Luminita Zaituc - Rhythmus finden und Gas geben
Still ist es die letzten Monate um sie geworden. Während andere Marathonläuferinnen wie die Wattenscheiderin Irina Mikitenko Schlagzeilen schrieben, plagten Luminita Zaituc Verletzungssorgen. Mitte April meldete sie sich zaghaft mit einem Trainingslauf über die Halbmarathondistanz beim Bonner Marathon zurück. Nächster Stopp der Braunschweigerin: Der Ruhr Marathon. Aber die Zeit läuft.
Es war am 22. März. Niedersächsische Landesmeisterschaften im 10 Kilometer-Straßenlauf. Es sollte nur ein Trainingswettkampf werden. Nur für ihren Verein, die LG Braunschweig, wollte sie an diesem Tag laufen. Nur noch wenige Minuten bis zum Start. Ein letzter Steigerungslauf. Da passiert es. Eine Konkurrentin kreuzt ihren Weg, Luminita Zaituc bremst unvermindert ab, der Schmerz im hinteren linken Oberschenkel ist unerträglich. „Erst hatte ich noch die kleine Hoffnung, dass es nur gestaucht ist“, erinnert sich die Vize-Europameisterin des Jahres 2002. Der Besuch beim Arzt am folgenden Tag brachte traurige Gewissheit. Muskelfaserriss. Bereits der zweite des laufenden Jahres.Dabei lief für die 40-Jährige bis dahin alles nach Plan. Der Riss Anfang Januar war schnell ausgeheilt, die Trainingseinheiten im vierwöchigen Trainingslager an der sonnigen Costa del Sol in Andalusien (Spanien) konnten wie gewünscht abgespult werden.
Ergometer nur für die Fitness
Verständlich groß ist der Ärger bei Luminita Zaituc. Das Alternativ-Trainingsprogramm: Ergometer. „Dadurch bin ich zwar fit geblieben, aber die Bewegung ist einfach nicht vergleichbar mit der beim Laufen.“ Auch vier Wochen nach Auftreten der Verletzung ist der Riss noch deutlich spürbar. Aber „seit einer Woche bin ich endlich wieder schmerzfrei“, sagt „Lumi“, wie sie von ihrer Familie und Freunden genannt wird.
Kein Wunder also, dass sie mit 1:19:39 Stunden und dem Sieg des Bonner Halbmarathons durchweg zufrieden war.
Jedes Training wichtig
Am 17. Mai wartet der nächste Start auf die Braunschweigerin. Der Karstadt Marathon steht an. Und das soll kein Trainingslauf werden, auch wenn sie die WM-Norm (2:32:00 h) bereits aus dem Vorjahr mit Platz zwei beim Köln Marathon (2:30:00 h) in der Tasche hat. Luminita Zaituc will den Sieg.
Luminita Zaituc weiß: „Ich muss Gas geben. Jede Trainingseinheit ist jetzt wichtig.“ Bis zum 17. Mai hat sie noch Zeit, ihren Rhythmus zu finden.