Lokalmatador Mathias Brugger in Ulm vorn
Die Premiere des Mehrkampf-Meetings in Ulm erlebte am Freitagabend mit Mathias Brugger einen heimischen Sieger. Der Zehnkämpfer knackte bei seinem Erfolg mit 7.942 Punkten die Norm (7.900 Punkte) für die Europameisterschaften in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli). Knapp an dieser Marke scheiterten Steffen Kahlert (TuS Wunstorf; 7.877 Punkte) und der Ahrensburger Matthias Prey (7.863 Punkte).
Einen beherzten zweiten Tag zeigte Steffen Kahlert. Der Student kämpfte sich von Disziplin zu Disziplin immer näher an die Spitze heran. Im Stabhochsprung erzielte er mit 5,20 Metern die Tagesbestleistung. Nach dem Speerwurf lag er in Schlagdistanz zum führenden Mathias Brugger. Die abschließenden 1.500 Meter ging er kämpferisch an und lag bis kurz vor dem Ziel auf 8.000 Punkte-Kurs. 75 Meter vor dem Ziel wurde es dramatisch: Steffen Kahlert verließen die Kräfte und er brach mehrmals auf der Bahn zusammen. Er konnte sich noch über die Ziellinie retten, wurde jedoch von Mathias Brugger überholt.Mathias Brugger, der Zweite der U20-Europameisterschaften, zeigte bei seinem ersten Wettkampf bei den Erwachsen eine leistungs- und nervenstarke Vorstellung. Angetrieben von seinen Fans konnte er in fast jedem Wettkampf persönliche Bestleistung erzielen oder im Bereich dieser landen.
„Es war ein toller Wettkampf von den drei Spitzenathleten. Steffen hat alles gezeigt und mit Herzblut gekämpft“, sagte Bundestrainer Rainer Pottel, der auf weitere Mehrkampf-Veranstaltungen am Standort Ulm hofft.
Ratingen als Ziel
Matthias Prey, der nach einem guten ersten Tag auf EM-Norm-Kurs lag, musste sich am Ende mit Platz drei begnügen. „Ziel verpasst“, meinte er, „die 8.000 Punkte waren greifbar.“ Jetzt will er in Ratingen angreifen.
Gleiches gilt auch für André Niklaus (LG Nike Berlin). Nach einem enttäuschenden ersten Tag konnte sich der ehemalige Hallen-Weltmeister am zweiten Tag steigern und hatte am Ende 7.797 Punkte gesammelt. „Ich habe gedacht, dass ich um die 8.100 Punkte mitkämpfen kann. Aber ich baue auf den Wettkampf auf und hoffe jetzt auf Ratingen.“ Alle Möglichkeiten auf eine gute Platzierung und Punktzahl verspielte der Wattenscheider Moritz Cleve im Stabhochsprung mit einem "Salto Nullo".
Wolfgang Beck vom veranstaltenden SSV Ulm 1846 zog nach den zwei Tagen ein positives Fazit. „Es lief alles optimal.“ Lob für die Ulmer kam auch von höchster Stelle. „Claus Marek würde die flexiblen Tribünen am liebsten gleich nach Ratingen mitnehmen.“ Ulm hat mit diesem Meeting einen ersten Schritt unternommen an vergangene glorreiche Zeiten anzuknüpfen, als das Donaustadion 1982 Schauplatz von Jürgen Hingens Zehnkampf-Weltrekord war.
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