Jacques Freitag sitzt zwischen allen Stühlen
Das Jahr 2006 fängt nicht gut an. Jacques Freitag, 2003 noch Weltmeister im Hochsprung, sitzt zwischen allen Stühlen. Erst fehlte ihm die Form, dann war er vor einem Monat in einen Auto-Unfall verwickelt, und jetzt kommen auch noch Verbandsquerelen hinzu. Obwohl ohne Norm, möchte der 23-jährige Südafrikaner bei den Commonwealth Games starten.

Jacques Freitag plagen Sorgen (Foto: Kiefner)
Doch die Frist ist bereits abgelaufen – und sein Name fehlt weiterhin im Aufgebot.Jacques Freitag wählte den Weg über die Presse, um seine Forderungen öffentlich zu machen. Ob die Funktionäre da mitspielen? Schlagfertig verkündete der einstige Kickboxer, der in seiner Jugend sogar südafrikanischer Schulmeister war, dass er seine Blessuren auskuriert habe und wieder fit sei.
Hüftverletzung
Dummerweise fehlte Jacques Freitag aber beim Sportfest in Port Elizabeth, wo er sich auf den letzten Drücker noch hätte qualifizieren können. Eine Hüftverletzung verhinderte seine Teilnahme. Wegen eines Missverständnisses erhielt der Südafrikanische Verband das Attest des Arztes nicht rechtzeitig, so dass er nicht ins Team für Melbourne aufgenommen wurde.
Wilfred Daniels, einer der Verbandsfunktionäre, schob die Verantwortung an den Südafrikanischen Sportverband und das Nationale Olympische Komitee, "SASCOC" gerufen: "Wenn sie den Fall an das Komitee der Commonwealth Games weiter reichen, kann dort entschieden werden, ob er starten darf."
Keine Nachfrage
"Wir haben gehört, dass Jacques verletzt war und deshalb in Port Elizabeth nicht dabei war. Aber er hätte teilnehmen oder ein ärztliches Attest abgeben müssen", redete Wilfred Daniels Klartext, "und machen wir uns nichts vor, vor diesem Meeting war er nicht gerade in guter Verfassung."
Peet van Zyl, der Manager von Jacques Freitag, setzte sich daraufhin vehement für seinen Schützling ein. "Keiner vom Verband hat Kontakt zu uns aufgenommen, weder mit mir, noch mit Jacques und auch nicht mit seinem Trainer Bob Cervanka", klagte er, "keiner wollte wissen, was los sei."
Am Samstag, fügte er hinzu, werde Jacques Freitag in Oudtshoorn springen und das Wochenende darauf auch in Pretoria. "Im Training hat er schon wieder 2,30 Meter geschafft, eine Höhe, die gut genug sein sollte für eine Medaille bei den Commonwealth Games." Mal schauen, wie der Verband entscheiden wird.