Luminita Zaituc erkämpft sich am Rhein den Sieg
Auch wenn die Siegerzeit von 2:34:54 Stunden es nicht verrät, dieser Lauf war eine kämpferische Meisterleistung von Luminita Zaituc. "Ich kann nicht mehr", rief sie noch unter Schmerzen bei Kilometer 31, doch dann mobilisierte sie die letzten Kraftreserven und schaffte es noch die bis Kilometer 35 führende Chinesin Zhang Shujing abzufangen und somit ihren Vorjahreserfolg beim vierten Metro Group Marathon Düsseldorf zu wiederholen.
Der Kampfgeist von Luminita Zaituc war gefragt (Foto: Gantenberg)
Bis Kilometer 19 liefen Zhang Shujing und Luminita Zaituc, begleitet von den Tempomachern James Kiplagat Kosgei (Kenia) und Matthias Strotmann (LG Braunschweig), Seite an Seite. Doch dann zog die Chinesin das Tempo an und erarbeitete sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von rund 100 Metern. Das Rennen war von der Taktik, auf Sieg zu laufen, geprägt. "Ich konnte die Chinesin nicht einschätzen, daher bin ich ihr Tempo nicht mitgegangen", erzählte nachher Luminita Zaituc auf der Pressekonferenz. Die Halbmarathonmarke durchlief Zhang Shujing bei 1:15:55 Minuten, das Duo Zaituc-Kiplagat Kosgei folgte 14 Sekunden später.
Seitenstiche und Luftprobleme
"Bei dem Wind und bei der Hitze war klar, dass ich hier keinen Streckenrekord erreichen konnte und habe mich daher während des Rennens entschieden auf Sieg zu laufen", verriet Luminita Zaituc ihre Zielsetzung. Doch dann kamen zu den schwierigen äußeren Bedingungen auch noch gesundheitliche Probleme. Während die Chinesin an der Spitze ein einsames Rennen zeigte, musste die Vize-Europameisterin ab Kilometer 24, von Seitenstichen und Luftprobleme geplagt, immer wieder Gehpausen einlegen.
Dennoch blieb Zhang Shujing immer auf Sichtweite, die Chinesin konnte sich nicht entscheidend absetzten. "Das hat mir zusätzlichen Rückenwind gegeben", berichtet Luminita Zaituc. Ein Kampf gegen den eigenen Körper begann, denn trotz der Gehpausen gab sie nicht auf. "Ich habe ihr gesagt, dass sie immer noch gewinnen kann", erzählte ihr Trainer und Lebensgefährte Dumitru Dobre, der sie auf dem Fahrrad begleitete und ihr immer wieder motivierende Worte zurief.
Lob von Detlef Uhlemann
Es war ein Kampf, der sich am Ende auszahlte, denn bei Kilometer 35 konnte Luminita Zaituc wieder zu Zhang Shujing aufschließen und sie überholen. Die Chinesin belegte schließlich Rang zwei in 2:37:21 Stunden. "Natürlich wäre ich gerne schneller gelaufen, aber heute war nicht mehr drin. Ich bin einfach nur froh, dass ich gewonnen habe", resümierte die glückliche Siegerin.
"Luminita Zaituc's Verhalten war vorbildlich", lobte DLV-Disziplintrainer Detlef Uhlemann die kämpferische Leistung. "Sich unter diesen warmen Bedingungen und bei diesen gesundheitlichen Problemen bis ins Ziel zu kämpfen, verdient meinen höchsten Respekt."
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