Lockerer Titelgewinn von Irina Mikitenko
Der Auftritt von Irina Mikitenko bei den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften in Menden erwies sich am Samstag als der erwartet lockere Aufgalopp. Bereits nach 200 Metern war klar, dass die Wattenscheiderin keine ernsthafte Konkurrenz zu fürchten hat. In 31:57,71 Minuten brachte sie den avisierten Titelgewinn nahezu mühelos in trockene Tücher.

„Für mich war es wichtig zu gewinnen und der Lauf ein gutes Training“, sagte Irina Mikitenko, die zwischendurch immer wieder das Publikum zur Anfeuerung animierte. Schließlich im Ziel angekommen, offenbarte sich angesichts ihrer Lockerheit, dass sie nicht an ihre Reserven gegangen war.
Simret Restle Zweite
Ganz anders die zweitplatzierte Simret Restle (LG Eintracht Frankfurt), die glücklich, aber auch merklich erschöpft eintraf. Die gebürtige Eritreerin holte in einer Zeit von 33:30,31 Minuten alles aus sich heraus und sorgte nach zwei Dritteln der Distanz für die Vorentscheidung im Kampf um Silber. Platz drei ging in der Frauenwertung an die Passauerin Julia Viellehner (34:58,79 min), die letztlich dem Anfangstempo Tribut zollen musste.
Noch schneller als die Läuferin aus Ostbayern waren allerdings zwei Juniorinnen. Die Münchnerin Ingalena Heuck und die Dortmunderin Heike Bienstein kämpften bis zur Ziellinie den Nachwuchstitel aus. Die Läuferin von der Isar setzte sich dabei in 34:43,07 Minuten um nur 46 Hundertstelsekunden durch.
Zelalem Martel nutzt Chance, aber nur Junioren-Meister
Junior Zelalem Martel entschied das Männerrennen für sich. Der Hoffnungsträger der LG Neckar-Enz startete eingangs der letzten Runde den entscheidenden Angriff, nachdem zuvor vor allem der Münchner Sebastian Hallmann und der Rehlinger Raphael Schäfer die Tempoarbeit geleistet hatten.
Für Zelalem Martel, der auf seine Chance lauerte und sie schließlich nutzte, spielte das keine Rolle, obwohl ihn die Konkurrenten im Verlauf aufgefordert hatten, auch die Spitzenposition zu übernehmen: „Es war ein taktisches Rennen. Es ging um den Sieg.“
Durcheinander bei Wertungen
Obendrein durfte er sich in 29:19,28 Minuten über eine Verbesserung seiner 10.000-Meter-Bestzeit um etwas mehr als drei Sekunden freuen. Sebastian Hallmann (29:24,13 min) und Raphael Schäfer (29:25,82 min), die sich auf ihren Zweikampf im Kampf um den Männertitel versteiften, kamen mit Abstand an.
Für reichlich Konfusion sorgten bei Männer wie Frauen die Proteste der Athleten und die Entscheidungen der Jury. So wurden zunächst Frauen und Juniorinnen getrennt gewertet, später Männer und Junioren zusammen. Beides kehrte man nachträglich in der Berufung in das Gegenteil um. Schließlich wurden nachträglich die Frauen und Juniorinnen aufgrund eines Protests der LG Passau doch wieder getrennt gewertet.
Julia Börner Jugendmeisterin
Dadurch verlor die Münchnerin Ingalena Heuck im nachhinein wieder Frauen-Bronze, das sie erst gar nicht, dann zwischenzeitlich aber doch gehabt hatte. Zelalem Martel musste den Männertitel abgeben, obwohl er der Sieger des gemeinsamen Rennens war. Noch im Vorjahr in Zeulenroda waren die Juniorinnen und Junioren jeweils bei den Männern und Frauen mitgewertet worden.
Das 5.000-Meter-Rennen der weiblichen Jugend, das den Meisterschaftsabend eröffnete, hatte dagegen eine eindeutige Wertung. Dort gewann die Chemnitzerin Julia Börner (17:09,25 min).
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