Mac Wilkins verlangt harte Arbeit
Im Oktober machten sich Diskuswerferin Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund), ihr Disziplinkollege Marius Rosbach (TV Elz) und Trainer Martin Rumpf auf nach Portland (USA). Das Ziel: Das Wurfzentrum der Universität von Concordia. Der Grund: Lernen von Mac Wilkins, dem Olympiasieger von 1976 und früheren Weltrekordler.
Schon Anfang des Jahres setzte sich Sabine Rumpf in den Flieger, um in weiter Ferne an ihrer Technik zu feilen. Bei der aktuellen Weltmeisterin Dani Samuels (Australien) und ihrem Trainer Denis Knowles arbeitete die 27-Jährige "Down Under" an ihrer Technik. Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bei den Deutschen Meisterschaften hatte Sabine Rumpf Top-Favoritin Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) am Rande einer Niederlage und musste sich am Ende nur knapp mit Rang zwei zufrieden geben. Ihre Bestleistung steigerte sie dabei auf 62,21 Meter. "Sabine hat vieles von den Veränderungen umsetzen können", sagt Trainer Martin Rumpf.Um in Zukunft weitere Steigerungsraten zu garantieren, ging es im Oktober in die USA, genauer nach Portland in das Wurfzentrum der Universität von Concordia. Vier Diskusringe, fünf Hammerwurfsektoren, vier Kugelstoßringe und Krafträume bieten hier alles, was das Werferherz begehrt. Leiter und Gründer der Wurfzentrums ist Mac Wilkins.
Erfolgreicher Werfer
In den Siebziger und Achtziger Jahren zählte der US-Amerikaner zu den besten Diskuswerfern der Welt. Achtmal war er am Ende eines Jahres die Nummer eins in den USA, 1976 gewann er olympisches Gold, 1984 nochmals Silber. Am 1. Mai 1976 warf er in San José als erster Mensch die Zwei-Kilogramm-Diskusscheibe über 70 Meter. 70,86 Meter gingen am Ende des Wettkampfes in die Ergebnisliste ein.
Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere, arbeitete Mac Wilkins zunächst in der Computer- und Mobilfunkbranche. Vor sechs Jahren zog es ihn nach Portland, wo er drei Jahre später das Wurfzentrum errichtete. Heute ist Mac Wilkins 59 Jahre alt, am 15. November feiert er seinen 60. Geburtstag.
Vier Privatstunden
Zwei Wochen lang waren dort Sabine Rumpf und Marius Rosbach zu Gast, um weiter an Technikveränderungen zu arbeiten. Viermal gab Mac Wilkins dem deutschen Duo dabei sogar eine Privatstunde und griff nicht selten auch selbst zum Diskus, um die Bewegung vorzumachen. "I have a special exercise for you", war immer wieder aus dem Mund des US-Amerikaners zu hören.
An den Nachmittagen durfte das deutsche Duo zudem mit den Wurfteams der Universität trainieren. Marius Rosbach, der in diesem Jahr den Sprung in den B-Kader geschafft hat, war so begeistert, dass er sich gleichmal über die Möglichkeiten zu einem Studium informierte.
Neue Ziele
Athleten und Trainer hat es auf jeden Fall gefallen. "Das war ein unvergessliches Trainingslager, wir haben so viel gelernt und Mac ist einfach nur großartig. Er hat uns die entscheidenden Hinweise für unseren Abschluss der Technikumstellung gegeben", schrieb Sabine Rumpf auf ihrer Website. Ob sich die Veränderungen auch in der Weite auszahlen werden, wird sich erst 2011 zeigen, doch Mac Wilkins scheint der Deutschen einiges zuzutrauen. "Er hat mir ein Ziel ins Ohr geflüstert, dass ich vielleicht schon bald bekanntgeben werde", sagte Sabine Rumpf.
Mac Wilkins genießt nach wie vor in der Diskusszene ein hohes Ansehen. Seine Tipps gibt der Olympiasieger unter anderem auch über die Website des Wurfzentrums an Trainer und Athleten weiter. Die Übungen sind zumeist auf dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft.
Wurfzentrum von Mac Wilkins
Mac Wilkins (links) gab Sabine Rumpf, Martin Rumpf und Marius Rosbach wichtige Tipps (Foto: Rumpf)