| WM London

Lückenkemper und Co. – Neue Leichtathletik-Gesichter drängen nach vorne

Bei den Weltmeisterschaften in London (Großbritannien) sind neue Gesichter im deutschen Leichtathletik-Team nach vorne gekommen, die Aussichten für die Heim-EM 2018 in Berlin sind bestens.
SID/pr

Jung, talentiert, super ehrgeizig – in der deutschen Leichtathletik drängt eine neue Generation in den Mittelpunkt. Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg; 24 Jahre) schaffte in London auf der ganz großen Bühne endgültig den Durchbruch, und gerade erst dem Teenie-Alter entwachsene Athleten wie Sprinterin Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund; 20 Jahre) oder Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 20 Jahre) scharren mit den Hufen.

"Wir haben die Talente, neue Gesichter drängen nach vorne", sagte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Dr. Clemens Prokop dem SID. "Die Leichtathletik hat Potenzial, das gibt Anlass zu Optimismus für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio."

Hoffnungsträger für die nächsten Jahre

Zumal die anderen deutschen Medaillengewinner von London ebenso wie Vetter auch fast alle erst Mitte 20 sind. Siebenkaampf-Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt; 25 Jahre), Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 25 Jahre) und Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 26 Jahre; beide Bronze) haben ihren Leistungshöhepunkt wohl noch vor sich. Mehrkämpfer Rico Freimuth (SV Halle; Silber) gilt in dieser Riege mit 29 Jahren schon fast als Routinier.

Aber auch in der zweiten Reihe machten junge Athleten in diesem Jahr stark auf sich aufmerksam, Hoffnungsträger für die nächsten Jahre – und natürlich ganz besonders für die Heim-EM 2018 in Berlin – gibt es genügend. Lückenkemper knackte in London erstmals die Schallmauer von elf Sekunden, Klosterhalfen schaffte es zwar nicht ins Finale über 1.500 Meter, beeindruckte aber mit einem couragierten Auftritt – genau wie Alina Reh über 5.000 Meter (SSV Ulm 1846; 20 Jahre). Den Sprung ins WM-Finale über 1.500 Meter schaffte sogar Hanna Klein (SG Schorndorf 1846; 24 Jahre).

"Das sind alles völlig unterschiedliche Persönlichkeiten, aber sie eint der unbedingte Wille zum Erfolg", sagte Prokop. "Für die Heim-EM in Berlin sind wir ausgesprochen gut gerüstet." Nur mit den Ergebnissen aus den Finals von London hätten die deutschen Athleten zwölf EM-Medaillen gewonnen.

Wichtige Leistungsträger stoßen in Zukunft wieder dazu

Dabei fielen in London ja auch einige Leistungsträger im Jahr nach den Olympischen Spielen in Rio aus. Mit Hürdensprinterin Cindy Roleder (SV Halle; verletzt) oder Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; Babypause) dürfte weiterhin genau so zu rechnen sein wie mit den Diskuswerfern Christoph Harting (SCC Berlin) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), die in Rio Gold und Bronze holten, es aber nicht zur WM schafften.

Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) ist auch erst 25 Jahre alt, in London verpasste er Bronze um nur sieben Zentimeter. Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 25 Jahre) sprang als Fünfter so hoch wie der Dritte, leistete sich aber mehr Fehlversuche. Europameister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 21 Jahre) verletzte sich beim Aufwärmen zur Dreisprung-Qualifikation, und Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt; 25 Jahre) wurde nach einem unverschuldeten Sturz aller Chancen auf eine weitere WM-Medaille beraubt.

"Es ist wichtig für die Leichtathletik, dass es frische Gesichter gibt", sagte Siebenkämpferin Carolin Schäfer über die neue Situation in der Nationalmannschaft. Dennoch seien die Erfahrenen unverzichtbar, "um Tipps zu geben. Die Mischung macht's."

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

<link termine top-events wm-2017-london btn>WM 2017 London kompakt

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024