| Jugend-DM Rostock

Männliche Jugend am Sonntag: Erfurter Sprinter rennen deutschen U20-Rekord

Drei Tage Deutsche Jugend-Meisterschaften in Rostock. Wir berichten hier aktuell von den Entscheidungen der männlichen Jugend U18 und U20 am Sonntag. Highlight: Der deutsche U20-Rekord der Erfurter Sprint-Staffel.
Birte Grote
Männliche Jugend U20

Lucas Mihota fliegt wieder, frühes Aus für Luca Meinke

Luca Meinke (Schweriner SC), der seine Bestleistung als Fünfter der U20-Weltmeisterschaften in Tampere vor zwei Wochen auf 2,21 Meter gesteigert hatte, musste sich schon früh aus dem Hochsprung-Wettbewerb verabschieden. Zweimal riss er die Latte bei 2,06 Meter knapp mit dem Fuß, beim dritten Anlauf stolperte er beim Absprung – so blieb mit 2,03 Metern nur Rang vier. Für drei Springer ging der Wettkampf weiter. Besonders gut aufgelegt war der U18-Europameister von 2016, Lucas Mihota (LG Stadtwerke München), der sich in Tampere in der Qualifikation verabschieden musste.

"Es ist immer ein Glücksspiel, ob mein Fuß hält oder nicht. Deswegen bin ich mit gemischten Gefühlen in den Wettbewerb gegangen. Heute war alles gut und das ist mein größtes Glücksgefühl, dass ich es im Wettkampf geschafft habe, den Fuß so zu belasten, dass er nicht weh tut", erklärte der neue Deutsche U20-Meister, der mit übersprungenen 2,13 Meter als Titelträger feststand und anschließend noch mit 2,19 Metern eine Saisonbestleistung aufstellte und an frühere Höhenflüge anknüpfte. Silber ging an U18-Vize-Weltmeister Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg; 2,11 m), der froh war nach sechs Wochen Sprung-Pause wegen Knie-Problemen wieder springen zu können. Bronze holte sich Tomas Janda (USC Mainz; 2,06 m).

Jean-Paul Bredau nach U20-WM-Einsatz noch fit genug

Ein souveränes Rennen zeigte 400-Meter-Sieger Jean-Paul Bredau (SC Potsdam). Schon auf der Gegengeraden machte der Halbfinalist der U20-Weltmeisterschaften Druck und sicherte sich in 48,18 Sekunden den Titel. "Die Zeit war mir egal. Nach den WM-Starts im Einzel und der Staffel und dem 4x400-Meter-Staffelsieg vor einer Woche bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg war ich schon etwas müde, aber für dieses Rennen ging es noch", meinte der Potsdamer. Joscha Bretschneider vom Erfurter LAC holte sich mit einer guten Schlussgeraden in 47,18 Sekunden die Silbermedaille. Bronze gewann Oliver Ollesch (LAC Veltins Hochsauerland) in 47,82 Sekunden.

Im vergangenen Jahr hatte Maximilian Sluka die 800 Meter in der U18 gewonnen, in diesem Jahr schnappte er sich den Titel in der U20 in 1:51,25 Minuten. Das Doppelprogramm aus 800 und 1.500-Meter-Vorläufen hielt den Läufer der Halleschen Leichtathletik-Freunde nicht davon ab, fest entschlossen im Endspurt zum Sieg zu rennen. Knapp war auch die Entscheidung um die weiteren Podestplätze: Tim Erdmann vom SC DHfK Leipzig setzte sich in 1:51,49 Minuten gegen Tim Assmann (TV Villingen; 1:51,56 min) durch.

Spannendes Finish zwischen Emil Agyekum und Justus Ringel

Emil Agyekum hat sich auf den letzten Metern den deutschen Meistertitel über 400 Meter Hürden geholt. Obendrauf gab es für den Langhürdler des SCC Berlin in 51,38 eine neue persönliche Bestzeit. "Bei den U20-Weltmeisterschaften war ich enttäuscht, dass nach dem Vorlauf schon Schluss war. Jetzt ist ein guter Saisonabschluss umso schöner", erzählte der Berliner, der versucht hatte, sein eigenes Rennen zu machen, auch wenn die Konkurrenz schnell angeht. Lange vorne gelegen hatte der Silbermedaillengewinner Justus Ringel (SC Potsdam), der nach 51,48 Sekunden die Ziellinie überquerte. Bronze und eine neue Bestzeit von 53,39 Sekunden erkämpfte sich Johannes Wurhe (LG Nord Berlin).

Die 1.500-Meter-Finalisten fingen ihr Rennen gemächlich an, bis Jonathan Schmidt vom Dresdner SC das Zepter in die Hand nahm und für eine Tempoverschärfung sorgte. 200 Meter vorm Ziel setzte er sich deutlich vom Feld ab und lief in 4:05,02 Minuten zum dritten Freiluft-Titel in Folge. "Ich hatte das Gefühl, dass ich das Rennen jederzeit kontrollieren konnte. Die Saison hatte ganz viele Höhen und Tiefen, jetzt habe ich einen schönen Abschluss", erzählte der U20-WM-Teilnehmer von Tampere. Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 4:06,75 min), der eine Stunde zuvor die 800 Meter für sich entschieden hatte, holte sich mit Silber seine zweite Medaille des Wochenendes ab. Knapp dahinter spurtete Maximilian Pingpank (Hannover Athletics; 4:06,87 min) zu Bronze.

Erfurter Sprinter rennen deutschen Staffel-Rekord

"Mit gutem Wetter, klasse Stimmung und dem Starterfeld hat das richtig Spaß gemacht, hier heute zu springen", sagte Luca Herden, der sich mit einem Satz auf 7,39 Meter zum neuen Deutschen U20-Meister im Weitsprung krönte. Nachdem er im zweiten Durchgang die Führung übernommen hatte, wollte der Athlet der LG Brillux Münster noch auf Risiko gehen. "Die Sprünge haben dann aber nicht gepasst, sodass ich abgebrochen habe", erklärte der Teilnehmer der U20-Weltmeisterschaften in Tampere. Bronze gewann Ole Gramman vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, der sich weitengleich aber mit dem besseren zweiten Versuch gegen Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) durchsetzte. Beide sprangen 7,13 Meter weit.

Persönliche Bestleistung und der deutsche Meistertitel waren ein perfekter Saisonabschluss für Jakob Nauck (SC DHfK Leipzig). Im dritten Durchgang ließ er seinen Speer auf 71,31 Meter fliegen. 40 Zentimeter konnte er auf seine bisherige Bestweite draufpacken und sich an die Spitze des Feldes setzen. "Ich bin etwas träge in den Wettkampf eingestiegen, aber eigentlich habe ich mich gut gefühlt und gewusst, dass es heute ein bisschen weiter werden kann", erklärte der Leipziger, der sich für die nächste Saison vorgenommen hat, konstant über 70 Meter zu werfen. Silber ging an den ein Jahr jüngeren Maurice Voigt, der zwei Wochen zuvor bei der U20-WM überraschend die Bronzemedaille gewonnen und sich auf 73,44 Meter gesteigert hatte. In Rostock lieferte er mit 70,54 Metern seinen bisher zweitbesten Wettkampf ab. Bronze gewann Linus Limmer (LG Stadtwerke München; 63,24 m), der ebenfalls noch ein weiteres Jahr in der U20 startberechtigt ist.

Mit einem neuen deutschen Rekord über 4x100 Meter krönten die Sprinter der Startgemeinschaft LAC Erfurt die letzte Entscheidung des Meisterschaftswochenendes. Jan Niklas Pippert, Luis Brandner, Hans-Arthur Margraf und Schlussläufer Hagen Träger brachten den Staffelstab mit deutlichem Vorsprung nach 40,60 Sekunden über die Ziellinie und waren damit noch eine Hundertstel schneller als im Vorjahr. Damals war ihnen der Rekord wegen der fehlenden Rückstart-Automatik nicht anerkannt worden. In diesem Jahr war die 35 Jahre alte U20-Bestmarke (40,4 sec; Handstoppung /  40,65 sec; elektronische Messung) nun fällig und damit auch der deutsche Meistertitel. Die alte Bestmarke des SC Motor Jena aus dem Jahr 1983 stand bei 40,65 Sekunden. Silber ging an die Staffel des SCC Berlin in 41,27 Sekunden, dahinter lief die LG Brillux Münster in 41,68 Sekunden zu Bronze.

Männliche Jugend U18

Alexander Czysch sprintet auch zum nationalen Titel

Der U18-Europameister über 200 Meter konnte sich auch ganz souverän den deutschen Meistertitel sichern: Alexander Czysch (VfB Stuttgart) sprintete in 21,62 Sekunden zum Sieg. "Die Europameisterschaften waren der Saisonhöhepunkt und davon hatte ich noch ein positives Gefühl in den Beinen. Dass Daniel nicht dabei war, hat es für mich einfacher gemacht, sonst wäre es spannender gewesen", sagte der Stuttgarter.

Daniel Regenfuß, der Silbermedaillengewinner der U18-EM in Györ, hatte am Vortag Bronze über 100 Meter gewonnen und war über 200 Meter nur zum Halbfinale angetreten. Auf das Finale verzichtete der Schützling von Sandra Ellinghausen und David Corell nach einer langen Saison, eine Vorsichtsmaßnahme. Zur Silbermedaille stürmte Dominik Wache (SC Potsdam; 21,78 sec). Florian Knerlein (LG Stadtwerke München) gewann die Bronzemedaille in 21,85 Sekunden.

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