Deutsche Stimmen vom Europacup in Bydgoszcz
Die deutsche Mannschaft muss sich an diesem Wochenende beim Europacup in Bydgoszcz wieder im Vergleich mit den anderen großen Leichtathletik-Nationen in Europa bewähren. leichtathletik.de verrät Ihnen, wie die DLV-Asse am ersten Tag ihre Auftritte in Polen einschätzten.
Markus Esser schnupperte am Europacup-Sieg (Foto: Chai)
Markus Esser (2. Platz Hammerwerfen; 76,97 m):"Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden, denn es ist immer ein bisschen ärgerlich, wenn man um nicht einmal einen halben Meter auf Platz zwei verwiesen wird. Insgesamt war es aber schon ein guter Wettkampf für mich. Ich habe das bestätigt, was ich auch nachts um Zwölf werfen könnte: 76, 77 Meter. Ich denke, das Ergebnis wird unserer Mannschaft gut tun."
Ingo Schultz (2. Platz 400m; 45,50 sec):
"Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich hatte nämlich eine gute Chance zu gewinnen, hinten raus ist es ganz knapp geworden. Es besteht immer die Gefahr, dass man einen Tick zu schnell angeht. Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden, aber ich will auf jeden Fall noch schneller werden. Ich bin überzeugt, dass die 44er Zeiten noch kommen werden. Es ist immer eine gute Sache, wenn man das Athen-Ticket schon in der Tasche hat. Bis zu Olympia muss ich allerdings noch viel tun. Ich habe großes Potenzial, das behutsam freigelegt werden muss. Ich arbeite viel mit Reiki, um zusätzliche Energien freizusetzen. Das gibt mir Kraft für den Lauf und hilft sogar beim Einschlafen. Beim Europacup ist Teamgeist nötig und ich habe in meiner Rolle als Mannschaftsführer Verantwortung für die Mannschaft übernommen."
Claudia Gesell (2. Platz 800m; 2:01,27 min):
"Die Französin vor mir ist plötzlich super langsam geworden, dadurch wurde der Abstand zur Russin plötzlich ziemlich groß. Ich wäre gerne eine Zeit unter 2:01 Minuten gelaufen, aber die habe ich in der letzten Kurve verloren. Darüber ärgere ich mich ein bisschen. Der zweite Platz war sehr wichtig für die Mannschaft, aber natürlich hätte ich sehr gerne den Sieg aus dem Vorjahr wiederholt."
Steffi Nerius (2. Platz Speerwurf; 59.42 m):
"Ich bin weder mit dem zweiten Platz, noch mit der Weite zufrieden. Ich hoffe, ich kann aus diesem Ergebnis meine Lehren ziehen und auf dem Weg nach Athen bald zur gewohnten Leistung zurückkehren. Heute war ich einfach total unkoordiniert."
Ralf Bartels (3. Platz Kugelstoßen; 20,54 m):
"Es war ein Fingerzeig in die richtige Richtung - trotz schwieriger Bedingungen. Ich bin der Auffassung, dass der zweite Versuch nicht ungültig war. Aber ich muss es nehmen, wie es kommt. Ich brauche Wettkämpfe, um Stabilität zu erreichen. Dann wird aus guter Quantität auch Qualität. Das heißt, ich könnte somit mein Saisonziel, die 21 Meter, erreichen. Ich bin froh, dass ich zum ersten Mal beim Europacup über 20 Meter gekommen bin. So ein Wettkampf wie heute ist auch wichtig, weil man Nervenstärke beweisen muss."
Sina Schielke (6. Platz 100m; 11,65 sec):
"Gut war es mit Sicherheit heute nicht. Ich habe mich im Vorfeld aber nicht richtig wohl gefühlt. Trotzdem war es kein Lauf, der umsonst war. Meine alte Verletzung und die Rückenprobleme habe ich im Griff, ich muss ganz einfach rantrainieren. Es sind ja jetzt noch einige Wettkämpfe. Nächste Woche laufe ich in Ratingen. Ich dachte vor Erfurt gar nicht, dass ich schon soweit bin."
Carolin Hingst (Stabhochsprung; NH):
"Ich habe schon lange keinen Salto Nullo' mehr gemacht. Jetzt muss ich den Wettkampf schnell abhaken und nach vorne schauen. Es waren widrige Bedingungen, alle Athleten hatten mit dem böigen Seitenwind zu kämpfen."
Frank Hensel (DLV-Generalsekretär):
"Im Hinblick auf die Zielsetzung haben wir nach dem ersten Tag noch alle Optionen. Bei den Männern wird es am Sonntag sehr eng zugehen, aber auch das ist beim Europacup keine neue Situation."
Rüdiger Nickel (DLV-Vizepräsident Leistungssport):
"Die Witterungsbedingungen waren nicht für Bestleistungen geeignet. Heute ging es, wie bei einem Teamwettbewerb üblich, nur um Sieg und Platzierung. Wir selbst standen von Anfang an unter dem Schock der schweren Verletzung von Thomas Blaschek."
Till Helmke (Schlussläufer 4x100m; 38,76 sec)
"Ich habe sofort gemerkt, dass es super läuft. Wenn es noch zwanzig Meter mehr gewesen wären, hätte ich noch weiter nach vorne kommen können. Aber man muss höllisch aufpassen, dass man im richtigen Moment startet. Ich denke, unsere Staffel hat gezeigt, dass sie zu einer starken Leistung fähig ist."
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