Lucas Jakubczyk mit Bestzeit über 200 Meter
Der Berliner Lucas Jakubczyk sorgte mit seiner 200-Meter-Bestzeit von 20,77 Sekunden am Sonntag aus deutscher Sicht für das beste Resultat beim 5. Nationalen Sprungmeeting in Dillingen.
Im Weitsprung siegten die beiden favorisierten Olympiateilnehmer Sosthene Taroum Moguenara (TV Wattenscheid 01) mit 6,51 Metern und Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 7,74 Metern. Außerdem gab es eine Weltjahresbestleistung auf der selten gelaufenen 1.000-Meter-Distanz.Für die Weitspringer war das Dillinger Sprungmeeting ein offizieller Testwettkampf für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien; 3. bis 12. August). Die Wattenscheiderin Sosthene Taroum Moguenara nutzte diesen Test, um bei ihrem zweiten Start im Dillinger Parkstadion erstmals zu gewinnen. Allerdings kämpfte sie mit Anlaufproblemen und ging erst im letzten Versuch mit 6,51 Metern in Führung.
„Hauptsache gültig“, lautete ihr erstes Fazit. „Wir hatten alle etwas zu kämpfen mit dem Wind. Ich habe das Beste draus gemacht und bin mit der Weite zufrieden.“ Dabei verschenkte sie eine deutlich bessere Weite, da sie noch vor dem Balken abgesprungen war.
„Das war heute ein Windroulette. Die Sprünge an sich waren gut, aber bis London müssen wir auf jeden Fall noch am Anlauf arbeiten“, bewertete DLV-Disziplintrainer Uli Knapp den Wettkampf.
Melanie Bauschke hofft auf Startplatz in Dublin
Die EM-Achte Melanie Bauschke (LG Nike Berlin) kam in Dillingen am besten mit den Bedingungen zurecht und hatte als Einzige sechs gültige Versuche. Mit 6,43 Metern lag sie lange in Führung und wurde am Ende Zweite. „Da waren noch ein paar technische Fehler drin, ich bin aber nicht unzufrieden. Das war zwar nicht herausragend, aber doch eine stabile Leistung.“
Die Berlinerin hofft nun auf einen Startplatz am Mittwoch (25. Juli) bei den „Morton Pre Games“ in Dublin (Irland) und wird ansonsten am Freitag (27. Juni) in Weinheim wieder an den Start gehen. Die dritte EM-Teilnehmerin Sinje Florczak (LC Paderborn) belegte mit 6,22 Metern knapp hinter Nadja Käther (Hamburger SV; 6,23 m) den vierten Platz.
Erfolgreicher Leistungsnachweis für Alyn Camara
Für Alyn Camara war der Wettkampf in Dillingen der letzte Leistungsnachweis vor London. In seinem einzigen gültigen Versuch kam er auf 7,74 Meter und holte sich den Sieg vor Nils Winter (Buxtehuder SV), der sich im letzten Versuch noch auf 7,67 Meter steigerte.
„Heute ging es nur darum zu zeigen, dass ich gesund bin. Trotzdem ist es etwas ärgerlich, dass ich fünf ungültige Versuche hatte“, haderte Alyn Camara ein wenig. „Ich bin gut drauf, das weiß ich. Jetzt gilt es, das in gültigen Sprüngen zu zeigen. Mal schauen, was dann in London rauskommt.“
Nils Winter war mit seinem vierten Wettkampf innerhalb von 15 Tagen zufrieden, auch wenn er natürlich gerne noch etwas weiter gesprungen wäre. „Wenn einem der letzte Versuch als bester so gelingt, dann geht man mit einem positivem Erlebnis raus aus dem Wettkampf“, meinte er anschließend. In seiner letzten Saison will er versuchen, jeden Wettkampf zu genießen. Seinen nächsten Start plant er am 5. August in Schifflange (Luxemburg).
Lucas Jakubczyk mit Bestzeit und Doppelsieg
Im vergangenen Jahr wurde er in Dillingen noch Dritter im Weitsprung, diesmal siegte Lucas Jakubczyk ohne ernsthafte Konkurrenz in 10,44 Sekunden über 100 Meter und in 20,77 Sekunden über 200 Meter. Auf der längeren Sprintstrecke blieb er bei optimalem Rückenwind (1,9 m/sec) erstmals überhaupt unter der 21-Sekunden-Marke.
„Die Bestzeit war längst überfällig“, bilanzierte er. „Das Trainingslager in Kienbaum habe ich sehr gut vertragen. Das war nochmal ein sehr guter Test. Mit den Zeiten kann ich sehr zufrieden sein. Ich bin gespannt, was am Freitag in Weinheim rauskommt.“ Dann wird der Staffel-Vize-Europameister erneut die 100 Meter laufen und einen letzten Olympiatest mit der 4x100-Meter-Staffel absolvieren.
Benson Seurei mit Weltjahresbestzeit
Auf der selten gelaufenen 1.000-Meter-Distanz konnten sich die Zuschauer in Dillingen sogar über eine neue Weltjahresbestzeit freuen. Der Kenianer Benson Seurei, der sich am Freitag beim Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) auf 3:31,61 Minuten über 1.500 Meter steigerte, verbesserte seine eigene Jahresbestmarke auf 2:18,77 Minuten (bisher 2:20,05 min). Eigentlich hatte man auf noch schnellere Zeiten gehofft. Zu Beginn waren sich die Favoriten aber nicht einig und hielten einen deutlichen Abstand zum Tempomacher.
Erst in der letzten Runde wurde das Tempo dann deutlich angezogen. Platz zwei belegte der erst 17 Jahre alte U20-Weltmeister über 3.000 Meter Hindernis, Conseslus Kipruto (Kenia), in 2:19,85 Minuten. Auch er war direkt aus Monaco angereist, wo er in 8:03,49 Minuten über seine Spezialstrecke gewonnen hatte.
Julia Straub über 1,81 Meter
Im Hochsprung der Frauen setzte sich die Leverkusenerin Julia Straub mit 1,81 Metern vor der irischen WM-Sechsten Deirdre Ryan durch, die nach ihrer Anfangshöhe von 1,75 Metern keinen gültigen Versuch mehr hatte. Dahinter konnte sich die erst 16-jährige Saarländerin Sandra Schick (LC Völklingen) mit 1,72 Metern über eine neue Bestleistung freuen.
Der Dreisprung war eine klare Angelegenheit für die Inderin Mayookha Johny. Die WM-Neunte im Weitsprung kam in Dillingen auf 13,91 Meter und scheint gerüstet für die Olympischen Spiele in London, wo sie ebenfalls im Dreisprung an den Start gehen wird.
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