Luminita Zaituc Zweite in Oelde
Selbst den afrikanischen Spitzenathleten, die noch ganz andere Temperaturen gewohnt sein dürften, war es beim 9. Citylauf am Samstag offensichtlich zu warm. Denn von neuen Streckenrekorden waren die Zeiten der Gesamtsieger Eunice Jepkorir und Stanley Kipkosgei Salil weit entfernt.
Luminita Zaituc kämpfte sich auf Platz zwei (Foto: Horsthemke)
Stanley Kipkosgei Salil war das völlig egal. Er hat sich mit dem Sieg in Oelde endlich einen Traum erfüllt. Nach Endspurt-Niederlagen, die den Kenianer in den beiden vergangenen Jahren in Oelde um jeweils eine Sekunde den Sieg kosteten, hatte er seine Taktik in diesem Jahr verbessert. Er war es, der bereits nach drei Kilometern die bis dahin noch große Spitzengruppe sprengte und sich zusammen mit Landsmann Abraham Tandoi und Khalid Yassen aus Bahrain vom Feld absetzte. Auf seine Sprintfähigkeiten wollte er diesmal nicht setzen, also verschärfte er nach weiteren zweien von insgesamt vierzehn zu laufenden Runden erneut das Tempo. Damit übernahm er die Führung, die er bis zum Schluss nicht mehr hergeben sollte. Seine Endzeit: Glatte 29:00 Minuten.
Stefan Koch bester Deutscher
Im Sprint um Platz zwei setzte sich Abraham Tandoi gegen Khalid Yassen durch. Bester Deutscher war auf Rang fünf Stefan Koch. Das Nachwuchstalent im Trikot des TV Wattenscheid 01 zeigte sich mit den 30:14 Minuten aber alles andere als zufrieden. "Ich wollte unter 29 Minuten laufen", sagte der 20-Jährige, der zum zweiten Mal in Oelde am Start war. Dass es dazu bei weitem nicht reichte, erklärte Stefan Koch als einer von wenigen nicht mit der Hitze: "Das Wetter fand ich wirklich nicht schlimm. Nein, die Taktik der Kenianer ging durch das Gebummel am Anfang irgendwie gegen meine." Unter 29 Minuten will Stefan Koch, der beim Paderborner Osterlauf mit 29:04 Minuten eine neue Bestzeit aufstellte, möglichst noch in diesem Jahr laufen. "Mal sehen, wo, denn viele Läufe wie diesen in Oelde gibt es ja nicht."
Embaye Hedrit von der LG Braunschweig war hinter Stefan Koch der zweitbeste Deutsche. Er kam nach 31:06 Minuten ins Ziel und gewann im Endspurt gegen den Kenianer Robert Kiprop (31:07 min). Der Wattenscheider Carsten Schütz musste kurzfristig verletzungsbedingt absagen, André Green (LG Wedel/Pinneberg) komplettierte das "deutsche Team" in Oelde nach 32:23 Minuten auf dem 18. Rang.
Eunice Jepkorir unbeirrt
Im Frauenrennen ging wie schon vor zwei Jahren an Eunice Jepkorir kein Weg vorbei. Die Streckenrekordhalterin suchte ihr Heil in der Flucht und hatte nach fünf von insgesamt vierzehn zu laufenden Runden bereits eine halbe Minute Vorsprung auf ihre hartnäckigsten Verfolgerinnen Luminita Zaituc (LG Braunschweig) und Petra Kaminkova (Tschechische Republik). Am Ende reichten der kenianischen Spitzenathletin 34:06 Minuten zum Sieg.
Luminita Zaituc konnte die Tschechin auf dem letzten Kilometer abschütteln und wurde in 34:32 Minuten Zweite. "Ich habe gemerkt, dass sie Probleme bekam, war mir aber nicht ganz sicher, so dass ich erst auf der letzten Runde ein bisschen Gas gegeben habe", sagte die Vize-Europameisterin im Marathon, die in Oelde zu den Stammgästen gehört. "Es war schon sehr warm heute, aber für die Zuschauer war das so sicher ein schöner Tag."
Susanne Hahn mit Rang vier zufrieden
Mit der Hitze hatte auch Susanne Hahn, ehemals Ritter, zu kämpfen. Die Lehrerin im Trikot des SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken war fast während der gesamten zehn Kilometer in Oelde auf sich allein gestellt, schlug sich aber tapfer und kam nach 35:26 Minuten als gute Vierte ins Ziel. "Angesichts dieser Temperaturen bin ich sehr zufrieden." Susanne Hahn hatte mit dem Ausgang des Rennens zwar nichts zu tun, behielt aber immerhin im Familienduell mit Ehemann Frank knapp die Oberhand.
Er hatte zuvor den Hobbylauf nach 35:29 Minuten als Fünfter im Gesamteinlauf hinter sich gebracht. Dieses Rennen entschieden der Duathlet Dirk Strothmann (LC Solbad Ravensberg) und Melanie Genrich von der DJK Gütersloh für sich. Insgesamt zählten die Veranstalter vom LV Oelde rund 1.300 Teilnehmer. Cheforganisator Egon Jürgenschellert meinte: "Damit können wir zufrieden sein."
Ergebnisse
Männer:
1. Stanley Kipkosgei Salil, Kenia, 29:00 Minuten
2. Abraham Tandoi, Kenia, 29:45 Minuten
3. Khalid Yassen, Bahrain, 29:47 Minuten
4. Shadrak Kiyai, Kenia, 30:14 Minuten
5. Stefan Koch, TV Wattenscheid 01, 30:16 Minuten
6. Simon Charito Ripis, Kenia, 30:40 Minuten
7. Samson Koech, Kenia, 30:47 Minuten
8. Embaye Hedrit, LG Braunschweig, 31:06 Minuten
9. Robert Kiprop, Kenia, 31:07 Minuten
10. Rafal Wojcik, Polen, 31:42 Minuten
Frauen:
1. Eunice Jepkorir, Kenia, 34:06 Minuten
2. Luminita Zaituc, LG Braunschweig, 34:32 Minuten
3. Petra Kaminkova, Tschechien, 34:45 Minuten
4. Susanne Hahn SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken, 35:26 Minuten
5. Karolina Jarzynska, Polen, 37:12 Minuten
6. Jana Klimesova, Tschechische Republik, 37:43 Minuten