Luminita Zaituc von der Startnummer motiviert
Nur zwei Wochen nach ihrem Sieg beim Frankfurter Halbmarathon (1:10:51 h) holte die für die LG Braunschweig startende Luminita Zaituc gestern in Burghaslach ihren ersten Deutschen Meistertitel auf der Halbmarathon-Strecke (1:14:08 h). Dabei konnte sie es ruhig angehen lassen, denn es zählte allein der erste Platz, erklärt die 34-Jährige im Interview mit leichtathletik.de. Ihr nächsten Ziele stehen auch schon fest: Erst kommt die European 10.000-Meter-Challenge und dann der Hamburg Marathon.
Luminita Zaituc lief am Samstag ganz locker zum ersten Deutschen Halbmarathon-Meistertitel. (Foto: Kiefner)
leichtathletik.de: Luminita, Sie haben gestern zum ersten Mal den Deutschen Halbmarathonmeistertitel gewinnen können. Wie schätzen Sie Ihre Siegerzeit von 1:14:10 Stunden selber ein?Luminita Zaituc: "Für mich ging es heute nur um den Sieg. Ich bin für meinen Verein, die LG Braunschweig gelaufen. Die LG unterstützt mich schon jahrelang, deshalb bin ich froh, nun auch etwas zurückgeben zu können. Außerdem ist es für mich als Einzelkämpferin auch immer wieder schön, einen Mannschaftstitel zu gewinnen. Da ich dieses Jahr nicht bei den Crossmeisterschaften gestartet bin, freue ich mich umso mehr über die beiden Titel. Die Zeit war nebensächlich. In Frankfurt habe ich bewiesen, dass ich deutlich schneller laufen kann. In dieser Saison werde ich auf jeden Fall noch einen weiteren Halbmarathon in Regensburg bestreiten, wo ich dann wieder unter 1:10 bleiben will."
leichtathletik.de: Das Rennen in Frankfurt ist noch nicht lange her; nun haben Sie schon den zweiten Halbmarathon des Jahres in den Knochen. Geschieht dies alles im Rahmen Ihrer Vorbereitung auf den Hamburg Marathon?
Luminita Zaituc: "Im Januar und Februar war ich insgesamt fünf Wochen im Traininglager in Spanien. Dort konnte ich super trainieren und mich optimal vorbereiten. Die langen Läufe am Strand und in den Pinienwäldern haben mir viel Kraft gegeben. Das nötige Selbstvertrauen hole ich mir dann in solchen Rennen wie in Frankfurt und nun bei den Deutschen Meisterschaften. Auch das Rennen in Athen im Rahmen der European 10.000-Meter-Challenge werde ich nutzen, um eine ganz schnelle Zeit zu laufen. Außerdem kennt man mich ja als Wettkampftyp. Ich brauche einfach eine Startnummer auf der Brust, um mich immer wieder neu zu motivieren."
leichtathletik.de: Als nächstes großes Ziel haben Sie den Marathon in Hamburg im Visier. Was können wir dort von Ihnen erwarten?
Luminita Zaituc: "Die Halbmarathonzeit hat mir die Gewissheit gegeben, dass die Form stimmt. Nun habe ich noch fünf Wochen Zeit, der Sache den letzten Schliff zu geben. In Hamburg soll dann am Schluss eine neue Bestzeit rausspringen. Mein neuer Teamkollege Frank Hahn hat sich glücklicherweise bereit erklärt, mich zu begleiten. Wichtig ist jetzt nur, dass ich gesund bleibe. Bis jetzt habe ich alles verletzungsfrei überstanden. Zum Glück! Wenn dann noch das Wetter mitspielt, sieht alles sehr gut aus. Und dann geht es weiter nach Paris."
leichtathletik.de: Paris ist ein gutes Stichwort. Viel Zeit für Erholung wird Ihnen sicherlich nicht bleiben. Haben Sie sich schon Vorstellungen über die Planung für den absoluten Saisonhöhepunkt gemacht?
Luminita Zaituc: "Wenn ich Hamburg gut verkrafte, würde ich gerne wieder zurück nach München gehen und dort die 10.000 Meter bei den Deutschen Meisterschaften laufen. Dann stehen sicherlich ein paar Straßenläufe auf dem Programm. Fest ist jetzt schon, dass ich am 14. Juni beim Neusser Sommernachtslauf an den Start gehen werde. Und wie schon gesagt, am 1. Juni bin ich beim Halbmarathon in Regensburg mit dabei. Vor der WM gehe ich aber auf jeden Fall noch einmal drei Wochen ins Trainingslager."
leichtathletik.de: In Paris ist sicherlich mit großer Konkurrenz zu rechnen. Was denken Sie, wie Sie damit umgehen können?
Luminita Zaituc: "Einfach wird es ganz bestimmt nicht werden. Aber verstecken werde ich mich auf keinen Fall. Im Trikot der deutschen Mannschaft zu laufen ist immer etwas Besonderes. In München hat mir vorher auch keiner eine Medaille zugetraut. Aber das soll jetzt nicht heißen, dass ich mit einem Platz auf dem Podest rechne. Das wäre angesichts der zu erwartenden Konkurrenz vermessen. Aber ein Marathon ist lang, es kann immer viel passieren. Deshalb werde ich mein Bestes geben und wer weiß, was am Ende dabei herausspringt."
Luminita, danke für das Gespräch!