Lust und Frust bei deutschen Gehern in China
Freud und Leid lagen am Freitag bei der World Challenge in Taicang (China) im deutschen Geherlager nah beieinander. Während sich Christopher Linke und Hagen Pohle auf den 20 Kilometern über neue persönliche Bestzeiten und sogar eine Olympianorm freuen durften, wurde Melanie Seeger (alle SC Potsdam) disqualifiziert.
Bei DLV-Bundestrainer Ronald Weigel, der mit vor Ort war, überwog die Freude über die "richtig guten Leistungen" der Männer: "Dass Melanie disqualifiziert wurde, ist aber sehr schade."Die EM-Vierte ereilte dieses Schicksal drei Kilometer vor dem Ziel. Zu diesem Zeitpunkt lag sie an sechster Stelle. Die Entscheidung der Kampfrichter konnte sie nicht nachvollziehen. „Ich bin sehr frustriert“, sagte die 35-Jährige nach dem Wettkampf, den die Vize-Weltmeisterin Liu Hong (China) in neuem Asienrekord (1:25:46 h) deutlich vor der erst 18-jährigen Lu Xiuzhi (1:27:01 h) gewann. Noch nie vorher war sie in ihrer internationalen Karriere aus dem Rennen genommen worden.
Mit einer Zwischenzeit von 44:36 Minuten lag Melanie Seeger zumindest bei zehn Kilometern im Bereich des für eine Olympianominierung von ihr noch geforderten Leistungsnachweises (44:45 min). „Jetzt starte ich vielleicht noch bei den Deutschen Meisterschaften in Naumburg und dann kommt schon London. Volle Konzentration voraus“, gab Melanie Seeger die Parole aus.
Olympianorm für Christopher Linke
Dieses Motto kann auch für Christopher Linke gelten. Der 23-Jährige verbesserte als Sechstplatzierter seine Bestzeit um zehn Sekunden auf 1:20:41 Stunden. Damit blieb er deutlich unter der Olympianorm (1:21:45 h). Diese hatte er auf den 50 Kilometern schon im letzten Jahr erfüllt. Bei den Spielen im August hat er jetzt die Option auf einen Doppelstart.
Über eine neue Bestzeit durfte sich auch U20-Europameister Hagen Pohle freuen. Der 20-Jährige, der im ersten Jahr in der Erwachsenenklasse unterwegs ist, steigerte sich auf 1:23:18 Stunden. Damit landete er in Taicang auf Platz 13.
Den Wettkampf dominierten die Chinesen. Der WM-Vierte Wang Zhen setzte sich ebenfalls in Asienrekord (1:17:36 h) vor Chen Ding (1:17:40 h) und Cai Zelin (1:18:47 h) durch.
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