| U16-DM Einzel Köln

M15 am Samstag: Milo Skupin-Alfa setzt Achtungszeichen

Milo Skupin-Alfa war am Samstag in Köln herausragender Akteur der erstmals ausgetragenen U16-DM. Der 15-Jährige holte souverän den Titel über 100 Meter - in flotten 10,92 Sekunden. Zuvor hatte er bereits mit den Klubkollegen vom ETSV 1846 Jahn Offenburg im Vorlauf die Deutsche U16-Bestleistung über 4 mal 100 Meter auf 43,37 Sekunden gesteigert.
Harald Koken

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Milo Skupin-Alfa (ETSV 1846 Jahn Offenburg) ist dafür einer von vielen Beweisen. Sein Vater Marcus Skupin-Alfa war 1990 mit der DLV-Sprintstaffel Fünfter der Junioren-WM und verbesserte sich im Jahr darauf über 200 Meter auf 20,88 Sekunden. Am Samstag hat der Filius bei der U16-DM in Köln gleich für zwei I-Tüpfelchen gesorgt. Der 15-Jährige, der von seiner Mutter Natalie Glock trainiert wird, trommelte über 100 Meter in 10,92 Sekunden dicht an seine Bestleistung heran. Schon im Vorlauf brillierte er mit 10,98 Sekunden.

Vier Stunden vor dem Einzel-Finale sorgte Milo Skupin-Alfa mit seinen Klubkollegen Maximilian Mandel, Raphael Thoma und Nick Thoma für Furore. Das Quartett steigerte die nationale U16-Bestleistung über 4 mal 100 Meter auf 43,37 Sekunden - ein Plus von 47 Hundertsteln. "Im Winter 2011 habe ich mit der Leichtathletik begonnen, ohne Einflussnahme meiner Eltern", stellte Milo Skupin-Alfa klar. "Ich wusste ich kann es gut, das war mein Beweggrund zu wechseln", so der Ex-Basket- und Fußballer.

Marcel Cymcyk fliegt am weitesten

Marcel Cymcyk (SSV Ulm 1846) drückte dem überaus spannenden Weitsprung-Wettbewerb seinen Stempel auf, als er im fünften Durchgang auf 6,67 Meter flog. "Ich hatte auf den Sieg gehofft, habe aber bis zuletzt gebangt", gestand der Schützling von Brigitte Hanses, der Sebastian Bayer zum Vorbild auserkoren hat und schon seit 2006 Leichtathlet ist. Jasper Fischer (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) führte mit einer Verbesserung auf 6,64 Meter die Konkurrenz lange an.

Im Hochsprung hielt sich Lucas Mihota (SB DJK Rosenheim) mit 1,98 Meter schadlos. "Es war motivierend, dass mal jemand mit gesprungen ist", sagte der 15-Jährige, nachdem er den Titel höhengleich mit dem um vier Zentimeter verbesserten Tomas Janda (USC Mainz) eingeheimst hatte. "Ich bin fix und fertig, denn wir sind es nicht gewohnt, dass bei derartigen Höhen noch jemand anderes im Wettkampf ist", gestand Mutter Antje Mihota, die auch als Trainerin verantwortlich zeichnet - und ihren Sohn nicht nur sportlich stark gemacht, sondern mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet hat. "An die 2,40 Meter herankommen und 2020 in Tokio dabei sein", nannte der Bayer, der für Ex-Olympiasieger Stefan Holm (Schweden) schwärmt, als Fernziel.

Starker Jan Bringmann

Kugelstoß-Sieger Jan Bringmann (LC Cottbus) brachte schon im zweiten Durchgang mit einer Verbesserung um 91 Zentimeter auf 16,91 Meter den Titel unter Dach und Fach. "Danach war die Spannung raus", kommentierte der Schützling von Steffen Uhlig und Dietmar Bittermann, der vor einem Jahr die Fußballstiefel gegen Spikes und Wurfschuhe getauscht hat. Was die Zukunft angeht, hält der hochaufgeschossene Blondschopf den Ball flach: "Die Norm für die U18-DM schaffen", lautet sein durchaus bescheidenes Ziel für 2015.

Im Diskuswurf war Jakob Arbeit (LAC Berlin) Herr im Ring. Der Ex-Fußballer, der von seinem Opa Ekkhard Arbeit trainiert wird, verbesserte sich im letzten Durchgang auf 58,64 Meter und steigerte seinen Hausrekord damit um gut drei Meter. 3.000-Meter-Meister Jonathan Schmidt (Dresdner SC), Trainingspartner von U20-Hindernismeister Karl Bebendorf, forcierte in der vorletzten Runde und setzte im Finish - wie er es nannte - "weitere Körner frei". Seine Siegerzeit von 9:14,39 Minuten war eine Verbesserung um 13 Sekunden. "Wahnsinn. Bei der ersten DM-Teilnahme gleich ein Sieg. Ich dachte das gibt es nur im Fernsehen", meinte der Schützling von Katja Herman.

Fabio Hessling hat Olympia als Ziel

Hammerwurf-Sieger Fabio Hessling (LAC Saarlouis) kam nach drei ungültigen Versuchen dann doch noch mächtig in Fahrt und setzte sich schließlich mit 63,07 Metern durch. "Ich war sehr nervös und bin auch nicht richtig mit dem Ring zurechtgekommen", so der Schützling von Christoph Sahner, 1987 WM-Vierter. Schon bei der Blockwettkampf-DM in Mönchengladbach hatte der 15-Jährige als Dritter im Block Wurf auf sich aufmerksam gemacht. Leichtathletik betreibt er seit seinem achten Lebensjahr, den Hammer schleudert er erst im zweiten Jahr. Ehrgeiziges Ziel: die Olympiateilnahme 2024.

Der Titel im 3000-Meter-Bahngehen war bereits in der Vorwoche im Rahmen der Jugend-DM in Wattenscheid vergeben worden. Und zwar an Niklas Richter (SC Potsdam) der in 14:16,03 Minuten dreieinhalb Minuten Vorsprung hatte.
Etliche Honoratioren zollten Ausrichtern und Aktive großes Lob. Esther Fittko, die Vorsitzende des Bundesausschusses Jugend  im DLV, riet Siegern und Platzierten bescheiden zu bleiben: "Glaubt nicht, dass ihr die Größten seid." Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters, 1973 Universiade-Siebter über 1.500 Meter, erinnerte an die internationalen Meetings in der Domstadt und sprach die Hoffnung aus, die U16-DM könne "Auftakt zu einer neuen Leichtathletik-Tradition in Köln" sein.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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