| U23-DM

Männliche U23 am Samstag: Marvin Schulte ist der neue Sprintkönig

Am ersten Tag der Deutschen U23-Meisterschaften stellte Marvin Schulte sein derzeit herausragendes Niveau unter Beweis. Der 20-jährige Leipziger rannte in Wetzlar in einem packenden 100 Meter-Finale 10,12 Sekunden (+2,1) und ärgerte so die starke Konkurrenz.
Lisa Kurschilgen

10,36 Sekunden im Vorlauf, 10,18 Sekunden im Zwischenlauf, 10,12 Sekunden im Finale – Sprinter Marvin Schulte war am ersten Tag der Deutschen U23-Meisterschaften nicht zu stoppen. In einem hochklassigen 100 Meter-Finale konnte er sich gegen den Deutschen Meister und Titelverteidiger Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 10,22 sec) und den Erstplatzierten der aktuellen deutschen Bestenliste Joshua Hartmann vom ASV Köln (10,26 sec) durchsetzen.

Einziger Wermutstropfen: Im Finale wehte der Wind mit 2,1 Metern pro Sekunde etwas zu kräftig, sodass die Zeiten nicht in die Bestenlisten eingehen werden. Noch stärkerer Rückenwind (bis zu +3,9  m/sec) hatte auch in den Runden zuvor bei vielen Sprintern für herausragende Zeiten gesorgt: Acht Junioren rannten am Samstag die 100 Meter in 10,40 Sekunden oder schneller, hier liegt die geforderte Norm für die U23-EM in Gävle (Schweden). Am Ende entschied der junge Leipziger die Sprintstrecke für sich.

EM-Ticket für Valentin Moll

Einen Wettkampf im Bereich der EM-Norm gab es auch im Kugelstoßen. Hier gewann Cedric Trinemeier (MTG Mannheim) mit 18,95 Metern und blieb damit nicht weit unter seiner Saisonbestleistung (19,20 m). Freuen konnte sich heute auch der Zweitplatzierte Valentin Moll (LC Rehlingen). Mit 18,75 Metern sicherte er sich das zweite Ticket für die U23-EM im schwedischen Gävle.

Wie Cedric Trinemeier hatte auch Hochspringer Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) den EM-Richtwert schon früh in der Saison überboten und konnte dementsprechend entspannt in den Wettkampf gehen. Mit einem Sprung über 2,16 Meter gewann er trotz wechselhafter Winde die Goldmedaille. Auf Platz zwei sprang der U18-Europameister von 2016 Lucas Mihota (LG Stadtwerke München), der während des Wettkampfs mit Fußproblemen zu kämpfen hatte.

Starker Speerwurf-Wettkampf von Tom Meier

Im Hammerwurf sorgte Tom Brack vom TSV Bayer 04 Leverkusen für eine Überraschung. Als einer von sechs Athleten, die mit einer Weite von über 60 Metern gemeldet waren, sicherte er sich mit seinem Wurf auf 63,24 Meter den Sieg. Damit überbot er auch die Norm für die DM in Berlin (62,60 m).

Drei Würfe auf fast 73 Meter – im Speerwurf kam Medizinstudent Tom Meier (LC Jena) ganz nah an seine persönliche Bestweite, und das, obwohl er auch in diesem Jahr in der Saisonvorbereitung stark durch sein Studium gefordert wurde. Schon im vergangenen Jahr hatte er die Saison im Hinblick auf das anstehende Physikum verfrüht beendet.

Sieger im Weitsprung bei der EM für die Schweiz?

Im Weitsprung machte es Enrico Güntert (TV Engen) bis zum letzten Versuch spannend. Mit einem Satz auf 7,65 Meter sprang er nicht nur persönliche Bestleistung, sondern schob sich vom Bronzerang ganz oben auf das Siegerpodest. Auf Platz zwei sprang der Favorit Leon Matthis Wilhelm (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,51 m). Bronze gewann Yannick Wolf von der LG Stadtwerke München (7,41 m).

Über die 5.000 Meter sorgten drei Läufer für ein enges Rennen. Lange führte Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) das Feld an. Etwa 1.000 Meter vor dem Ziel zogen dann Jens Mergenthaler (SV Winnenden) und Aaron Davor Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) das Tempo an. Am Ende konnte sich Mergenthaler in 14:11,39 Minuten durchsetzen. Platz zwei ging an Aaron Bienenfeld in 14:16.59 Minuten. Für Mohamed Mohumend wurde es Bronze.

Staffel-Entscheidungen

Schnelle Hamburger Weitspringer

Gar eine komplette U20-Staffel schickte der Hamburger SV in der männlichen U23 ins Rennen – mit Erfolg! Der Deutsche U20-Hallenmeister im Weitsprung Bennet Vinken, Lucas Ansah-Preprah, Owen Ansah und U18-Weitspringer Carl-Junior Mireku Boateng rannten in 41,12 Sekunden den klaren Sieg heraus. Sie profitierten dabei auch von der Absage der favorisierten Staffel aus Wattenscheid.

Die Silbermedaille für die LG Kindelsberg-Kreuztal rannte in 41,47 Sekunden Zehnkämpfer Jannik Otto heraus. Dahinter sorgten zwei Staffeln dafür, dass bei der Siegerehrung gleich acht Bronzemedaillen verteilt wurden: Die LG Rhein-Wied, neben Wattenscheid als einzige Staffel mit einer 40er-Zeit gemeldet, und die StG LA Team RSB wurden in 41,53 Sekunden Dritte.

Tobias Rex mit dem besten Spurt für Erfurt

Über 3x1.000 Meter der männlichen U20 war das Feld lange eng beisammen. Eine fünfköpfige Spitzengruppe machte sich gemeinsam auf die letzten 1.000 Meter, die Initiative übernahm bald Tobias Rex von der StG LAC Erfurt, entscheidend absetzen konnte er sich jedoch nicht.

An seine Fersen heftete sich zunächst Langstreckler Elias Schreml (LG Olympia Dortmund), der bereits auf zwei Strecken die U20-EM-Norm unterboten hat. Dann nahm Lorenz Herrmann für die LG Region Karlsruhe das Heft in die Hand. Doch Tobias Rex hatte sich das Beste bis zum Schluss aufgehoben. Mit schnellen letzten Schritten riss er die Führung wieder an sich und holte in 7:33,37 Minuten gemeinsam mit Max Kießling und Franz Rott den Titel nach Erfurt.

Nur zwei Zehntel dahinter ging Silber nach Karlsruhe, spannend wurde es auch im Kampf um Rang drei. Hier bewies auch Elias Schreml Spurtqualitäten und schob sich zwei Hundertstelsekunden vor Timo Liedemit ins Ziel. Damit ging Bronze an die Olympia Dortmund, der StG Meck-Pomm blieb Rang vier.

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