Luminita Zaituc: Über Düsseldorf nach Helsinki
Am kommenden Sonntag, 10:30 Uhr, fällt der Startschuss zum dritten Düsseldorf-Marathon. Aushängeschild der diesjährigen Veranstaltung ist Deutschlands derzeit beste Marathonläuferin, Luminita Zaituc. Zielvorgabe der Braunschweigerin: Die Norm für die Weltmeisterschaft in Helsinki (Finnland, 6. bis 14. August).
Luminita Zaituc hat ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen. (Foto: Kiefner)
Die Vorbereitungen verliefen bis Mitte Februar vielversprechend. "Ich war fünf Wochen im Trainingslager in Spanien und fühlte mich fit", erzählt Luminita Zaituc. Doch dann, kaum zurück im kalten Deutschland, fing sich die Sechste des New York-Marathons 2004 gleich eine Erkältung ein. "Bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Ohrdruf ist sie nur auf Wunsch des Vereins gelaufen", erklärt ihr Manager Hans-Günter Stieglitz die Siegerzeit von 1:13:38 Stunden. 33:18 Minuten lief sie kurz darauf beim Paderborner Osterlauf über zehn Kilometer – ein Rückschlag für die ehrgeizige Langstrecklerin. Beim Halbmarathon in Berlin, der Anfang April auf ihrem Terminkalender stand, war dann eine Zeit von unter 1:10 Stunden geplant. Doch "Lumi war aufgrund des verkorksten Laufes in Paderborn so verunsichert, dass sie nur auf Sieg gelaufen ist", erzählt Hans-Günter Stieglitz. Die Zeit, 1:11:04 Stunden, wurde nebensächlich. Wichtig war, dass Luminita Zaituc Selbstvertrauen tankte. Mit Erfolg – der Sieg in Berlin brachte den Glaube an die eigenen Fähigkeiten zurück.
Streckeninspektion und zwei "Hasen" als Erfolgsgaranten
"In Düsseldorf will ich deutlich unter 2:30 Stunden laufen", verkündet die Zweite der Europameisterschaften 2002 in München. Die Marschroute ist klar und damit am Sonntag alles nach Plan läuft, hat sie am vergangenen Wochenende die Strecke schon unter die Lupe genommen und weiß jetzt genau, was auf sie zukommt. Zudem hat sich die 1,67 Meter große Läuferin zwei Männer als ihre persönlichen "Hasen" an die Seite geholt. "Matthias Strothmann (LG Braunschweig) und Francis Kiprob (Kenia) werden sie begleiten. Matthias macht bis Kilometer 30 das Tempo und Francis läuft mit ihr bis ins Ziel", lässt Hans-Günter Stieglitz Einblicke in die Taktik seines Schützlings zu.
Angst vor der Konkurrenz hat Luminita Zaituc indes nicht. So lässt sie auch die Zusage von Junko Akagi (Japan), die eine Bestzeit von 2:28:13 Stunden vorzuweisen hat, kalt. "Lumis Bestzeit liegt bei 2:26:01 Stunden. Wir werden sehen, wer Sonntag die Schnellste ist", gibt sich Manager Hans-Günter Stieglitz entspannt.
Carsten Eich muss passen
Bei den Männern musste der Veranstalter hingegen die Absage von Carsten Eich (LG Braunschweig) verkraften. Die Verletzung, die den Leipziger schon beim Osterlauf in Paderborn zum Aufgeben zwang, scheint noch nicht wieder auskuriert. So schlüpft der Kenianer Gideon Koech in die Rolle des Favoriten. Der Sieger des Jahres 2003, der eine Bestzeit von 2:13:33 Stunden im Gepäck hat, wird seinen ärgsten Konkurrenten wohl in Alan Bomfirm Silva (Brasilien; 2:15:35 h) finden. Denn auch der Mann vom Zuckerhut kennt die Strecke in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt, lief er vergangenes Jahr doch als Zweiter über den Zielstrich.