5000-Meter-Weltrekord für Elvan Abeylegesse
Die Golden League ist mit einem Weltrekord in die neue Saison gestartet. Zum Auftakt des ersten Meetings im norwegischen Bergen lief die 21-jährige Elvan Abeylegesse vor 15.000 Zuschauern im Fana-Stadion über 5000 Meter in 14:24,69 Minuten zu einer neuen Bestmarke. Die in Äthiopien geborene und jetzt für die Türkei startende WM-Fünfte von 2003 demontierte die Konkurrenz förmlich. Sie löste die Chinesin Jiang Bo als Weltrekordlerin ab. Jiang Bo war am 23. Oktober 1997 in Shanghai 14:28,09 Minuten gelaufen. Abeylegesse ist die erste Leichtathletik-Weltrekordlerin der Türkei und darf nun auf die 1 Mio. US-Dollar hoffen, denn die 5000 Meter bzw. die 3000 Meter der Frauen sind Jackpot-Disziplin.
Elvan Abeylegesse nutzte die Bühne des Golden-League-Sportfestes in Bergen zum 5000-Meter-Weltrekordlauf. (Foto: Kiefner)
Auch die Zweitplatzierte, Weltmeisterin Tirunesh Dibaba (Äthiopien), durfte sich über einen Weltrekord freuen. Sie drückte ihre eigene Junioren-Bestleistung auf 14:30,88 Minuten. Wacker schlug sich auch Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg). In 15:03,47 Minuten stellte sie eine neue persönliche Bestleistung auf und zeigte sich "super zufrieden. Obwohl ich schon gern unter 15 Minuten geblieben wäre, aber dafür war es nicht mein Rennen. Ich musste die ganze Zeit alleine laufen." Charles Friedek und Daniela Rath verletzt
Zwei, die ihre Absicht, am Jackpot partizipieren zu wollen, im Vorfeld explizit betont hatten, Hochsprung-Weltmeisterin Hestrie Cloete (Südafrika) und Dreispringer Christian Olsson (Schweden), ließen ihren Ankündigungen Taten folgen. Olsson feierte mit 17,58 Metern seinen 25. Sieg in Serie, Cloete überwand als Tagesbeste 1,98 Meter. Der Leverkusener Dreispringer Charles Friedek musste den Wettkampf schon beim ersten Anlauf abbrechen. Mit schwerverzerrtem Gesicht griff er sich an den linken Oberschenkelbeuger. Ein Muskelfaserriss stoppte ihn. Seine hochspringende Vereinskollegin Daniela Rath hatte wegen ihrer noch nicht abgeklungenen leichten Fußverletzung (wir berichteten) ihren Start kurzfristig abgesagt.
Premiere als Golden-League-Disziplin feierte das Diskus-Werfen der Männer. Der amtierende Olympiasieger und Weltmeister Virgilijus Alekna aus Litauen setzte sich mit 69,21 Metern durch und wies auch die deutschen Konkurrenten Lars Riedel (LAC Erdgas Chemnitz; Fünfter mit 63,82 m) und Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01; Sechster mit 61,53 m) in die Schranken. Riedel war aber ob seiner Leistung keineswegs enttäuscht. Er habe Rückenprobleme und technische Schwierigkeiten gehabt. Deshalb sei keine gute Weite herausgekommen: "Aber das Ziel ist ein langfristiger Saisonaufbau. Wenn ich es in Athen auf das Treppchen schaffe, dann wäre das super."
Breaux Greer besiegt den Speerwurf-Weltmeister
Die 400 Meter Hürden gingen erwartungsgemäß an Felix Sanchez (Dominikanische Republik; 48,54 sec). Er ist seit Juli 2001 unbesiegt. Über 100 Meter Hürden setzte sich die Weltjahresbeste Gail Devers (USA; 12,56 sec) gegen Weltmeisterin Perdita Felicien (Kanada; 12,66 sec) durch. US-Speerwerfer Breaux Greer besiegte mit neuem Landesrekord von 87,39 Metern Weltmeister Sergey Makarov (Russland; 86,19 m). Der Deutsche Stefan Wenk (LAV asics Tübingen) wurde mit 82,11 Metern Vierter, Peter Esenwein (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) mit 79,69 Metern Sechster. Über 49,78 Sekunden freute sich 400-Meter-Siegerin Tonique Williams. Die 28-jährige Läuferin von den Bahamas blieb erstmals in ihrer Karriere unter 50 Sekunden.
Während bei den Frauen die 100 Meter in diesem Jahr Jackpot-Disziplin sind, müssen die männlichen Sprinter über 200 Meter ran. Hier rannte Shawn Crawford (USA) in 20,31 Sekunden zum Sieg und verwies seinen Landsmann Justin Gatlin (20,39 sec) auf den zweiten Rang. Den Sprint der Frauen entschied Torri Edwards (USA) in 11,21 Sekunden für sich.
Überzeugender Yuriy Borzakovskiy
In Top-Form präsentierte sich Yuriy Borzakovskiy. Der Russe setzte sich für seine Verhältnisse früh an die Spitze des Feldes und schlug den Kenianer Wilfred Bungei (1:45,04 min). Bernard Lagat (Kenia; 3:34,08 min) behauptete sich im Endspurt des 1500-Meter-Rennens gegen den stark aufkommenden Ivan Heshko (Ukraine; 3:34,11 min). Dessen Landsfrau Iryna Lishchynska gewann die 1500-Meter-Konkurrenz der Frauen (4:03,76 min), John Kibowen (Kenia; 13:01,94 min) die 5000 Meter der Männer und Timothy Benjamin (Großbritannien; 45,67 sec) die 400 Meter.
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