Neues Jackpotsystem weiter favorisiert
Es zeichnet sich ab, dass das in diesem Jahr neue, zweigeteilte Jackpotsystem der Golden-League-Serie weiterhin Zustimmung findet, auch wenn als schwerer vermittelbar gilt. Lamine Diack, Präsident des Weltverbandes IAAF, sagte am Sonntag nach der abschließenden Station, dem DKB-ISTAF in Berlin: "Ich denke, wir bleiben bei der gleichen Formel für den Jackpot in der nächsten Saison."
Die Jackpotjagd soll nach dem neuen System weitergehen (Foto: Möldner)
Dem pflichtete mit Gerhard Janetzky auch der Boss des DKB-ISTAF bei: "Ich gehe davon aus, dass wir bei diesem Jackpot bleiben, auch wenn es hundert Modelle gibt. Die Entscheidung wird Mitte Oktober fallen."Geteilte Meinungen gab es bei den sechs Athleten, die in diesem Jahr an dem Millionentopf partizipierten, denn zumindest 400-Meter-Läufer Jeremy Wariner (USA) möchte gerne das alte System, bei dem man sich keine Niederlage bei den sechs Stationen erlauben durfte, wieder einführen: "Ich würde bei dem Jackpot-System bleiben, bei dem nur sechsmalige Gewinner absahnen. Ich würde es nicht leichter machen, mit nur fünf Siegen."
Die drei Hauptakteure
Jedenfalls hob auch Lamine Diack die drei Hauptakteure, die am Ende eine weiße Weste vorzuweisen hatten, heraus: "Meine größte Erinnerung an die diesjährige Golden League werden die schnellen Sprints von Asafa Powell sein. Er, Sanya Richards und Jeremy Wariner haben etwas Großes für unseren Sport geleistet." Nach dem alten System hätte dieses Trio jeweils 333.333 US-Dollar anstatt nun 250.000 US-Dollar abkassiert.
Der Berliner Gerhard Janetzky machte bei seiner Veranstaltung, die als letzte Station der Serie diente, vor dem Hintergrund des Doppel-Jackpots verstärkt taktische Rennen aus, was auch mit der breiteren Streuung an Kandidaten zu tun hatte: "Das brachte nicht die besten Zeiten. Aber für die Zuschauer war es gut, sie haben packende Rennen gesehen. Wir wollen schließlich auch spannende Wettkämpfe haben."
Positiver Tenor
Insgesamt zog Lamine Diack für die Golden-League-Saison in diesem Jahr ein positives Fazit und stimmte damit auch in den Tenor der sechs Ausrichter, die für das nächste Jahr einen Titelsponsor suchen, ein: "Ich bin sehr zufrieden mit der diesjährigen Golden League. Wir hatten großartige Meetings und Wettkämpfe und alle unsere Champions nahmen an der Serie teil. Sie haben außerdem ihre besten Leistungen gezeigt."
Ändern möchte der IAAF-Präsident im Hinblick auf die Neuauflage nichts. Es soll bei sechs Stationen ebenso wie bei elf oder zwölf Jackpot-Disziplinen bleiben. Das Festhalten an der neuen Doppel-Jackpot-Regel, die auch bei einer Niederlage noch einen Anteil am großen Geld mit sich bringt, begründet er etwa damit, dass es für die Athleten nach der WM in Osaka (Japan) noch härter sei, sich zu behaupten.