 August). Angeführt wird das Team von Hürdenstar Liu Xiang. Medaillenchancen gibt es aber auch in den Wurfdisziplinen der Frauen, im Gehen und Marathon.
Er war der tragische Held der Spiele in Peking (China). Headliner Liu Xiang ging beim Heimspiel trotz Achillessehenproblemen in den Startblock über 110 Meter Hürden - viel weiter kam er aber nicht. An ein Rennen war nicht zu denken. Vier Jahre später trägt der Vize-Weltmeister wieder die größten Hoffnungen der Chinesen auf Olympia-Gold in der Leichtathletik.Der 29-Jährige ist in diesem Jahr ungeschlagen und schon 12,97 Sekunden gelaufen, windunterstützt sogar 12,87 Sekunden. Wegen Rückenproblemen verzichtete der Olympiasieger von 2004 beim Diamond League-Meeting in London allerdings auf das Finale. Starke Konkurrenz hat er bei Olympia an gleicher Stelle vor allem durch US-Meister und Hallen-Weltmeister Aries Merrit.
Starke Frauen im Wurfring
In den Kampf um Gold eingreifen will auch Diskus-Weltmeisterin Li Yanfeng, die aber vor allem mit Europameisterin Sandra Perkovic (Kroatien), Titelverteidigerin Stephanie Brown Trafton (USA), Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde), Yarelys Barrios (Kuba) und Darya Pishchalnikova (Russland) rechnen muss.
Für die starken Werferinnen aus China stehen auch die WM-Dritte im Hammerwurf, Zhang Wenxiu, und Kugelstoßerin Gong Lijiao, die zu den vier Athletinnen weltweit gehört, die in diesem Jahr schon über 20 Meter gestoßen haben. Das Trio Li Lingwei (65,11 m), Lu Huihui (64,95 m) und Zhang Li (64,74 m) hat im Speerwurf den Anschluss an die Weltspitze gefunden.
Gegner im Gehen heißt Russland
Ein Duell China gegen Russland kündigt sich im 20 Kilometer Gehen der Frauen an. Liu Hong ist hier die größte Hoffnung der Chinesen. Im Marathon ist Wang Jiali die bisher schnellste Frau in diesem Jahr, die nicht aus Kenia oder Äthiopien kommt. Mit Zhou Chunxiu ist die Olympia-Dritte von Peking wieder dabei.
Aufs Treppchen gehen könnten auch die Männer aus China. Über 20 und 50 Kilometer haben sie in diesem Jahr schon bewiesen, dass sie gut in Form sind. Unterm Strich sollte in London ein besseres Ergebnis als beim Heimspiel vor vier Jahren herauskommen, als zwei Bronzemedaillen zu Buche standen.
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