Lokalmatador Peter Sack trumpft in Leipzig auf
Bei der dritten Auflage des Leipziger Hallen-Meetings "L.E. Athletics" haben sich am Sonntag mit Stabhochspringer Lars Börgeling (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Lokalmatador Peter Sack (Kugelstoßen) zwei weitere DLV-Athleten für die Hallen-WM in Moskau (10. bis 12. März) empfohlen.

Peter Sack gab ein erfolgreiches Heimspiel (Foto: Möldner)
Bereits am frühen Sonntagnachmittag begeisterten die Hürdensprints der Frauen und Männer die Zuschauer. Lacena Golding-Clarke (Jamaika) lief über 60 Meter Hürden mit 7,83 Sekunden schneller als alle anderen in diesem Jahr bisher. Schon im Vorlauf hatten sich die beiden Favoritinnen herauskristallisiert. Weltmeisterin Michelle Perry (USA) gewann ihren Lauf in 7,95 Sekunden, Lacena Golding-Clarke (Jamaika) ihrerseits war nur eine Hundertstel langsamer. Kirsten Bolm (MTG Mannheim) schaffte 8,03 Sekunden, schränkte aber ein: "Ich bin sehr erkältet, muss mit meinen Kräften haushalten."
Im flotten Finale siegte dann die 30-jährige Lacena Golding-Clarke in einer neuen persönlichen Bestzeit von 7,83 Sekunden vor Michelle Perry (7,86 sec) und Lolo Jones (USA; 7,92 sec). Kirsten Bolm folgte mit guten 7,97 Sekunden.
Thomas Blaschek steigert sich im Vorlauf
Bei den Männern lief Lokalmatador Thomas Blaschek schon im Vorlauf mit 7,63 Sekunden Saisonbestzeit. Fast so schnell war auch der Österreicher Elmar Lichtenegger (7,65 sec). Und der drehte dann im Finale den Spieß um und gewann in 7,64 Sekunden vor Thomas Blaschek (LAZ Leipzig; 7,65 sec) und dem stark aus den Blöcken gekommenen Helge Schwarzer (Hannover 96; 7,72 sec). "Ich habe noch ein paar Wettkämpfe, bei denen ich die Schwierigkeiten am Start beseitigen kann. Darauf setze ich", sagte Thomas Blaschek nach dem Finale.
Im Sprint über 60 Meter siegte Ronny Ostwald (TV Wattenscheid 01) mit 6,69 Sekunden vor seinem Vereinskollegen Marc Blume (6,73 sec) und dem Schweizer Andreas Baumann (6,78 sec). Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) landete mit 6,79 Sekunden nur auf dem vierten Rang. Er meinte: "Ich komme über 60 Meter noch nicht ganz so rein, aber bis in zwei Wochen bin ich stark genug."
Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01) sicherte sich den Sieg über 200 Meter in 21,04 Sekunden. Bei den Frauen gewann Peta-Gaye Dowdie (Jamaika) die 60 Meter in 7,29 Sekunden vor der überraschend starken Martha Koj (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg), die sich auf 7,33 Sekunden verbesserte, und Katja Wakan (Hallesche LAF; 7,39 sec).
Ruwen Faller schrammt an Norm vorbei
Den krönenden Abschluss der Laufwettbewerbe lieferten die Viertelmeiler ab. Davian Clarke (Jamaika) gewann den A-Endlauf in 46,31 Sekunden vor Ruwen Faller (SC Magdeburg), der sich über eine neue Saisonbestzeit von 46,66 Sekunden freute. "Der Lauf war allerdings nicht ganz glücklich, denn in der Schlusskurve wurde der vor mir liegende Jamaikaner Lancford Davis urplötzlich langsamer, so dass ich einen großen Bogen machen musste. Am Ende kam ich dem Sieger zwar noch näher, aber es reichte nicht mehr ganz." Nur um eine Hundertstel schlitterte er an der Hallen-WM-Norm vorbei.
Insgesamt landete Ruwen Faller hinter Davian Clarke, Daniel Dabrowski (Polen; 46,46 sec) und California Molefe (Botswana; 46,62 sec) auf dem vierten Rang. Jubeln durfte auch der Dresdner Martin Grothkopp über seine 47,26 Sekunden. Christine Amertil (Bahamas) setzte sich bei den Frauen in 51,71 Sekunden gegen die zuletzt von Rückenproblemen geplagte Claudia Marx (Team Erfurt; 52,45 sec), die sich ebenfalls der Hallen-WM-Norm (52,20 sec) nähert, durch.
Naide Gomes stellt Landesrekord ein
Antje Möldner (SC Potsdam) wollte die deutsche Hallen-Bestleistung über 2.000 Meter (5:42,55 min) angreifen, doch das gelang nicht. Aber auch über ihre Zeit von 5:47,66 Minuten hinter Wioletta Janowska (Polen; 5:43,62 min) konnte sie sich freuen.
Hallen-Europameisterin Naide Gomes (Portugal) stellte im Weitsprung ihren eigenen portugiesischen Hallenrekord mit 6,70 Metern ein und gewann damit sicher den Wettbewerb. Beste Deutsche wurde Sofia Schulte (LG Staufen) als Fünfte mit 6,17 Metern.
Wie so oft standen die Stabhochspringer in der Gunst der Zuschauer. Tim Lobinger (ASV Köln) und Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) schafften nur wenige Stunden nach ihrem Auftritt am Samstagabend in Potsdam die 5,60 Meter im dritten Versuch, während Michael Stolle (Hamburger SV) und Richard Spiegelburg (Bayer Leverkusen) nur die 5,40 Meter packten. Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) musste diesmal einen "Salto Nullo" hinnehmen.
Lars Börgeling stark wie lange nicht mehr
Lars Börgeling überflog dann die 5,70 Meter im ersten Versuch, womit er der mittlerweile vierte DLV-Stabakrobat ist, der die Hallen-WM-Norm erfüllten konnte. Tim Lobinger konterte sofort. Die Latte blieb zunächst liegen, die weiße Fahne kam schon, aber die Latte überlegte es sich anders und fiel doch noch herunter. Rot also für diesen ersten Versuch. Doch Tim Lobinger flog anschließend über die 5,70 Meter. Björn Otto riss diese Höhe und wurde mit 5,60 Metern Dritter des Wettbewerbes. Tim Lobinger und Lars Börgeling ließen dann 5,83 Meter auflegen, scheiterten aber daran, so dass der Leverkusener, für den es der beste Wettkampf seit fast acht Monaten war, als Sieger vor dem Kölner gewertet werden konnte.
Rens Blom, der Weltmeister aus den Niederlanden, fehlte in der Konkurrenz. Er musste noch am Freitag seinen Start wegen einer Erkältung absagen. "Er wurde mit Antibiotika behandelt, es ließ einen Start nicht zu", erklärte Manager Marc Osenberg.
Peter Sack schlägt Ralf Bartels
Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählte auch das Kugelstoßen der Männer. Lokalmatador Peter Sack, der Drehstoßer vom LAZ Leipzig, wuchtete im vierten Durchgang zur Freude der 3.123 Zuschauer die Kugel auf die neue persönliche Bestweite von 20,43 Metern und übernahm damit die Führung im Wettbewerb vor dem WM-Dritten Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), der bei 20,16 Metern hielt.
Der fünfte Versuch von Peter Sack war wohl noch weiter, aber der Leipziger konnte sich nicht im Ring halten. 20,38 Meter im letzten Versuch für Peter Sack unterstrichen dessen exzellente Form. Ralf Bartels musste diesmal mit seinen 20,16 Metern und dem zweiten Platz Vorlieb nehmen. Dritter wurde Detlef Bock (VfL Wolfsburg), der wie seine beiden Kollegen die Hallen-WM-Norm (20,05 m) ebenfalls schon erfüllt hat, mit 19,66 Metern.
Peter Sack war anschließend überglücklich: "Es war ein wunderschöner Sonntag. Und ich war locker wie selten. Zudem kam ich gut vorbereitet aus dem Trainingslager in Südafrika. Nun will ich Ralf Bartels auch bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften schlagen."
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