Mainz feiert zehntes Marathonfest
Mainz hat am Sonntag zum zehnten Mal stimmungsvoll seinen Marathon gefeiert. Die Titel bei den Deutschen Meisterschaften, die im Rahmen des Novo Nordisk Gutenberg Marathon Mainz ausgetragen wurden, sicherten sich der Braunschweiger Stefan Koch (2:20:34 h) und Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar; 2:38:44 h), die auch insgesamt schnellste Frau war. Den Mainz-Marathon entschied der Kenianer Sammy Kipkoech Tum (2:13:56 h) für sich.
„Mit der Leistung insgesamt bin ich schon zufrieden, mit der Zeit aber überhaupt nicht“, sagte Stefan Koch. „Nach 15 Kilometern habe ich schon gemerkt, dass ich Probleme bekomme und nach 25 Kilometern ging gar nichts mehr.“ Immerhin kämpfte sich der 24-Jährige noch ins Ziel und sicherte sich nach zwei Deutschen Titeln über die Halbmarathonstrecke erstmals den über 42,195 Kilometer.„Eigentlich wollte ich heute schon eine neue Bestleistung laufen“, sagte er. Diese hatte er im vergangenen Jahr mit 2:15:38 Stunden in Berlin aufgestellt und liegt damit auch gut im Rennen um einen Startplatz bei den Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August). „Der Titel bedeutet mir sehr viel“, sagte der Sieger, „zumal ich zwischenzeitlich schon Bedenken hatte, aussteigen zu müssen.“
Silber und Bronze bekamen der Arnstädter Peter Rodewald (2:23:16 h) und David Karl (Spiridon Frankfurt; 2:23:59 h) umgehängt.
Bernadette Pichlmaier vom Start weg vorn
Deutlich besser lief es bei der Frauensiegerin. Bernadette Pichlmaier, im vergangenen Jahr Dritte, setzte sich gleich von Beginn an die Spitze des Frauenfeldes und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. „Ich wollte wieder unter die ersten Drei und in die Nähe meiner Bestzeit von 2:38:00 Stunden laufen. Dass ich jetzt gewonnen habe, ist natürlich noch besser“, erzählte die 40 Jahre alte Mutter von zwei Kindern strahlend.
Spontan hatte sich „ein gewisser Gerhard“ unterwegs als Tempomacher zur Verfügung gestellt und ihr einiges vom herrschenden Wind genommen. „Das ist so ein toller Marathon hier, einer der besten in Deutschland“, sagte ihr Trainer Francisco Munuz lobend. Noch in diesem Jahr peilt das Duo eine Zeit unter 2:35 Stunden an. Erst seit zwei Jahren trainiert Bernadette Pichlmaier mit ihrem Trainer, nachdem sie zuvor ohne wirkliche Trainingspläne unterwegs gewesen war.
Julia Viellehner Zweite beim Debüt
„Anstrengend aber schön“, lautete das Fazit von Julia Viellehner (LG Passau), die in Mainz ihr Marathondebüt feierte. „Im März hatte ich mir überlegt, einen Marathon zu laufen“, erzählte sie. Im Training zeige sich bei ihr immer wieder, dass sie auf den langen Strecken viel mehr Potential habe. Für ihre Feuertaufe hatte sich die 23-Jährige vorgenommen „durchzukommen und um 2:40 Stunden zu laufen“, was sie mit 2:41:41 Stunden erreichte.
Bronze ging an die Frankfurterin Birgitt Bohn, die das Rennen langsamer angegangen war, auf der zweiten Hälfte aber noch stark aufholte. Nach 1:21:14 Stunden für den Halbmarathon, lief sie in 2:42:02 Stunden ins Ziel und fing noch die Leipzigerin Romy Spitzmüller (2:43:02 h) ab, die kurz nach der Halbmarathonmarke zwischenzeitlich sogar einmal auf den zweiten Rang vorgelaufen war.
Sieg geht nach Kenia
Während die besten deutschen Frauen auch die besten Läuferinnen in der Gesamtwertung waren, hatten bei den Männern Athleten aus anderen Nationen die Nase vorn. Der Kenianer Sammy Kipkoech Tum und die beiden Ukrainer Ivan Babaryka und Sergey Zachepa waren lange zusammen an der Spitze gelaufen, bevor sich der Kenianer nach knapp 30 Kilometern von seinen Verfolgern absetzte.
In 2:13:56 Stunden überquerte er als Erster die Ziellinie, gefolgt von Ivan Babaryka (2:15:36 h) und Sergey Zachepa (2:16:23 h). Hinter dem Kenianer Christopher Rono Chumo (2:19:42 h) belegten Stefan Koch und Peter Rodewald in der Gesamtwertung den sechsten und siebten Rang.
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