| Süddeutsche Meisterschaften

Malaika Mihambo siegt in der Hitzeschlacht

Der erste Tag der Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und U18 in Kaiserslautern war vor allem: heiß. So heiß, dass zeitweise die Technik versagte, Computer abstürzten, tapfere Kampfrichter ausfielen, heiße Medaillen wertlos und kalte Wasserflaschen die eigentlichen Belohnungen wurden.
David Weber

Wahrscheinlich war die Hitze auch mitverantwortlich für einige Absagen: Die gemeldeten Julian Howard (LG Region Karlsruhe) im Weitsprung und Sprinterin Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) traten jedenfalls nicht an – es war Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) vorbehalten, die deutsche Leichtathletik-Pprominenz zu vertreten.

Nach dem vierten Sprung hatte die EM-Vierte genug. Genug vom Wettkampf, von diesen Süddeutschen Meisterschaften der Leichtathletik, von diesen Süddeutschen Meisterschaften der Sonnenbrillen und Sonnenhüte. „Mir ist es ehrlich gesagt auch zu heiß“, sagte die 21-Jährige, nachdem sie sich, ein Handtuch um den Kopf geschwungen, auf der anderen Seite des Absperrbands eingefunden hatte – obwohl der Weitsprung-Wettkampf noch lief. Der Titel, das war klar, war Mihambo nicht mehr zu nehmen; an 6,47 Meter kam die Zweitplatzierte Abigail Adjei (6,14 m) aus Saarbücken auch in den letzten beiden Versuchen nicht heran.

„Noch nicht auf dem Höhepunkt“

Ohnehin war der Südsieg für Malaika Mihambo aber ein nachrangiges Ziel gewesen. „Das war ein Trainingswettkampf im Hinblick auf die U23-EM in Tallinn und die Deutschen Meisterschaften“. Sie sei zwar erst mit dem vierten Sprung – dem weitesten – richtig im Wettkampf angekommen. Unabhängig von den Temperaturen hatte sie da allerdings schon entschieden, im Anschluss zu verzichten und „diese Körner zu sparen“.

Der Sommer hat ja gerade erst begonnen. Nach den von Mihambo genannten Highlights steht da noch eine Weltmeisterschaft in Peking (China) an. „Erst kommt Tallinn. Aber Peking habe ich natürlich nicht aus den Augen verloren“, so Malaika Mihambo.

Sie hat die erste DLV-Norm (6,70 m) überboten (6,79 m), sie hat auch die zweite Norm, die Stabilitätsleistung (6,60 m), schon in der Tasche, sie ist gerade Deutsche U23-Meisterin geworden – es könnte schlechter laufen. „Aber ich bin noch nicht auf dem Höhepunkt. Ich werde jetzt versuchen, ein bisschen mehr Stabilität reinzubringen, dass jeder Sprung ähnlich wird“, erklärte Mihambo.

Mona Meier nutzt die Gunst der Stunde

Weitere Titel in den Wettkämpfen der Frauen gewannen Sabina Lindenmayer über 100 Meter Hürden (13,45 sec), Mona Maier (LAV Stadtwerke Tübingen) – in Abwesenheit der ursprünglichen Favoritinnen Alexandra Burghardt und Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) – über 100 Meter (11,75 sec), Sophie Gimmler (LAZ Saarbrücken) im Hammerwurf (62,33 m), Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal) über 1.500 Meter (4:39,08 min), Sarah Leidl (1. FC Passau) im Speerwurf (51,46 m) und Judith Stadelbacher (LG Offenburg) über 400 Meter Hürden (60,61 sec).

In den Wettbewerben der Männer zeigten Jarrod Bannister (LG Offenburg) im Speerwurf (76,09 m) und Alexander Ziegler (LG Staufen) mit dem Hammer (74,18 m) starke Weiten; über die kurzen Hürden wurde Sven Medenbach (LAG Goldener Grund; 14,59 sec) Süddeutscher Meister, über die langen Quentin Seigel (LG Offenburg; 51,21 sec), im Weitsprung gewann Jan Uder aus Saarbrücken mit 7,57 Metern. Die 100 Meter gingen an seinen Saar 05-Vereinskollegen Timothy Abeyae (10,49 sec), über 1.500 Meter setzte sich Marc Corin Steinsbeger (TV Zell a.N.) in 3:50,68 Minuten durch.

Dreifach-Triumph der Zott-Drillinge

Ein besonderes Kunststück gelang den Zott-Drillingen vom TV Limbach: Franziska, Katharina und Annalena Zott belegten im Hammerwurf der U18 die Plätze eins bis drei – genauso wie im Vorjahr in Augsburg. Franziska Zott (56,77 m) löste ihre Schwester Katharina (56,31 m) dabei als Süddeutsche Meisterin ab, Annalena Zott wurde zum zweiten Mal in Folge Dritte, dieses Mal mit 53,96 Metern.

Im Stabhochsprung der männlichen U18 testete Niklas Kaul (USC Mainz) erfolgreich  für den Zehnkampf der U18-WM in Cali (Kolumbien): Mit 4,70 Metern konnte er eine neue Bestleistung verbuchen. U18-Siebenkämpferin Lisa Maihöfer (LG Staufen) reist mit einer neuen Hürden-Bestleistung von 13,93 Sekunden im Gepäck nach Cali.

Und dann, nachdem alle anderen Entscheidungen schon gefallen waren, standen die Hindernisläufe über 3.000 Meter an. Zuvor als Pool zur Fußkühlung genutzt, kehrte der Wassergraben zu seinem eigentlichen Zweck zurück; die letzten Siege eines denkwürdig heißen Samstags in Kaiserslautern gingen an Julia Hiller (LAC Quelle Fürth) in 10:37,53 Minuten und Felix Hentschel (LG Bamberg) in 8:51,80 Minuten.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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