DLV-Standortbestimmung in Götzis ohne Karin Ertl
Die frühere Hallen-Europameisterin Karin Ertl muss das Comeback nach ihrer Babypause wegen Achillessehnenbeschwerden verschieben. Während sie nun auf den für das kommende Pfingst-Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Götzis geplanten Start verzichtet und die Priorität vielmehr auf das ruhrgas DLV-Mehrkampf-Meeting in Ratingen (26./27.6.) legt, werden sich fünf ihrer deutschen Siebenkampf-Kolleginnen einem spannenden hausinternen Vergleich stellen.
Karin Ertl verzichtet auf Götzis (Foto: Olma)
Trotz der Absage von Karin Ertl – die Entscheidung fiel kurzfristig am Montag nach Rücksprache mit ihrem Trainerstab - ist das DLV-Lager im Siebenkampf nämlich in Götzis gut vertreten. Sonja Kesselschläger, Kathleen Gutjahr, Katja Keller, U23-Europameisterin Jennifer Oeser und Claudia Tonn stehen auf der Starterliste.Sonja Kesselschläger, im letzten Jahr die unumstrittene Nummer eins im deutschen Siebenkampf, hat ein klares Ziel für Götzis. "Ich will auf jeden Fall die Olympianorm von 6.080 Punkten knacken und möchte mich gut darstellen", sagt die Neubrandenburgerin, die auch ihrer Trainingskollegin Kathleen Gutjahr nach ihren Verletzungssorgen im Vorjahr wieder einen guten Auftritt zutraut.
Platz innerhalb der Deutschen wichtig
Für Sonja Kesselschläger kommt es vor allem darauf an, ihre Position im dlv-internen Aufeinandertreffen zu untermauern. "Für mich ist nur der Platz innerhalb der Deutschen wichtig", bekennt die 26-jährige und warnt im Hinblick auf die Olympiatickets: "Es gibt mehrere, die die Norm schaffen können."
Eine von insgesamt sieben Kandidatinnen ist Katja Keller, die sich viel vorgenommen hat. Die selbstbewusste Blonde fährt bis unter die Haarspitzen motiviert nach Vorarlberg, denn bis vor wenigen Tagen wusste sie im Gegensatz zu Jennifer Oeser und Claudia Tonn noch gar nicht, ob sie einen Startplatz bekommt.
Katja Keller will sich beweisen
Jetzt, nachdem die 23-jährige das Go' in der Tasche hat, will sie die Kräfteverhältnisse zurechtrücken: "Für mich ist es sehr wichtig, dass ich mich gegenüber den Jüngeren beweisen kann." Als klares Ziel hat sich auch die Chemnitzerin die Olympianorm gesetzt. "Ich bin fit und ich freue mich wie verrückt auf diesen Wettkampf", sagt Katja Keller, die bereits einige Einzelwettkämpfe als Vorbereitung bestritten hat. "Götzis ist ein gutes Pflaster."
Götzis ist im deutschen Siebenkampf-Lager aber diesmal vor allem auch eine Standortbestimmung, ein prestigereiches Abtasten im Hinblick auf die Vergabe der Olympiatickets vier Wochen später in Ratingen. Wer in Österreich schon einmal die Norm abhakt und sich gut positioniert, hat einen ersten Schritt zu den Spielen nach Athen gemacht.
Allerdings muss noch ein weiterer folgen. Deshalb zeichnet sich für das deutsche Mehrkampf-Meeting bereits jetzt ein echter Showdown mit der momentan noch angeschlagenen Karin Ertl und der wieder aufstrebenden Maren Freisen ab, der Dramatik verspricht.