Mainzer Mikrokosmos - Die Auslandstrainer IV
Elf Athleten und Trainer bereiten sich zurzeit in Mainz auf die Abschlussprüfung an der DLV-Auslandstrainerschule vor. leichtathletik.de stellt einige der Studenten genauer vor. Heute: Florence Correa (Senegal).
Florence Correa wurde 1981 im Senegal geboren. Unter Leichtathletik-Fachleuten in ihrer Heimat ist die 28-Jährige keine Unbekannte: Sie hält mit 49,86 Metern den Landesrekord im Speerwurf und ist innerhalb Afrikas auch schon bei internationalen Wettkämpfen an den Start gegangen.Ihr Beruf als Sportlehrerin verschlug Florence Correa von ihrem Heimatdorf in die Landeshauptstadt Dakar. Über den senegalesischen Leichtathletik-Verband, dessen Präsident ebenfalls in Mainz studiert hatte, erfuhr sie schließlich von der DLV-Auslandstrainerschule.
Angst vor dem Unbekannten
„Ich habe Angst“, hatte die Speerwerferin ihrem Verbandspräsidenten noch vor ihrer Abreise anvertraut. Heute kann sie darüber lachen, denn ihre Befürchtung, sie werde nie Deutsch lernen, hat sich nicht bestätigt. Nach vier Monaten Sprachkurs und fast acht Monaten Trainerausbildung ist die Verständigung für die 28-Jährige kaum mehr ein Problem. Auch daran, dass sich Unbekannte in Deutschland nicht grüßen, wenn sie auf der Straße aneinander vorbeilaufen, hat sie sich mittlerweile gewöhnt.
Weniger leicht fiel es ihr da, sich an die Kälte des europäischen Winters zu gewöhnen. Und das, obwohl sie sich im Vorfeld so darauf gefreut hatte, einmal Schnee zu sehen - denn Schnee kannte sie vorher nur aus dem Fernsehen. „Es war so kalt! Ich hatte fast meine gesamte Kleidung auf einmal an“, berichtet sie.
Training beim USC Mainz
Florence Correa hat sich in Mainz und Umgebung mittlerweile gut integriert: Sie hat sich den Leichtathleten des USC Mainz angeschlossen und ihren eigenen Landesrekord auf fast 50 Meter verbessern können. Eine Freundin aus der Heimat hat ihr den Kontakt zu einer senegalesischen Familie in Wiesbaden vermittelt, mit der sie sich jedes Wochenende trifft.
Wenn die Sportlehrerin im Juni in ihre Heimat zurück kehrt, will sie wieder in ihrem gelernten Beruf arbeiten. Außerdem hat sie vor, sich ehrenamtlich als Leichtathletiktrainerin zu engagieren.
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