Martin Buß in Wuppertal im Blickpunkt
Der kommende Freitag könnte erste Aufschlüsse liefern. Ist Ex-Weltmeister Martin Buß auf dem Weg zurück? Beim Springer-Meeting in Wuppertal, das zum 18. Mal stattfindet, plant er nach zweieinhalb Jahren Wettkampfpause und drei Knieoperationen sein mit Spannung erwartetes Comeback und führt mit der Nummer eins die Teilnehmerliste an.
Martin Buß versucht sich in Wuppertal an seinem Comeback (Foto: Chai)
Seinen letzten Wettkampf bestritt der Hochspringer am 20. September 2002 beim Weltcup in Madrid. Danach folgte eine Hiobsbotschaft der nächsten, zwischenzeitlich drohte Martin Buß, der nun vom TSV Bayer 04 Leverkusen zum Barmer TV Wuppertal wechselte, sogar die Sportinvalidität. Jetzt will er noch einmal einen Angriff auf die Latte wagen. Doch die lange Pause bringt noch muskuläre Defizite mit sich, der 28-jährige denkt an keine volle Hallensaison, sondern will zunächst abwarten, wie das Knie die Wettkampfbelastung verkraftet. Meeting-Direktor Dr. Wolfgang Killing sieht das ähnlich: "Nach seiner langen Verletzung muss man noch vorsichtig sein, aber sein Start gibt dem Wettkampf natürlich einen besonderen Reiz."
Sprungstarke Gäste
Die Favoritenrolle in Wuppertal wird damit in der Hochsprungkonkurrenz der Männer anderen zuteil. Dem US-Amerikaner Jamie Nieto oder dem Ukrainer Andrej Sokolowskij etwa. Beide sprangen bei den Olympischen Spielen in Athen auf den Plätzen vier und fünf nur knapp an den Medaillen vorbei. "Damit haben wir ein höheres Niveau als im Vorjahr", verspricht Dr. Wolfgang Killing.
Frisch verheiratet und seit kurzem Vater einer Tochter will der Leverkusener Olympia-Teilnehmer Roman Fricke in Wuppertal zu neuen Höhenflügen ansetzen. Dr. Wolfgang Killing hat außerdem vor allem noch den deutschen Vize-Meister Stefan Häfner, der am vergangenen Wochenende bereits beim Heimspiel in Mannheim mit einer Höhe von 2,20 Metern überraschte, auf der Rechnung. "Damit kommt es zum Aufeinandertreffen der deutschen Spitzenspringer", sagt er.
Im Stabhochsprung der Frauen werden in der Sporthalle Heckinghausen vor allem drei Athletinnen um den Sieg kämpfen. Die Deutsche Meisterin Carolin Hingst (Mainz) muss sich der polnischen Olympia-Vierten Monika Pyrek und der für diesen Winter noch schwer einzuschätzenden US-Amerikanerin Mary Sauer, die in Leverkusen trainiert, erwehren.
Floé Kühnert mit Chancen
Mit dabei ist mit Floé Kühnert (Leverkusen) eine weitere DLV-Athletin, die im vergangenen August im Olympiakader stand und in diesem Winter in Abstinenz von Vize-Weltmeisterin Annika Becker (macht in dieser Hallensaison Weitsprung) und der EM-Dritten Yvonne Buschbaum (verletzt) national weiter auf sich aufmerksam machen kann.
Im Frauen-Hochsprung konzentriert sich in Wuppertal diesmal wegen der Terminkollision mit Dessau (Samstag) alles auf den Nachwuchs. Schwer zu schlagen dürfte dabei die Potsdamerin Annett Engel sein. Die U18-Vize-Weltmeisterin ließ vor wenigen Tagen bereits mit einer Höhe von 1,85 Metern aufhorchen.
Etwas geändert hat sich auch das Konzept der Veranstaltung. "Wir versuchen, Sport, Kunst und Musik in Verbindung zu bringen", erklärt Dr. Wolfgang Killing und sorgt damit auch für Spannung neben den Matten.
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