| Diamond League

Malaika Mihambo kratzt an sieben Metern, Andreas Hofmann an 90 Metern

Beim Diamond League-Meeting in Birmingham hat Malaika Mihambo am Samstag mit überragenden 6,96 Metern gewonnen. Andreas Hofmann setzte sich erstmals in der aktuell wichtigsten Meeting-Serie durch. Christina Schwanitz gelang eine erfolgreiche EM-Revanche.
Jan-Henner Reitze

Bei der EM war sie mit ihrer Siegerweite von 6,75 Metern unzufrieden. Am Samstag beim Diamond League-Meeting in Birmingham (Großbritannien) bewies Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), dass noch mehr in ihr steckt. Im sechsten Durchgang des Weitsprungs flog die Europameisterin bei zulässigem Rückenwind (+ 1,5 m/sec) auf 6,96 Meter. Nur bei ihrer Bestleistung (6,99 m) in Weinheim zum Saisonstart dieses Sommers ist die 24-Jährige schon einmal weiter gesprungen.

„Zu Beginn des Wettkampfes hatte ich noch mit den wechselnden Winden zu kämpfen“, erklärte die neue Meeting-Rekordlerin. „Am Ende habe ich das Beste draus gemacht. Ich hoffe, auch beim Diamond League-Finale so gut wie heute zu springen, oder noch besser.“ In Brüssel (31. August) geht es dann um 50.000 US-Dollar Prämie und eine Wild Card für die WM in Doha (Katar; 28. September bis 6. Oktober 2019).

Die Führung in Birmingham hatte die Deutsche Meisterin schon im vierten Durchgang mit einem Sprung auf 6,82 Meter von Dreisprung-Olympiasiegerin Caterine Ibarguen (Kolumbien) übernommen, die mit 6,80 Metern Zweite wurde. Wie bei der EM landete die Britin Shara Proctor (6,70 m) auf Rang drei.

Andreas Hofmann landet ersten Sieg, Julian Weber macht Finale klar

In vielen Disziplinen war das Meeting die erste Revanche nach der EM in Berlin. So auch im Speerwurf der Männer. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) gelang dabei nicht nur sein erster Sieg in der Diamond League, er ließ auch Europameister Thomas Röhler (LC Jena) hinter sich. Mit 89,82 Metern landete der Speer des Vize-Europameisters außerdem wieder nahe an der 90-Meter-Marke. "Ich freue mich sehr über den Sieg, weil die Bedingungen nicht einfach waren“, erklärte Andreas Hofmann.

Den nächsten DLV-Doppelsieg in der Diamond League machte mit Julian Weber (USC Mainz) ein Athlet klar, der nicht bei der EM am Start war. Mit 86,63 Metern stellte der 23-Jährige, der lange mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, eine Saisonbestleistung auf. Mit diesem Wurf qualifizierte er sich auch bei der letzten Gelegenheit für das Diamond League-Finale in Zürich (Schweiz; 30. August). Der DLV wird dort in dieser Disziplin mit vier Athleten vertreten sein. „Es ist erst mein dritter Wettkampf in dieser Saison und mein erster Start in der Diamond League“, so der 23-Jährige. „Fantastisch, dass ich so weit geworfen habe.“

Thomas Röhler (LC Jena; 84,33 m) musste sich diesmal mit Rang vier zufrieden geben. Auch der EM-Dritte Magnus Kirt (Estland; 85,31 m) landete noch vor dem Europameister und Olympiasieger. Wie Andreas Hofmann und Johannes Vetter (LG Offenburg) ist auch er für das Diamond League-Finale qualifiziert.

Christina Schwanitz schlägt Paulina Guba, Mateusz Przybylko Sechster

Keine 24 Stunden nach ihrem Sieg beim Werfertag in Thum stand Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) wieder im Kugelstoß-Ring. Ihr reichten 18,20 Meter, um als Siegerin 10.000 US-Dollar zu gewinnen. Anders als bei der EM konnte Paulina Guba (Polen; 17,92 m) die DLV-Athletin diesmal nicht übertrumpfen.

Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) tat sich eine Woche nach seinem bisher größten Triumph schwer. Anders als bei seinem blitzsauberen Wettbewerb in Berlin brauchte er schon für 2,16 Meter und 2,20 Meter jeweils drei Versuche. Bei 2,24 Metern war dann Endstation. Platz sechs, der aber dennoch für die Qualifikation fürs Diamond League-Finale ausreichte. Es gewann der Australier Brandon Starc, der mit 2,33 Metern Bestleistung sprang.

Elena Burkard erstmals unter neun Minuten über 3.000 Meter

Im vergangenen Jahr hatte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) in Birmingham als Zweite über 3.000 Meter in 8:29,89 Minuten ihren ersten deutschen Rekord bei den Erwachsenen aufgestellt. In diesem Jahr lief die EM-Vierte über 5.000 Meter wieder lange in der Spitzengruppe mit. In der Schlussrunde musste die 21-Jährige dann fünf Konkurrentinnen ziehen lassen und lief in 8:41,37 Minuten als Sechste durchs Ziel. Elena Burkard blieb als Neunte erstmals unter neun Minuten und das in 8:45,43 Minuten gleich deutlich.

Vorne lag ein kenianisches Trio: Agnes Jebet Tirop (8:32,21 min) vor Lilian Kasait Rengeruk (8:33,43 min) und 5.000-Meter-Weltmeisterin Hellen Obiri (8:36,26 min). Die EM-Zweite über 5.000 Meter Eilish McColgan (Großbritannien; 8:38,49 min) wurde als beste Europäerin Vierte.

Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald) nahm erstmals die Meile in Angriff und blieb als 13. knapp unter vier Minuten (3:59,86 min). Das Rennen gewann der Australier Stewart McSweyn (3:54,60 min).

Sieg für Pamela Dutkiewicz

In 12,84 Sekunden feierte Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) einen Sieg im Hürdensprint. „Nach dem Saisonhöhepunkt zu laufen, ist immer schwer. Aber das Rennen war gut“, erklärte die Vize-Europameisterin. Cindy Roleder (SV Halle; 12,96 sec) machte den deutschen Doppelsieg perfekt. Diamond League-Punkte wurden aber nicht vergeben und es waren keine der starken US-Amerikanerinnen am Start.

Bei den Männern hatte Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) das Glück nicht auf seiner Seite. In den beiden Vorläufen liefen insgesamt vier Athleten 13,55 Sekunden. Drei von ihnen erreichten das Finale. Der DLV-Athlet nicht. In der Tausendstel-Auswertung fehlten ihm zwei zum Achtplatzierten Freddie Crittenden (USA), der noch in den Endlauf einzog. Den gewann der EM-Dritte Orlando Ortega (Spanien; 13,08 sec) vor Ronald Levy (Jamaika; 13,22 sec) und Europameister Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich; 13,27 sec).

Tausendstel entscheiden im 100-Meter-Sprint

Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) spielte über 200 Meter ihre Stärke auf der Zielgeraden aus und gewann in 22,15 Sekunden vor der Sprintkönigin der Europameisterschaften Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,31 sec) und Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,41 sec).

Über 100 Meter der Männer setzte sich Hallenweltrekordler Christian Coleman (USA; 9,94 sec) um nur eine Tausendstel gegen Vize-Europameister Reece Prescod (Großbritannien; 9,94 sec) durch. Europameister Zharnel Hughes (Großbritannien; 10,05 sec) wurde Fünfter.

Der Kenianer Emmanuel Korir lief die 800 Meter in 1:42,79 Minuten. Luvo Manyonga (Südafrika) war mit 8,53 Metern im Weitsprung unangefochten.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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