Malaika Mihambo: "EM gehört zu meinen Zielen"
Sie war das jüngste Mitglied im deutschen Team für die WM in Moskau (Russland). Bei der U20-EM hat sie mit einer überragenden Leistung Gold geholt. Und jetzt gab's mit dem Titel "Jugend-Leichtathletin des Jahres" 2013 das nächste Highlight in der jungen Karriere von Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Im Interview lässt sie die Saison Revue passieren, berichtet von ihrem Einstieg in die Hallensaison und verkündet ambitionierte Ziele.
Malaika Mihambo, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zur Jugend-Leichtathletin des Jahres. Wie fühlt sich das an?Malaika Mihambo:
Wow, das ist jetzt schwierig in Worte zu fassen. Aber ich fühle mich auf jeden Fall geehrt!
Nach Ihren Leistungen im vergangenen Jahr kommt das nicht ganz überraschend, oder?
Malaika Mihambo:
Bei so einer Publikumswahl kommt es ja nicht nur auf die Leistungen an, sondern auch darauf, wie viele Menschen man mobilisiert, für einen abzustimmen. Ich habe nicht wirklich damit gerechnet zu gewinnen, habe mir aber auch nicht so viele Gedanken darum gemacht.
2013 sind Sie U20-Europameisterin und Deutsche Jugendmeisterin geworden, Ihre acht besten Wettkämpfe stammen aus dem letzten Jahr und mit 6,70 Metern sind Sie zudem eine fantastische Bestleistung gesprungen. War es das perfekte Jahr?
Malaika Mihambo:
Es war zumindest sehr nah dran. 2012 hatte ich zwei Zerrungen, sonst wäre das Jahr bestimmt auch schon gut gewesen. Im Winter 2013 habe ich mir dann gleich noch eine Zerrung zugezogen und musste die Hallensaison abbrechen. Aber im Sommer hat dann endlich alles geklappt. Dass ich im zweiten Wettkampf gleich Bestleistung gesprungen bin, damit habe ich nicht gerechnet.
Als Bonus gab es sogar noch einen WM-Start bei den Erwachsenen. Wie war es, das Küken der Mannschaft zu sein?
Malaika Mihambo:
Ich habe viel Zuspruch erhalten, war aber eigentlich auch gar nicht ängstlich und habe mich gut aufgehoben gefühlt. Aber es war schon einiges neu, zum Beispiel die Fernsehinterviews vor dem Wettkampf oder auch danach im ARD-Morgenmagazin.
Was war aufregender: Als Mitfavoritin bei der U20-EM zu starten oder als Debütantin bei der WM?
Malaika Mihambo:
Bei der WM war ich deutlich aufgeregter. Deswegen hat da im ersten Sprung auch gar nichts gestimmt, ich war einfach total überwältigt von der Stimmung. Dazu gab es auch noch ein paar Coaching-Probleme, weil mich der Bundestrainer ja noch nicht so gut kannte. Insgesamt hätte es besser laufen können, aber ich war trotzdem zufrieden. Ich bin da ja reingegangen, um Erfahrungen zu sammeln, und es war auch gut, dass niemand zu viel von mir erwartet hat. Und immerhin habe ich mich von meiner Meldeposition zu meiner Platzierung um knapp zehn Plätze verbessert.
Bei der U20-EM sind Sie sowohl in der Qualifikation als auch im Finale Bestleistung gesprungen. Gehören gute Nerven zu Ihren Stärken?
Malaika Mihambo:
Ich denke schon. Ich fand es aber auch gar nicht schlimm, dort als eine der Favoritinnen an den Start zu gehen.
Für die U20-WM sind Sie in diesem Jahr zu alt. Haben Sie die EM in Zürich schon im Blick?
Malaika Mihambo:
Ja, die gehört auf jeden Fall zu meinen Zielen. Dass ein Start bei den Erwachsenen für mich möglich ist, hat man ja im vergangenen Jahr bei der WM gesehen. In der U23 gibt es dieses Jahr ja leider keine internationale Meisterschaft. Deswegen konzentriere ich mich nach einer kurzen Wettkampfphase in der Halle voll auf die Freiluftsaison mit U23-DM, DM und EM. Daher haben mein Trainer und ich die Planung auch nicht auf einen Start bei der Hallen-WM ausgelegt.
Die Konkurrenz um die drei EM-Startplätze wird auch in diesem Jahr wieder hart sein, in Deutschland gibt es einige Springerinnen mit einem Niveau zwischen 6,50 und 6,80 Meter. Ein Vor- oder Nachteil?
Malaika Mihambo:
Weder noch. Das ist halt so, da muss man sich durchsetzen. Und wenn man es schafft, sieht es bei einer EM ja auch nicht anders aus.
Am vergangenen Samstag sind Sie bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften mit 6,25 Metern in das Jahr gestartet. Zufrieden?
Malaika Mihambo:
Nicht ganz, denn von den Trainingsleistungen her habe ich eine bessere Weite erwartet. Aber letztes Jahr bin ich deutlich schlechter in die Hallensaison gestartet. Aufgrund einer leichten Verletzung im November sind wir momentan etwa zwei Wochen hinter dem ursprünglichen Plan zurück. Mir fehlen noch ein paar Trainingseinheiten mit langem Anlauf und die nötige Routine. Da bin ich aber zuversichtlich, dass mir das über die nächsten Wettkämpfe bis zur DM in Leipzig gelingt.
Wenn Sie einen Wunsch für das Jahr 2014 frei hätten – was wäre das?
Malaika Mihambo:
Gesund zu bleiben als wichtigste Voraussetzung, mich weiter zu verbessern. Denn ich habe noch einiges, woran ich arbeiten kann.