LV-Geschäftsführer tagten in Frankfurt
„Wir haben mit den Weltmeisterschaften in Berlin einen Impuls für die Zukunft gesetzt“, sagte DLV-Generalsekretär Frank Hensel in dieser Woche anlässlich der zweitägigen Geschäftsführer-Tagung in Frankfurt. Von 20 Landesverbänden war ein Großteil der Landesverbands-Geschäftsführer der Einladung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gefolgt, um über Entwicklung, aktuelle Probleme und Zukunftsstrategien der Leichtathletik zu diskutieren.
„Die Leichtathletik“, so Frank Hensel, „hat wieder viele junge frische Gesichter, deshalb bin ich auch sehr zuversichtlich, dass wir auch künftig erfolgreich sein werden.“Mit dem neuen TV-Vertrag habe man zumindest bis 2012 die Garantie, dass Deutsche Meisterschaften live bei den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten ARD und ZDF übertragen werden. Dennoch müsse man verstärkt über eigene TV-Produktionen, insbesonders im Internet, nachdenken. So wurden auf dem Portal leichtathletik.TV inzwischen nicht nur Live-Streams und Clips von Veranstaltungen gezeigt, sondern auch Beiträge zu einzelnen Athleten sowie Pressekonferenzen und Videos aus den Trainingslagern.
Allein im ersten Quartal 2010 gab es hier über 70 000 Visits. „Wir sind auf dem richtigen Weg und müssen uns natürlich auch Gedanken über Refinanzierungs-Modelle machen“, sagte Frank Hensel. Allein eine Produktion von den Deutschen Hallen-Meisterschaften, die von Fernsehanstalten genutzt werden, kostet nach Aussage von Finanzdirektor Norbert Brenner zwischen 40.000 und 60.000 Euro.
Interesse an Team-EM 2013
Bezüglich internationaler Bewerbungen teilte Frank Hensel den Geschäftsführen der Landesverbände mit, dass Erfurt, Ulm, Braunschweig und Kassel Interesse an einer Bewerbung für die Team-EM 2013 haben. Hierzu wird der Europäische Leichtathletik-Verband (EA) am 9. Juli in Lausanne (Schweiz) zu einem Veranstalter-Seminar einladen.
Eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre ist ein Übungsleiter-Gewinnungskonzept auf allen Ebenen. „Wir brauchen ein qualitativ hochwertiges Ausbildungsprogramm“, sagte Frank Hensel. Hier sei auch an e-Learning als Lernmethode gedacht.
Allein über die Multiplikatorenausbildung habe man inzwischen im Bereich Schulsport über 30.000 Lehrer ausgebildet, was für einen Spitzensportverband eine in Deutschland herausragende Zahl sei. In finalere Abstimmung befindet sich derzeit das Arbeits-Programm des Präsidiums für die Jahre 2010 bis 2013, das auf der Präsidiumssitzung am 28. Mai verabschiedet werden soll.
Diskussion über zentrale Vermarktung
Frank Lebert, Geschäftsführer der DLP, sagte zur Standortbestimmung aus Sicht der Deutschen Leichtathletik- Promotion und Projekt GmbH. „Wir müssen künftig mehr fokussieren und uns auf die fünf Kompetenzfelder Nationalteam, Nachwuchs-Elite, Running-Community, Jugend im Verein sowie Schule/Freizeit/BestAge konzentrieren.“
Eine lebhafte Diskussion gab es schließlich über den Punkt, ob künftig eine zentrale Vermarktung des Verbandes den Landesverbänden helfen könnte, Vermarktung auf Landesverbandsebene zu optimieren.
LA.net entlastet
Frank O. Hamm, Bundesausschuss-Vorsitzender Wettkampforganisation, stellte in einem Impulsreferat die Chancen und Risiken der Weiterentwicklung der Wettkampfdatentechnik vor. Einigkeit herrschte im Kreis der Geschäftsführer darüber, dass durch die Einführung von LA.net in Meldefragen die Vereine sowie Geschäftsstellen personell und wirtschaftlich entlastet werden.
Bis Ende 2010 soll erreicht werden, dass alle Landesverbände die Meldungen der Vereine für Meisterschaften über LA.net abwickeln. In Zusammenarbeit mit der Firma Seltec wird auf Empfehlung der LV-Geschäftsführer ein einheitlicher Vertrag mit den jeweiligen Landesverbänden angestrebt, damit die Wettkampfdatentechnik spätestens ab 2011 auf dem modernsten Stand ist.
Bezüglich der Bewerbungen um die Deutschen Meisterschaften 2012/2013 wies DLV-Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski noch einmal darauf hin, dass die Vergaberichtlinien einschließlich der Werberichtlinien über das DLV-Referat Veranstaltungsmanagement abzurufen sind. Die Bewerbung ist schließlich über den Landesverband an den DLV zu richten.